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Inhalt und Autoren

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Norbert Lammert

Kurzbiografie:

Prof. Dr. Norbert Lammert, 1948 in Bochum geboren, gehörte von 1980-2017 dem Deutschen Bundestag an, von 2005-2017 als Bundestagspräsident, und ist seit 2018 Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung e. V.

 

 

Günter Bannas

Helmut Kohl – der CDU-Vorsitzende

Der Aufstieg und die ungewöhnlich lange Amtszeit Helmut Kohls als CDU-Vorsitzender werden auf sein Zusammenspiel mit Reformern wie Kurt Biedenkopf und Heiner Geißler, seine Zusammenarbeit mit Wolfgang Schäuble und sein Netzwerk loyaler Vertrauter zurückgeführt.

Kurzbiografie:

Günter Bannas, 1952 in Kassel geboren, Buchautor und Kolumnist, 1999–2018 Leiter der FAZ-Parlamentsredaktion in Berlin.

 

 

Frank Bösch

Die CDU-Vorsitzenden und -Generalsekretäre

Unter welchen Bedingungen gelang es CDU-Vorsitzenden, erfolgreich zwischen Fraktion, Regierungsamt und Parteiapparat zu agieren? Gezeigt werden ihre Führungstechniken im Vergleich. Die drei langjährigen Vorsitzenden Adenauer, Kohl und Merkel starteten als Reformer, waren intern kommunikationsstark, entwickelten jedoch auf Dauer ihre Politik aus dem Kanzleramt heraus.

Kurzbiografie:

Prof. Dr. Frank Bösch, 1969 in Lübeck geboren, ist ordentlicher Professor für die Geschichte des 20. Jahrhunderts an der Universität Potsdam und Direktor des Leibniz-Zentrums für Zeithistorische Forschung (ZZF).

 

 

Thomas Brechenmacher

Die CDU unter Angela Merkel (2000-2018)

Ins Amt gekommen in der Krise der Partei nach der Spendenaffäre, gelang Angela Merkel als CDU-Vorsitzender die Rückeroberung des Kanzleramts. Ihr konsensorientierter Politikstil führte lange Jahre zu einer bestimmenden Rolle auf deutscher und europäischer Ebene. Die »Dehnung« des Markenkerns der CDU und die eher von humanitären Motiven bestimmte Flüchtlingspolitik begünstigten dann jedoch die Etablierung der AfD und führten in der Folge zu Wahlniederlagen und dem letztlich selbstbestimmten Ende der Ära Merkel.

Kurzbiografie:

Prof. Dr. Thomas Brechenmacher, 1964 in Immenstadt geboren, ist Professor für Neuere Geschichte mit dem Schwerpunkt deutsch-jüdische Geschichte an der Universität Potsdam sowie Vorsitzender der wissenschaftlichen Kommission der Kommission für Zeitgeschichte.

 

 

Lars P. Feld

Soziale Marktwirtschaft, Ordnungsökonomik und Freiburger Schule: Wie modern ist ordnungspolitisches Denken?

Skizziert werden die ordnungsökonomischen Grundlagen der Sozialen Marktwirtschaft, insbesondere die Freiburger Schule und die Rolle Ludwig Erhards. Die weitere Entwicklung der deutschen Wirtschaftspolitik auf diesen Grundlagen wird dargestellt und die Modernität der deutschen Ordnungsökonomik im Rahmen von EU und EZB diskutiert.

Kurzbiografie:

Prof. Dr. Dr. Lars P. Feld, 1966 in Saarbrücken geboren, ist seit 2010 Professor für Wirtschaftspolitik und Ordnungsökonomik an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Direktor des Walter Eucken Instituts sowie seit 2011 Mitglied und seit März 2020 Vorsitzender des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung.

 

 

Ralf Fücks

Kampf um die Mitte Perspektiven und Koalitionsoptionen der Union

Die Erosion der CDU wird als Teil eines gesamteuropäischen Prozesses gesehen, der populistische Bewegungen auf Kosten sozialistischer wie konservativer oder christlich-demokratischer Parteien wachsen lässt. Parallel ist der Union mit den Grünen eine neue Konkurrenz im bürgerlichen Spektrum erwachsen, die sie weder kopieren noch ignorieren kann. Die Koalitionsoption mit den Grünen, das Bündnis der »alten« und der »neuen« Mitte, bietet die Chance für eine Modernisierung der Bundesrepublik.

Kurzbiografie:

Ralf Fücks, 1951 in Edenkoben geboren, war 1991-1995 Senator für Stadtentwicklung und Umweltschutz der Hansestadt Bremen, 1997-2017 Mitglied des Vorstands der Heinrich-Böll-Stiftung, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter des »Zentrums Liberale Moderne« in Berlin.

 

 

Michael Gehler

Die CDU, Europa und die europäische Einigung:

Motor der Multifunktionalität im Mehrebenensystem Die CDU hat seit ihrer Gründung die europäische Zusammenarbeit vorangetrieben. Dabei war von Anfang an die deutsch-französische Zusammenarbeit entscheidend, von den Römischen Verträgen über die EG bis hin zur Europäischen Union. Deutsche Spitzenpolitiker und die CDU als Partei spielten dabei in den Institutionen sowie im Europäischen Parlament eine Schlüsselrolle.

Kurzbiografie:

Prof. Dr. Michael Gehler, 1962 in Innsbruck geboren, ist seit 2006 Professor für Neuere Deutsche und Europäische Geschichte, Jean Monnet Chair für Geschichte Europas und der europäischen Integration, und Leiter des Instituts für Geschichte an der Stiftung Universität Hildesheim sowie korrespondierendes Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien.

 

 

Rolf Hasse

Die Währungspolitik der CDU zwischen D-Mark und Euro

Der Weg in die Währungsunion seit Gründung der EWG bis in die jüngste Vergangenheit wird nachgezeichnet. Die Bundesrepublik, die wesentliche strukturelle Haltelinien wie die Defizitgrenze oder die No-Bailout Klausel der EZB durchgesetzt hatte, unterließ es seitdem jedoch, gegen deren Aufweichung anzukämpfen.

Kurzbiografie:

Prof. Dr. Rolf Hasse, geboren 1940, war Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität der Bundeswehr in Hamburg (1981-1998), der Universität Leipzig (1998-2006) sowie Direktor des Fraunhofer-Zentrums für Mittel- und Osteuropa in Leipzig (2006-2008).

 

 

Klaus-Dietmar Henke

Die Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit

Die Auseinandersetzung der CDU mit der NS-Vergangenheit wird gedeutet als der Versuch, NS belastete Wählerschichten nicht zu verprellen. Bis in die 1960er-Jahre habe dies zu einer nur gebremsten Aufarbeitung und Verfolgung von NS-Verbrechen geführt. Adenauer habe zwar das Wiedergutmachungsabkommen mit Israel durchgesetzt, aber erst nach der Weizsäcker-Rede 1985 sei die öffentliche Meinung in der Bundesrepublik wie in der Union umgeschlagen.

Kurzbiografie:

Prof. Dr. Klaus-Dietmar Henke, 1947 in Räckelwitz/Kreis Kamenz geboren, war bis 2012 Inhaber des Lehrstuhls für Zeitgeschichte in Dresden, zuvor beziehungsweise daneben stellvertretender Chefredakteur der »Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte«, Wissenschaftschef der Gauck-Behörde und Direktor des Hannah-Arendt-Instituts.

 

 

Wolfgang Jäger

Die CDU und das Ziel der deutschen Einheit

Die Union hielt seit ihrer Gründung am Ziel der deutschen Einheit fest. Dabei galt allerdings, dass die politische Freiheit nicht der Einheit geopfert werden könne. Helmut Kohl behielt, auch als in den 1980er-Jahren die SPD die Zweistaatlichkeit akzeptiert hatte, die Wiedervereinigung als Staatsziel bei und konnte sie durch geschicktes Taktieren 1989/90 erreichen.

Kurzbiografie:

Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Wolfgang Jäger, 1940 in Niedereschach geboren, em. Professor für Wissenschaftliche Politik an der Universität Freiburg, 1995-2008 Rektor der Universität, seit 1988 Richter am Verfassungsgerichtshof Baden-Württemberg.

 

 

Karl-Rudolf Korte

Über den elastischen Sicherheitskonservatismus der CDU-Wähler

Die CDU ist weiterhin überdurchschnittlich erfolgreich bei Frauen, christlich gebundenen Wählern (hierbei besonders bei Katholiken) und tendenziell älteren Wählern. Die Partei hat lange von Angela Merkels Beliebtheitswerten profitiert, allerdings entwickelt sich seit 2015 ein »Merkel-Malus«. Da der Anteil der Wechselwähler zunimmt, muss die CDU elastisch je nach Thema die konservative oder linke Seite der Partei betonen, um weiterhin ihr Potenzial ausschöpfen zu können.

Kurzbiografie:

Prof. Dr. Karl-Rudolf Korte, 1958 in Hagen geboren, ist seit 2002 Professor für Politikwissenschaft an der Universität Duisburg-Essen und seit 2006 Direktor der NRW School of Governance.

 

 

Annegret Kramp-Karrenbauer

Kurzbiografie:

Annegret Kramp-Karrenbauer, 1962 in Völklingen geboren, 2011-2018 Ministerpräsidentin des Saarlandes, seit 2018 Bundesvorsitzende der CDU, seit 2019 Bundesministerin der Verteidigung.

 

 

 

 

Frank-Lothar Kroll

Christliche Demokratie – vom Glaubensbekenntnis zum politischen Programm?

Die ideengeschichtliche Entwicklung der christlichen Demokratie seit dem 19. Jahrhundert wird hier mit Blick auf den deutschen Geschehensraum nachgezeichnet. Während bei den Katholiken mit dem Zentrum eine kirchennahe Partei entstand, war auf evangelischer Seite kein entsprechend einflussreiches Pendant vorhanden. Erst unter dem Eindruck der NS-Diktatur gelang es, mit der Gründung der Union 1945 die konfessionellen Schranken zu überwinden.

Kurzbiografie:

Prof. Dr. Frank-Lothar Kroll, 1959 in Aachen geboren, ist seit 2004 Professor für Europäische Geschichte des 19. Und 20. Jahrhunderts an der Universität Chemnitz und seit 2006 Vorsitzender der Preußischen historischen Kommission sowie seit 2011 der Prinz-Albert-Gesellschaft e. V.

 

 

Mariam Lau

Die CDU und die Frauen

Der lange Weg der Frauen in der CDU zur Macht wird analysiert; von den Anfängen nach dem Zweiten Weltkrieg, noch bestimmt von den vor allem religiös vorgegebenen familienpolitischen Vorstellungen der Union, bis hin zur zweiten CDU-Vorsitzenden Kramp-Karrenbauer. Deutlich wird, dass zwar schon Parteivorsitzende wie Adenauer und dann – schon deutlich stärker – Kohl Frauen immer mehr gefördert haben, der eigentliche Durchbruch aber mit der Modernisierung des Familienbilds in der CDU unter Merkel einsetzte.

Kurzbiografie:

Mariam Lau, 1962 in Teheran geboren, ist als Publizistin und Journalistin unter anderem für die taz und die Welt tätig gewesen und seit 2010 politische Korrespondentin der Zeit.

 

 

Antonius Liedhegener

Das »C« als »Himmelsanker« oder: Warum die CDU der Säkularisierung trotzt

Vor dem Hintergrund des religiösen Wandels in der deutschen Gesellschaft werden die Debatten um die Rolle des Christentums für die CDU untersucht. Dabei wird unter Auswertung der Parteiprogramme der Beitrag des »C« für den Zusammenhalt und den Wahlerfolg der Union analysiert.

Kurzbiografie:

Prof. Dr. Antonius Liedhegener, 1963 in Arnsberg geboren, ist seit 2008 Professor für Politik und Religion an der Universität Luzern.

 

 

Horst Möller

Die Union aus CDU und CSU – zum Verhältnis der Schwesterparteien

Die »konkurrierende Kooperation« zwischen CDU und CSU ermöglichte der CDU über weite Phasen der Geschichte der Bundesrepublik die Rolle als größte Fraktion, während die CSU eine deutlich größere bundespolitische Wirksamkeit erreichte, als es ihr alleine möglich gewesen wäre. Beide sind aufeinander angewiesen, sodass Überlegungen zur Auflösung der Fraktionsgemeinschaft wie 1976 oder 2018 nicht realisiert wurden. Seit dem Wechsel im Vorsitz beider Parteien wird seit 2018/19 hingegen die Harmonie beschworen.

Kurzbiografie:

Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Horst Möller, 1943 in Breslau geboren, war von 1982-1989 Professor für Neuere Geschichte an der Universität Nürnberg-Erlangen, von 1989-1992 Direktor des Deutschen Historischen Instituts in Paris und von 1992-2011 Direktor des Instituts für Zeitgeschichte München-Berlin, ab 1996 zugleich Professor an der Universität München.

 

 

Peter Müller

»Ohne Sicherheit ist keine Freiheit« – die CDU und die Innere Sicherheit

Die CDU versteht sich als »Partei der Inneren Sicherheit«. Davon ausgehend wird ihre Sicht auf das Verhältnis von Freiheit und Sicherheit beschrieben und sich daraus ergebende Ableitungen in einzelnen Politikfeldern dargestellt.

Kurzbiografie:

Peter Müller, 1955 in Illingen geboren, von 1999-2011 Ministerpräsident des Saarlandes, von 2009-2011 auch Justizminister des Saarlandes, seit 2011 Richter am Bundesverfassungsgericht.

 

 

Ursula Münch

Erosion der demokratischen Mitte? Herausforderungen der Unionsparteien in den Zeiten postpandemischer Krisenbewältigung

Schon vor der Coronakrise stand die CDU als letzte Volkspartei vor der Herausforderung, dass ein zunehmender Teil der Bevölkerung sich nicht mehr von den klassischen Parteien repräsentiert sieht. Die Auseinandersetzung über die Wahl eines Ministerpräsidenten in Thüringen hat verdeutlicht, dass damit auch schwere innerparteiliche Konflikte drohen. Der neue Vorsitzende wird neben diesen Problemen die wirtschaftlichen, finanziellen und gesellschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie zu bewältigen haben.

Kurzbiografie:

Prof. Dr. Ursula Münch, 1961 in Esslingen am Neckar geboren, ist seit 1999 Professorin für Politikwissenschaft an der Universität der Bundeswehr München und seit 2011 Direktorin der Akademie für Politische Bildung Tutzing.

 

 

Herfried Münkler

Die CDU im Kreuzfeuer von Oppositionsbewegungen: Wiederbewaffnung, Friedensbewegung und AfD

Betrachtet wird die Auseinandersetzung der CDU mit drei Oppositionsbewegungen, die sich bezüglich der Frage der Wiederbewaffnung, der NATO-Nachrüstung sowie dem Zuzug von Flüchtlingen seit 2015 formierten. Adenauer gelang es, die Wiederbewaffnung als Teil der Westbindung und Wiedergewinnung der deutschen Souveränität zu kommunizieren, und Helmut Kohl konnte erfolgreich die NATO-Nachrüstung als Vorbedingung der Wiedervereinigung ausdeuten. Für die Grenzöffnung 2015 wurde dagegen mit Ausnahme der moralischen Komponente kein klares Narrativ entwickelt, das sie in einen langfristigen Kontext der Unionspolitik gestellt hätte. Dies führte zu einer Zerreißprobe innerhalb der Union und zur Etablierung der AfD.

Kurzbiografie:

Prof. Dr. Herfried Münkler, 1951 in Friedberg/Hessen geboren, 1992 bis zur Emeritierung 2018 Professor für Theorie der Politik an der Humboldt-Universität Berlin.

 

 

Klaus Naumann

Die CDU zwischen transatlantischer Bündnistreue und Ausgleich mit dem Osten

Die CDU wurde durch Konrad Adenauer seit Bestehen der Bundesrepublik auf die Bindung an den Westen festgelegt. Unter Bundeskanzler Kohl erwies sich die in der Nachrüstungsdebatte bewiesene Bündnistreue bei gleichzeitiger Gesprächsbereitschaft gegenüber der Sowjetunion als entscheidend für den Erfolg seiner Wiedervereinigungspolitik.

Kurzbiografie:

Klaus Naumann, General a. D., 1939 in München geboren, Generalinspekteur der Bundeswehr 1991-1996, Vorsitzender des NATO-Militärausschusses 1996-1999.

 

 

Heinrich Oberreuter

Recht und Geld – Parteienrecht und Parteienfinanzierung

Nachgezeichnet wird der Weg zu einer immer stärkeren Verrechtlichung der Arbeit und Finanzierung der Parteien, die sich zwangsläufig aus deren konstitutiver Stellung im System der politischen Willensbildung der Bundesrepublik ergibt. Dabei waren Krisen wie auch die CDU-Parteispendenaffäre 1998 immer wieder Anstoß zur Weiterentwicklung der Gesetzgebung.

Kurzbiografie:

Prof. Dr. Heinrich Oberreuter, 1942 in Breslau geboren, war Professor für Politikwissenschaft an der FU Berlin (1948-80) und der Universität Passau (1980-2010), Direktor der Akademie für politische Bildung Tutzing (1993-2011), Gründungsdekan für Geistes- und Sozialwissenschaften an der TU Dresden (1991-93).

 

 

Andreas Rödder

Die Rolle der CDU in der deutschen Geschichte

Die CDU hat den weit überwiegenden Teil der Geschichte der Bundesrepublik über die Regierung gestellt und wesentliche Richtungsentscheidungen verantwortet: die Ausgestaltung der Wirtschafts- und Sozialordnung, Westbindung, europäische Einigung und deutsche Wiedervereinigung sowie im frühen 21. Jahrhundert die Euro-Rettungspolitik und die Politik in der Migrationskrise. Dabei gründeten ihre programmatische Breite als überkonfessionelle Sammlungsbewegung und ihr Pragmatismus als Regierungspartei auf einem konstitutiven Antisozialismus beziehungsweise Antikommunismus, einem christdemokratischen Menschenbild und dem Prinzip der Subsidiarität.

Kurzbiografie:

Prof. Dr. Andreas Rödder, 1967 in Wissen geboren, ist seit 2005 Professor für Neueste Geschichte an der Universität Mainz.

 

 

Wolfgang Schroeder

Die Sozialpolitik der Union: Christdemokratische Sozialpolitik im Wandel der Zeit

Die Sozialpolitik der CDU hat die Struktur des deutschen Sozialstaats in seinen wesentlichen Elementen Solidarität, Subsidiarität und Sozialpartnerschaft geprägt. Die jeweilige Position entstand in der Debatte zwischen dem Arbeitnehmerflügel, der sich im Wesentlichen an Vorstellungen der katholischen Soziallehre orientiert, sowie dem ordoliberal ausgerichteten Wirtschaftsflügel.

Kurzbiografie:

Prof. Dr. Wolfgang Schroeder, 1960 in Mayen geboren, ist seit 2006 Professor für Politikwissenschaft an der Universität Kassel und war von 2009-2014 Staatssekretär im Ministerium für Arbeit und Soziales des Landes Brandenburg.

 

 

Matthias Stickler

Von der Integration der Vertriebenen zum »Integrationsland Deutschland« – die Migrationspolitik der CDU im Wandel

Die Migrationspolitik der CDU hat lange zwischen deutschen Vertriebenen und Spätaussiedlern auf der einen und nicht-deutschen Arbeitsmigranten auf der anderen Seite unterschieden. Die Integration der Flüchtlinge und Vertriebenen durch Maßnahmen wie den Lastenausgleich oder die Rentenreform war eine der großen sozialpolitischen Leistungen der Adenauer-Regierung. Bei Arbeitsmigranten lag der Fokus der christdemokratischen Politik seit den 1970er-Jahren auf der Begrenzung des Zuzugs, erst seit den 1990er-Jahren hat die CDU sukzessive den Wandel von einer Ausländer- zur Einwanderungspolitik hin vollzogen.

Kurzbiografie:

Prof. Dr. Matthias Stickler, 1967 in Aschaffenburg geboren, lehrt Neuere und Neueste Geschichte und ist Wissenschaftlicher Leiter des Instituts für Hochschulkunde an der Universität Würzburg.

 

 

Andreas Wirsching

Restauration oder Modernisierung – Deutungen der Ära Adenauer

Die Bewertungen der Ära Adenauer bewegen sich zwischen einer schon von Zeitgenossen kritisierten angeblichen Restauration und einer Modernisierung der bundesdeutschen Gesellschaft. Trotz der nicht adäquaten Aufarbeitung der NS-Verbrechen gelang der Aufbau einer funktionsfähigen, stabilen und von der Bevölkerung angenommenen Parteiendemokratie. Dies sowie die in jeder Schicht spürbare Steigerung des Wohlstands infolge des wirtschaftlichen Erfolgs, der Aufbau eines expandierenden Sozialstaats und eine Klassengegensätze nivellierende Konsumkultur sind eher Merkmale einer Modernisierung. Insgesamt ist deshalb wohl vor allem der dynamische Wandel das Epochenmerkmal der bundesdeutschen Nachkriegszeit.

Kurzbiografie:

Prof. Dr. Andreas Wirsching, 1959 in Heidelberg geboren, ist seit 2011 Direktor des Instituts für Zeitgeschichte München-Berlin, war Professor für Neueste Geschichte an den Universitäten Tübingen und Augsburg und lehrt seit 2011 an der Ludwig-Maximilians-Universität München.

 

 

Edgar Wolfrum

Volksparteien – Entwicklung und Perspektiven

Volksparteien als schichtübergreifende, politisch breit aufgestellte Parteien sind ein genuines Merkmal der Parteienstruktur der Bundesrepublik, obwohl die Zentrumspartei schon vergleichbare Züge aufwies. Nachdem die CDU in den 1950er-Jahren und die SPD nach dem Godesberger Programm von 1959 zu genuinen Volksparteien wurden, setzte in den 1990er-Jahren ein Wählerschwund ein, der in anderen europäischen Staaten seine Entsprechung findet. Die oft vernehmbare Prognose vom Untergang der Volksparteien ist dabei aber weniger zwangsläufig, als es den Anschein hat.

Kurzbiografie:

Prof. Dr. Edgar Wolfrum, 1960 in St. Georgen geboren, ist seit 2003 Inhaber des Lehrstuhls für Zeitgeschichte an der Universität Heidelberg, Autor zahlreicher Veröffentlichungen zur deutschen und europäischen Geschichte.

 

 

Barbara Zehnpfennig

Die CDU, die parlamentarische Demokratie und die Frage der Repräsentation

Als Reaktion auf die Erfahrungen mit der NS-Diktatur wurde die Bundesrepublik bewusst um ein verfassungsrechtlich starkes Parlament herum konzipiert, das alleine über demokratische Legitimation verfügt. Während APO und linker Terrorismus der parlamentarischen Demokratie nichts anhaben konnten, wird sie durch die Unmittelbarkeit des Internets, die Entkoppelung herrschender Eliten sowie rechtspopulistische Bewegungen zunehmend infrage gestellt.

Kurzbiografie:

Prof. Dr. Barbara Zehnpfennig, 1956 in Köln geboren, ist Professorin für Politische Theorie und Ideengeschichte an der Universität Passau sowie ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.

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