Künstliche Befruchtung und Pränataldiagnostik - das sind Themen, die Medizin und Theologie bereits seit Jahren beschäftigen. Doch stellen sich die Fragen nach den ethischen Grundlagen beim Einsatz der jüngsten technologischen Entwicklungen im Angesicht von Lebensanfang und Lebensende neu. „Was geschieht mit übriggebliebenen befruchteten Eizellen, die für eine künstliche Befruchtung hergestellt worden sind?“, „Bis zu welchem Grad sollten wir die medizinische Behandlung in die Hände von künstlicher Intelligenz geben?“ und „Wie ist assistierter Suizid einzuordnen?“
Um diese Fragen zu diskutieren, trafen sich auf Einladung der Konrad-Adenauer-Stiftung katholische und orthodoxe Mediziner und Theologen Ende September zu einem Expertenaustausch im Vatikan. Partner waren die Ausbildungseinrichtung für orthodoxe Theologie der Universität München, die Katholische Sozialwissenschaftliche Zentralstelle sowie das Dikasterium zur Förderung der Einheit der Christen. Deren Präsident, Kardinal Kurt Koch, ermunterte die Teilnehmer, ihre Expertise im Rahmen der „Ökumene der Tat“ auszutauschen und zu gemeinsamen Überzeugungen zu kommen.