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"Mehr Effizienz statt mehr staatliche Förderung"

Private Altersvorsorge und Betriebsrenten – Kann der Kapitalmarkt wirklich helfen?

Das sinkende gesetzliche Rentenniveau muss durch eine stärkere zweite und dritte Säule ausgeglichen werden. Beide Säulen leiden jedoch unter den Folgen der Finanzmarktkrise. So lag die Rendite kapitalgedeckter Altersvorsorgeprodukte in den letzten Jahren zwar knapp über den Kapitalmarktzinsen, aber auf einem sehr niedrigen Niveau. Diese Entwicklung sowie ein intransparenter Markt und eine kundenfeindliche Vertriebsstruktur führt bei den Menschen zu Sparfrust. Mehr Effizienz und eine flächendeckende Institutionalisierung könnten ein Ausweg sein.

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Private Vorsorge: Mehr Effizienz statt mehr staatliche Förderung

Die Verbraucher wollen privat vorsorgen, können aber nicht. Viele investieren in Finanzprodukte mit schleichendem Wertverlust oder ziehen sich gänzlich vom Finanzmarkt zurück. Bei Neuabschlüssen ist der Garantiezins auf Rekordtief. Manche Lebensversicherer rufen sogar nach einem „Rettungsschirm“. Die Diskussion über mehr staatliche Förderung sei aber vorschnell. Zuerst müssten die bestehenden Missstände behoben werden, forderte Dorothea Mohn, Leiterin des Teams Finanzen beim Verbraucherzentrale Bundesverband. „Notwendig sind effiziente und bedarfsgerechte Altersvorsorgeprodukte“, schloss sich Michael Heise, Chefvolkswirt der Allianz SE, an. „Eine konkrete Antwort auf die Effizienzproblematik bei der privaten Altersvorsorge könnte ein Altersvorsorgefonds sein", schlug Mohn vor. Ein solcher Fonds sollte als zusätzliches Basisprodukt vom Staat angeboten werden, und insgesamt einfacher, transparenter und kostengünstiger sein, so Mohn.

Betriebliche Altersvorsorge: Institutionalisierung statt Individualisierung

Neben der privaten Vorsorge müsse aber auch die betriebliche Altersvorsorge weiterentwickelt werden. Heribert Karch, Vorstandsvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für betriebliche Altersversorgung, schlug dazu ein Rentensystem mit einem dualen Kern - bestehend aus gesetzlicher und betrieblicher Rente - vor. Das Grundproblem bestehe nämlich nicht in der zunehmenden Individualisierung der Altersvorsorge, sondern in ihrer ungenügenden Verbreitung, so Karch. Es brauche institutionalisierte (verpflichtende) Lösungen in der zweiten Säule, die die gesetzliche Rentenversicherung schlüssig ergänzten. Eine Antwort wäre, sich für eine Institutionalisierung von Betriebsrenten zu entscheiden und den Tarifpartner die Verantwortung für deren Organisation zu übertragen. Betriebsrenten würden nicht nur sehr gut zum deutschen Modell der Sozialpartnerschaft passen, sondern sie hätten sich such bereits bewiesen. In den Betrieben, in denen sie angeboten werden, funktionieren sie sehr gut, so Karch. Außerdem könne man auf ein ausgeprägtes Vertrauensverhältnis zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern zurückgreifen, und dieser Vorteil sei nicht zu unterschätzen, argumentierte Karch.

Doch über die Möglichkeit einer Institutionalisierung hinaus, könne die Politik helfen, die betriebliche Altersvorsorge zu stützen. So forderte Karch, dass es in Zeiten niedriger Zinsen den Menschen ermöglicht werden müsse, mehr für eine auskömmliche Betriebsrente zurückzulegen. Hilfreich wäre die Möglichkeiten zur Entgeltumwandlung auszuweiten, die in § 3 Nr. 63 des Einkommensteuergesetzes derzeit mit 2.856 Euro pro Jahr bezifferte Grenze sei zu gering, so Karch.

Aber: Auch bei Betriebsrenten gibt es Effizienzprobleme

Doch auch Betriebsrenten haben Effizienzprobleme, weswegen man genau hingucken müsse, vor institutionalisierte Lösungen angehangen würden, gab Verbraucherschützerin Mohn zu Bedenken. Eine Studie von Öko-Test habe ergeben, dass etwa die Hälfte der getesteten Produkte, insbesondere kleiner und mittelständischer Unternehmen, nicht sehr vorteilhaft abgeschnitten hätten, so Mohn. Außerdem bestünde bei betrieblicher Vorsorge das Problem, dass Ansprüche bei Arbeitgeberwechseln nicht ohne weiteres übertragen werden können. Auch führe die Sozialabgabenfreiheit in der Ansparphase dazu, dass sich durch die betriebliche Vorsorge die Ansprüche in der gesetzlichen Rentenversicherung reduzierten, erläuterte Mohn. Diese Effizienzproblematik könne jedoch gerade durch eine institutionelle Einbindung der Tarifpartner behoben werden, konterte Karch. Denn dadurch könne dem Verkaufscharakter, der auch in der zweiten Säule zugenommen habe, effektiv begegnet werden, analysierte Karch.

"Geringverdiener trinken keinen Cappuccino"

Damit die Altersvorsorge auch bei einem sinkenden gesetzlichen Rentenniveau auskömmlich bleibt, müssen die drei Säulen besser aufeinander abstimmt werden. Im besten Fall gleiche das System dann einem Cappuccino, wobei der Espresso die umlagefinanzierte Rente ist, die Milch die kapitalgedeckte Betriebsrente und die Riesterrente wäre die Sahnehaube. "In der Realität trinkt jedoch nicht jeder Arbeitnehmer Cappuccino." Auch wenn sich alle drei Podiumsmitglieder für das Dreisäulensystem aussprachen, blieb die Frage nach der ausreichenden Kompensation des sinkenden Rentenniveaus in der gesetzlichen Rentenversicherung vor allem für Geringverdiener unbeantwortet.

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