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Zitate über Bundeskanzler a. D. Dr. Helmut Kohl

Bill Clinton, My life

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Zitate über Bundeskanzler a. D. Dr. Helmut Kohl

32. Kapitel, Seite 502

Der Zusammenbruch der Sowjetunion und der Einruch des Kommunismus in den Warschauer Pakt Nationen versprachen, dass Europa demokratisch und friedlich werden, und zum ersten Mal in der Weltgeschichte vereint sein könnte. Ob dies passieren würde, hing von vier groβen Fragen ab: würde es möglich sein, Ost- und Westdeutschland zu vereinigen; würde Russland wirklich eine demokratische, stabile Nation werden, was würde aus Jugoslawien werden, ein Konglomerat verschiedener ethnischer Provinzen, die nur durch den eisernen Willen von Marschall Tito zusammengehalten werden konnten; und würde Russland und die ehemaligen kommunistischen Länder in die Europäische Union und in die transatlantische NATO Allianz, mit den USA und Kanada, aufgenommen werden.

Zu der Zeit als ich Präsident wurde, war Deutschland bereits wiedervereint unter der visionären Fuehrung von Bundeskanzler Helmut Kohl, mit der starken Unterstüzung von Präsident Bush, trotz gewisser Zurückhaltung in Europa über die politische und öknomische Macht eines wiederauferstandenen Deutschlands. Alle anderen Fragen waren immer noch offen.

Seite 511

Im Sommer des Jahres 1992, wurde schlieβlich der Horror der durch Serbien im Norden Bosniens geleiteten Internierungslager über die Fernseh- und Druckmedien auch den Amerikanern und Europäern nahe gebracht. Ich sprach mich für NATO Luftangriffe mit amerikanischer Beteiligung aus

Am 26. März traf ich mich mit Helmut Kohl, der miβbilligte was geschah und der, wie ich, die Aufhebung des Waffenembargos befürwortet hatte. Aber wir konnten die Briten und Franzosen nicht überzeugen, die glaubten, dass eine Aufhebung des Embargos nur den Krieg hinauszögern und die UN Truppen in Gefahr bringen würden, die aus den ihren, aber nicht aus den unseren Truppen bestanden. Izetbegovic befand sich ebenfalls am 26. bei diesem Treffen mit Al Gore, dessen Sicherheitsberater, Leon Fuerth, ausschlaggebend fuer unseren Erfolg mit dem Embargo war. Sowohl Kohl als auch ich teilten Izetbegovic mit, dass wir unser Möglichstes täten, um die Europäer zu einer stärkeren Unterstüzung für ihn zu bewegen. Fünf Tage später konnten wir die UN erfolgreich davon überzeugen, eine “Flugverbots”-Zone über Bosnien auszuweiten, um die Serben wenigstens des Vorteils, den sie durch ihr Monopol auf Luftwaffen hatten, zu berauben.

33. Kapitel, Seite 527

Allgemeine Meinung war, dass auch Helmut Kohl, der langdienende deutsche Bundeskanlzer, Probleme hatte, da seine Umfragewerte schlecht waren und seine Christlich Demokratische Partei einige aktuelle Verluste bei lokalen Wahlen erleiden musste. Aber ich dachte, dass Kohl noch eine Menge Leben in seinem Führungsstil hatte. Er war eine beeindruckende Erscheinung, ungefähr meine Gröβe und wog bestimmt mehr als 140 Kilo. Er sprach mit groβer Überzeugungskraft, in einer direkten, oft sogar brüsken Art, und er war ein einmaliger Geschichtenerzähler, mit einem guten Sinn für Humor. Aber mehr als in nur seiner leiblichen Gröβe, war er seit Jahrzehnten einer der gröβten Persönlichkeiten auf dem Europäischen Kontinent. Er hatte Deutschland wiedervereinigt, hatte riesige Summen an Geldern von West- nach Ostdeutschland geleitet, um das Einkommen derer anzuheben, die weitaus weniger im Kommunismus verdient hatten. Kohls Deutschland wurde der gröβte finanzielle Unterstützer der Russischen Demokratie. Auch war er die führende Kraft hinter der entstehenden Europäischen Union, und er war für den Beitritt von Polen, Ungarn und der Tschechischen Republik, sowohl in die EU als auch in die NATO Allianz. Letztendlich war Kohl sehr beunruhigt durch die Europäische Passivität in Bosnien und dachte, wie auch ich, dass die Vereinten Nationen das Waffenembargo aufheben sollten, weil es gegenüber den Bosnischen Muslimen unfair war. Bei allen groβen Fragen, denen Europa entgegentreten musste, war er auf der richtigen Seite, und arbeitete hart für seine Überzeugungen. Ich mochte Helmut Kohl sehr. Während der nächsten Jahren, bei vielen Mahlzeiten, Besuchen und Telefonanrufen, haben wir beide eine enge politische und persönliche Verbindung geschmiedet, die sowohl für Europäer als auch für Amerikaner sehr groβe Früchte getragen hat.

39. Kapitel, Seite 608

Die Reise durch Europa endete in Deutschland. Helmut Kohl zeigte uns seine Heimatstadt, Ludwigshafen, bevor ich zur Basis in Ramstein flog, wo ich unsere Truppen besuchte ...

Berlin war im vollen Aufschwung, voll mit Baustellen und Kränen, da die Stadt sich darauf vorbereitete, wieder die Rolle als Haupstadt des vereinigten Deutschlands zu übernehmen. Hillary und ich kamen mit den Kohls aus dem Reichstag und gingen entlang des Weges, wo die Berliner Mauer gestanden hatte und durch das prächtige Brandenbuger Tor. ...

42. Kapitel, Seite 645'

Am 9. Februar (1995) besuchte mich Helmut Kohl. Er war gerade wiedergewählt worden, und er hatte überzeugt vorhergesagt, dass ich auch wiedergewählt werden würde. Er sagte zu mir, dass wir in turbulenten Zeiten lebten, aber dass ich am Ende als Sieger hervorginge. Bei der Pressekonferenz nach unserem Treffen, zollte Kohl seine Anerkennung gegenüber Senator Fulbright, der kurz nach Mitternacht im Alter von 89 Jahren verstorben war, auf bewegende Weise. Kohl sagte, dass er aus einer Generation käme, die, als sie Studenten waren, „Nichts lieber wollten, als ein Fulbright-Stipendium zu erhalten“, und dass in der ganzen Welt der Name Fulbright „mit Offenheit, Freundschaft und mit Menschen, die zusammen wetteifern“ assoziert werde. ...

44. Kapitel, Seite 667

Im August verschlechterte sich die Situation. Die Kroaten starteten einen Offensivangriff, um die Krajina zurückzugewinnen, einen Teil Kroatiens, der durch die Serben als ihr Gebiet beansprucht wurde. Europäer, einige amerikanische Militärbefehlshaber und Geheimdienstbeamte hatten vor dieser Aktion gewarnt, im Glauben, dass Milosevic einschreiten würde, um die Krajina Serben zu retten, aber ich war auf der Seite der Kroaten. Und so auch Helmut Kohl, der wie ich wusste, dass Diplomatie keinen Erfolg haben würde solange die Serben nicht einige ernsthafte Verluste auf ihrer Seite hatten erleiden müssen.

45. Kapitel, Seite 688

In Baumholder, informierte mich General George Joulwan, der NATO Oberbefehlshaber, kurz über den militärischen Plan und versicherte mir, dass die Moral der Truppen sehr hoch sei. Ich traf mich kurz mit Helmut Kohl, um ihm dafür zu danken, dass er 4000 deutsche Soldaten entsenden würde. Danach flog ich weiter nach Spanien ...

48. Kapitel, Seite 786

Während sich die Kontroverse um das Testen von nuklearen Waffen verstärkte, musste ich mich auf eine weitere Reise begeben, zum jährlichen G-8 Gipfeltreffen, welches dieses Mal in Birmingham stattfand. Auf meinem Weg, legte ich einen Zwischenstop in Deutschland ein, um mich mit Helmut Kohl in Sans Souci, dem Palast Friedrich des Groβen, zu treffen; zur 50-Jahrfeier der Berliner Luftbrücke; und für einen öffentlichen Auftritt mit Kohl bei den General Motors Opel Werken in Eisenach, im ehemaligen Ostdeutschland.

Kohl steckte in einem harten Kampf um die Wiederwahl, und mein Auftreten mit ihm über die 50-Jahrfeier hinaus, warf einige Fragen auf, vor allem da sein SPD Gegner, Gerhard Schröder, viel mehr auf dergleichen Plattform argumentierte, wie auch Tony Blair und ich. Helmut hatte bereits viel länger als irgendein anderer deutscher Kanzler vorher gedient, auβer Bismarck, und er lag in den Umfragen zurück. Aber er war Amerikas Freund und mein Freund, und ganz egal, wie die Wahlen ausgingen, sein Erbe war sicher: ein wiedervereinigtes Deutschland, eine starke Europäische Union, eine Partnerschaft mit einem demokratischem Russland, und deutsche Unterstützung für die Beendigung des Bosnischen Krieges. ...

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