Comptes-rendus d'événement
Der syrische Bürgerkrieg stellte die Region Ersal, die bereits zu den ärmsten und unterentwickeltsten Regionen des Libanon zählte, vor große Herausforderungen. Der Zusammenbruch des Handels mit Syrien, einem der wichtigsten Absatzmärkte für den Export landwirtschaftlicher Produkte, zog massive Einnahmeverluste für die lokale Bauernschaft nach sich. Darüber hinaus führte der vorübergehende Aufenthalt 120.000 syrischer Flüchtlinge zu einer Überbeanspruchung der Infrastruktur sowie einem verstärktem Wettbewerb auf dem Arbeitsmarkt und dadurch zu Spannungen mit der lokalen Bevölkerung. Des Weiteren machte die Sicherheitszone, die die LAF in der Umgebung der Stadt in Antwort auf die Aktivitäten jihadistischer Organisationen in der Region eingerichtet hatte, es den Bewohner von Ersal quasi unmöglich, ihre Felder zu bewirtschaften. Obwohl der Abschluss eines Waffenstillstandsabkommens zwischen Daesh und Hisbollah im August 2017 zu einem fragilen Frieden in der Region geführt hat, bleiben der fehlende Marktzugang in Syrien und die immer noch hohe Zahl von Flüchtlingen weiterhin zentrale Herausforderungen.
Die Konferenz zielte darauf ab, diese Probleme durch die Entwicklung einer Vision für eine stabile und nachhaltige Entwicklung der lokalen Wirtschaft und durch die Förderung der friedlichen Koexistenz der libanesischen und syrischen Bewohner anzugehen. Die im Rahmen der Konferenz gehaltenen Vorträge behandelten die wirtschaftlichen und entwicklungspolitischen Herausforderungen der Region im Zusammenhang mit den unterbrochenen Handelsströmen nach Syrien (Elias Ghadhban), die Berichterstattung in den Medien über die Ersal-Krise (Amin Issa) und die Rolle der lokalen Gemeinden (Bashir Matar). Die 65 Teilnehmer kamen darin überein, dass weitere Bemühungen um die Förderung von Freiheit, Bildung und politischer Rechenschaftspflicht die Voraussetzung für die Stärkung des wirtschaftlichen Erfolgs und sozialen Zusammenhalts zwischen der lokalen Bevölkerung und den Flüchtlingen darstellen. Darüber hinaus betonten die Teilnehmer die Wichtigkeit einer engen Zusammenarbeit zwischen Behörden und Gemeinderäten zur Entwicklung umfassender Strategien für die Region. Außerdem wurden die INGOs und die Gebergemeinschaft aufgefordert, mit allen Gemeinden zu gleichen Teilen zusammenzuarbeiten anstatt sich nur auf bestimmte Gebiete zu konzentrieren.