Mit 99,699 Milliarden Quetzales (umgerechnet etwa 10,5 Mrd. Euro) bleibt der Haushalt Guatemalas für das Jahr 2021 nur ganz knapp unter der symbolischen Marke von 100 Milliarden. Noch nie war ein Staatsbudget des Landes größer, auch wenn in diesem Jahr pandemiebedingt die Staatsausgaben mit 107,75 Milliarden Quetzales diese Grenze deutlich überschritten haben. Größer war auch noch nie das Defizit: Ein Drittel der geplanten Ausgaben muss über neue Schulden finanziert werden; sogar im Krisenjahr 2020 lag der Anteil der Neuverschuldung niedriger.
Die Tageszeitung El Periódico machte am Tag nach dem Parlamentsbeschluss mit einem ganzseitigen Abdruck von Edvard Munchs berühmten Bild „Der Schrei“ auf, während die ebenfalls täglich erscheinende größere Prensa Libre auf schwarzem Grund die „Sieben Sünden des Haushalts 2021“ auflistet: Vetternwirtschaft, Undurchsichtigkeit, Privilegierung, Geheimniskrämerei, Fiskalrisiko, Unterfinanzierung und Mangel an sozialer Entwicklung. Die Medien geben die uneingeschränkte, hundertprozentige öffentliche Kritik an dem Haushalt und seinem Zustandekommen wieder.