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Diskussion über Hate Speech und Fake News – Eine Stipendiatin erzählt vom Seminar

de Marcus Schoft

Wie umgehen mit der neuen Debattenkultur im Netz. Dieser Frage stellten sich 18 Teilnehmende eines Aufbauseminars

In mehr als 100 Seminaren jährlich beschäftigen sich die Stipendiatinen und Stipendiaten der KAS mit wichtigen gesellschaftlichen Themen aus Bereichen wie Politik, Medien, Wirtschaft Religion und internationaler Zusammenarbeit. Thema eines aktuellen Aufbauseminar war der Umgang mit der neuen Debattenkultur im Netz. Sophia Berger war dabei und schildert ihre Eindrücke zu dem Thema.

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Liebe Sophia Berger, warum hast du dich für das Seminar angemeldet und was hat dich daran interessiert?

Sophia: Mich hat das Seminar angesprochen, weil ich das Gefühl habe, dass es in unserer Mediengesellschaft ein Problem mit der Menge und Vielfalt an Informationen gibt. Besonders im Internet fällt es schwer, sich zurechtzufinden. Das Seminar schien mir daher ein wichtiges Thema zu sein.

Hat das Seminar dir geholfen, dich besser zurechtzufinden?

Sophia: Ja, ich habe bereits einige Leitlinien für die Suche nach Informationen gekannt, aber das Seminar hat mir und der Gruppe viele nützliche Tipps und Werkzeuge gegeben. Zum Beispiel das Prinzip der Rückverfolgung von Bildern im Internet und das Zwei-Quellen-Prinzip. Das war sehr hilfreich.

Was war der größte Aha-Moment für dich während des Seminars?

Sophia: Die Bürgerumfrage war sehr erkenntnisreich für mich. Da habe ich nochmal hautnah erlebt, wie relevant das Thema ist. Es hat mir gezeigt, wie wichtig das Thema Informationen im Netz ist und wie schnell Macht missbraucht werden kann. Wenn eine vertrauenswürdige Person eine Information teilt, neigen wir dazu, es zu glauben, ohne es zu hinterfragen. Da hatten wir eindrückliche Beispiele besprochen.

Was hat es mit der Bürgerumfrage auf sich und was hast du dabei erlebt?

Sophia: Wir hatten viele interaktive Aufgaben im Seminar, darunter auch die Bürgerumfrage. Ich habe mich dafür entschieden, auf der Straße Menschen zu fragen, wie zufrieden sie mit den deutschen Medien sind. Es war spannend, mit verschiedenen Personen darüber zu sprechen und ihre Ansichten zu hören.

Vier von sechs der Befragten waren sehr unzufrieden mit den deutschen Medien und haben das auch deutlich gesagt. Einige ihrer Antworten gingen sogar in den Bereich der Verschwörungstheorien. Das fand ich erschreckend und hatte ich so auch nicht erwartet. Vorher hatte ich die Vorstellung, dass Menschen, die an Verschwörungstheorien glauben, laut und unfreundlich sein können. Das war aber gar nicht so. Alle waren freundlich, nett und offen zu mir und wollten mir ihre Sichtweise erklären. Es war sehr interessant zu beobachten.

Wie erklärst du dir, dass Menschen an Verschwörungstheorien glauben?

Sophia: Wir hatten dazu ein Beispiel in dem Seminar. Unser Trainer, Nils Thieben, zeigte uns ein Bild von Angela Merkel (Es war Greta Thunberg) im Zug mit Koffern und ein zweites Bild von ihr in einem Filmstudio. Er erklärte uns, dass das erste Foto inszeniert war und das zweite in einem Studio aufgenommen wurde, was aber nicht der Wahrheit entsprach. Obwohl man das nicht komplett glauben konnte, war man kurzzeitig verunsichert, weil er als Medientrainer Autorität hatte. Viele von uns waren wirklich verunsichert und hätten ihm vielleicht auch geglaubt. Ein Teilnehmer hat es jedoch schnell erkannt und darauf hingewiesen.

Wie war das Vorwissen der anderen Teilnehmenden. Haben die auch schon mal mit Fake News zu tun gehabt?

Sophia: Wir alle hatten auf jeden Fall schon Vorwissen und waren auch medienkompetent. Ich glaube, das kommt auch dadurch, dass wir alle Studenten sind. Nicht dass Studierende immer kompetent mit Medien sind. Aber wissenschaftliches Arbeiten bringt schon ein bisschen mehr das Hinterfragen von Dingen mit sich. Was wir aber auch alle gemeinsam hatten ist unser Alter. Wir nutzen einfach viele Medien und viele kamen daher auch schon mit FakeNews in Kontakt. Da entwickeln sich Kompetenzen schneller, als in anderen Generationen.

Würdest du also sagen, dass es eher ein Generationenproblem ist?

Sophia: Ja, verschiedene Referenten haben uns bestätigt, dass die ältere Generation - ich glaube, ab etwa 50 -  oft weniger kritisch ist gegenüber Informationen, generell Information, die im Internet stehen. Vielleicht, weil sie einfach nicht damit aufgewachsen sind. Wir haben auch oft darüber gesprochen, dass Aufklärung in Schulen und Unis total wichtig ist Aber auch, dass es mehr Aufklärungskampagnen und Aktionen für Menschen der älteren Generation geben sollte. Volkshochschulen, Bibliotheken oder die Arbeitgeber könnten hier gute Anknüpfungspunkte sein.

Meinst du, das kommt zu kurz? Die Aufklärung in der älteren Generation

Sophia: Ich glaube, eigentlich kann es nicht genug Aufklärung zu dem Thema geben. Die Technik, Algorithmen, Suchmaschinen, Soziale Medien, künstliche Intelligenz, all das entwickelt sich so schnell weiter, dass es immer schwieriger für uns wird, Informationen richtig zu filtern. Und deswegen sollte man sich quasi stetig weiterbilden. Ich glaube, in Schulen wird dafür schon recht viel sensibilisiert. Ich glaube aber, gerade in der Erwachsenenbildung könnte man die Aufklärungs-Aktionen und Kampagnen noch ausbauen. Also mein persönlicher Eindruck.

Vielen Dank für das Gespräch

Sophia Berger ist Stipendiatin in der KAS-Studienförderung. Sie ist 21 Jahre alt und studiert im vierten Semester Heilpädagogik in Münster. Aufgrund ihrer journalistischen Vorerfahrungen im Lokaljournalismus interessiert sie sich besonders für Seminare im Bereichen Journalismus und Medien. Sophia ist Ehrenamtliche bei Youngcaritas - einer Jugendgruppe, die gemeinnützige Projekte in Münster gestaltet. Dazu gehört zum Beispiel auch eine Smartphone Sprechstunde für Senioren.

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Jasmin Heermann

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