Expert talk
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Gemeinsam mit einer Reihe an amerikanischen Außenpolitik-Experten, erörterte man die gegenseitigen Herausforderungen die sowohl China als auch Russland im Bereich der Wirtschafts- und Energiepolitik darstellen.
Dabei wurde u.a. der deutsche Atomausstieg sowie die sich nun intensivierende und damit auch stabilisierende weil beidseitige dt.-russ. Abhängigkeit diskutiert: Erdgasimporte auf der einen Seite und Exporteinnahmen auf der anderen. Ebenso wurden die demographischen Entwicklungen in Russland und China besprochen und insbesondere auf den Bevölkerungsschwund im asiatischen Osten Russlands als mögliches Konfliktpotential verwiesen. Auch wurde offen über die sich anbahnenden und z.T. schon deutlichen Meinungsverschiedenheiten zwischen dem chinesischen Militär und der kommunistischen Partei gesprochen. Jedoch wurde auch darauf verwiesen, dass man sich nicht nur auf die Ränkespiele zwischen verschiedenen Ministerien und Organen konzentrieren sollte, sondern auf die militärischen Kapazitäten, die China einführen würde.
Auch sprach man sich dafür aus, einen verstärkten Austausch zwischen amerikanischen, europäischen sowie chinesischen Militärs und Politikern zu unterstützen. Gerade in Krisensituationen wäre es klug, wenn die Entscheidungswege klar strukturiert wären, um Missverständnisse und ungewollte Eskalationen zu vermeiden. Als Beispiel hierfür wurde der Abschuss eines ausgedienten chinesischen Satelliten genannt, der als klares Zeichen an die Amerikaner (mit ihren u.a. auf Aufklärungssatellitten basierenden militärischen Fähigkeiten) gewertet wurde. Die Vorführung des letzten chinesischen Kampfflugzeugs parallel zum Besuch des damaligen amerikanischen Verteidgungsministers wurde ebenfalls in angeführt.
Gleichzeitig tauschten sich die Gesprächspartner zum Thema wirtschaftlicher Investitionen und Kooperationen mit chinesischen Firmen aus: der Zwischenfall des Apple-Geschäfts in China, dessen Angestellte selbst davon ausgingen, für Apple zu arbeiten, war dabei allen Beteiligten in Erinnerung.