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Juliane Liebers

חומר מאירועים

Weltoffenheit und Interkulturalität

של Juliane Liebers

Aufgaben für die schulische Bildung

„Deutschland wird sich im globalen Wettbewerb um die klügsten Köpfe anstrengen müssen.“ Weltoffenheit sei hierbei ein zentrales Kriterium, betonte Thomas Köhler, der Leiter der Hauptabteilung Politik und Beratung der Konrad-Adenauer-Stiftung. „Es findet langsam ein Perspektivwechsel statt. Weg von einer Defizitorientierung , hin zur Würdigung der Potenziale, die in interkultureller Kompetenz liegen.“ Zugleich müsse Schule bei der Wertevermittlung eine noch aktivere Rolle spielen, auch in der kritischen Auseinandersetzung mit problematischen Wertesystemen in manch Elternhäusern.

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Dazu sei in erster Linie Bildung der Schlüssel, so der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger. Gerade jungen Menschen müssten Leitbilder und Werte vermittelt und der interkulturelle Austausch vorangetrieben werden. Auch um die Weltoffenheit zu sichern, müsse Verständnis unterschiedlicher Kulturen gelehrt werden, „denn nur ein Mensch kann die Welt, auch zum Schlechten, verändern.“

„Da Kriege im Geiste der Menschen entstehen, muss auch der Friede im Menschen verankert werden“, zitierte Prof. Dr. Maira Böhmer, die Leitidee der Deutschen UNESCO-Kommission. Denn nur in Frieden könne sich der Mensch entfalten und gemeinsam die Zukunft gestalten, so die Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission. „Wir müssen an einem Strang ziehen, die Weltoffenheit als Bildungsziel fest verankern und gemeinsam für die Zukunft unseres Planeten Verantwortung tragen .“

Ein oft Alexander von Humboldt zugeschriebener Aphorimsus würde es so formulieren:

„Die gefährlichste Weltanschauung ist die Weltanschauung derer, die die Welt nie angeschaut haben.“

Karin Prien, die Ministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Schleswig-Holstein sieht eine konzeptionelle und finanzielle Schieflage für das Einwanderungsland Deutschland. In die Integration „wurde jahrelang zu wenig investiert.“ Auch sie versteht Bildung und Schule als wesentliches Element für die Erziehung zur Demokratie und Völkerverständigung, als unabdingbar für eine gelingende Integration. Zudem sei die Sprache ein Schlüssel zur gesellschaftlichen Teilhabe, um Werte wie Menschenwürde, Freiheit und Solidarität festigen zu können. „Wir benötigen die Vielsprachigkeit als Bildungsziel, betonte auch Prof. Dr. Ulrike Vogl vom Department für Linguistik der Universität Gent, denn nur so können Barrieren abgebaut und die Menschen zusammengebracht werden.“

Integration könne funktionieren, wenn mehr Ressourcen bereits für die Schulen gebündelt würden. Auch müssten Eltern und Lehrer an einem Strang ziehen und die Erziehungsberechtigten mehr in die Pflicht genommen, um die Lehrkräfte zu entlasten. Es müsse gegenseitiger Respekt gewahrt, gemeinsame Regeln sowie eine Werteorientierung geschaffen werden, ist sich das Plenum einig. „Wir müssen unsere kulturellen Differenzen bewusst machen und das gegenseitige Verständnis fördern“, mahnte Prien. Auch weist Michael Teutsch von der Generaldirektion Bildung, Jugend, Sport und Kultur der Europäischen Kommission daraufhin, dass die Schulen zu lang in Ihrer Verantwortung allein gelassen und überfordert worden wären, denn nicht jeder Lehrer könne alle Probleme allein lösen. „Wir müssen alle aus eigenem Antrieb mitziehen und die Verantwortung für ein besseres Bildungssystem mittragen.“

Auch müssten wir Schule umdenken, die Lehrkraft nicht mehr als Universalerfüller sehen sondern mehr Mut aufbringen, individuell zu arbeiten und das zu tun, wofür „wir brennen“. So könnte mehr Qualität und eine gewisse Leitidee gelehrt werden, erklärte die Schulleiterin einer Ganztagsschule in Minden, aus dem Publikum. „Die Schule als ein Ort, wo die Kinder individuell vorkommen.“

Diese Individualität fördert Christine Georg als Leiterin der „Schule am Mainbogen“ in Frankfurt. Sie setzt sich erfolgreich für ihre 607 Schüler aus über 40 Nationen mit 97 Prozent Migrationshintergrund ein, die aus über 80 Prozent Hartz 4 Haushalten kommen. „Wir müssen die Kinder abholen und rechtzeitig in das kulturelle Leben einbinden und sie lehren, wie das normale Leben funktioniert“. Gemeinsam mit Jugendvereinen und finanzieller Unterstützung der Stadt Frankfurt entstehen zahlreiche Projekte, um die Allgemeinbildung, Spracheentwicklung und Sozialkompetenz, sowie ihre Selbständigkeit zu fördern und die Kinder mit ihren Eltern und Lehrern zusammenzubringen.

Prof. Dr. Ludwig Haag vom Lehrstuhl für Schulpädagogik der Universität Bayreuth ist davon überzeugt, dass die Schule der einzige Motor zur Integration ist. „Sie steht und fällt mit dem Engagement der Leitung und Lehrkräfte“. Der Frontalunterricht ist nicht mehr zeitgemäß. Es brauche neue Formate. Formate in denen durch aktive Gruppenarbeit, das Gefühl „Ich kann was“ entstehen kann. Das Selbstwertgefühl jedes Einzelnen müsse gestärkt und die Jugend für das Leben in einer globalen Welt mit all ihren Herausforderungen vorbereitet werden.

Zudem empfiehlt Michael Teutsch den Aufbau eines europäischen Bildungsraums für mehr Qualität auch in frühkindlicher Bildung sowie die Erweiterung von Sozialkompetenzen und fordert zudem die Anerkennung von Abschlüssen, sodass ein stärkeres europäisches Zusammengehörigkeitsgefühl entstehen kann. Als Vorbild dient das Erasmusprogramm, dass seit vielen Jahren junge Menschen zusammenbringt, EU Kenntnisse lehrt und den sozialen Austausch fördert.

„Es bleibt viel zu tun“, erklärte Prof. Dr. Axel Plünnecke, der Leiter des Kompetenzfelds Bildung, Zuwanderung und Innovation des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln. Die Zeit der Globalisierung und Digitalisierung erhöhe die Anforderungen an Kompetenzen enorm. Dabei sei es wichtig, Grundbildungsdefizite zu minimieren und die Initiativen u.a. für die Hochschulbildung in den MINT- Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik voranzutreiben, um die zukünftigen Fachkräfte sichern zu können. Auch würde die Beschäftigungsfähigkeit und die interkulturelle Kompetenz durch Auslandsaufenthalte und sich daraus enwickelnde Fremdsprachenkenntnisse gestärkt, so Plünnecke. „Denn Weltoffenheit stärkt die Innovationskraft der Wirtchaft. Sie ist die Basis der Fachkräftesicherung durch Zuwanderung.“

Die Schriftstellerin Prof. Dr. Ulrike Draesner meint, es kommt auf die innere Haltung an. „Wir müssen uns davon lösen Phänomene isoliert zu betrachten und sollten unsere Umgebung bewusster wahrnehmen und darüber sprechen was uns bewegt. „Der Mensch fühle sich doch dort zu Hause, wo er im Wechsel von Sprachen, in Bewegung, mit Menschen sein kann, dort wo er in Netzwerken kommunizieren kann.“

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