Diskussion
Details
Vor hundert Jahren wurde in der Weimarer Reichsverfassung das Modell der Kooperation zwischen Staat und Religionsgemeinschaften begründet. Vor siebzig Jahren wurde dieses Modell ins Grundgesetz überführt und gleichzeitig die Religionsfreiheit als eine der unveräußerlichen Rechte festgeschrieben. Das Verhältnis von Religion und Staat galt damit lange als gesichert. Soziale Veränderungen, Zuwanderung, Entkonfessionalisierung und religiöse Pluralisierung stellen dieses Modell in jüngerer Zeit allerdings zunehmend in Frage. Während manche das etablierte Kooperationsmodell unangetastet lassen wollen, fordern andere seine Anpassung an die neuen Rahmenbedingungen. Auch der Ruf nach seiner vollständigen Abschaffung wird lauter. Wie lässt sich das Verhältnis von Religion und Staat angesichts sich verändernder gesellschaftlicher Rahmenbedingungen heute fassen? Wie kann eine zeitgemäße Religionspolitik aussehen? Wie können Politik und Religionsgemeinschaften auf die Veränderungen reagieren und welche politischen und juristischen Anpassungsmaßnahmen sind hierzu notwendig?
Die Heinrich-Böll-Stiftung und die Konrad-Adenauer-Stiftung begreifen Religionspolitik als gesamtgesellschaftliche Aufgabe. In einer gemeinsamen Diskussionsveranstaltung wollen sie mit Gästen aus Politik, Kirche, Recht und Gesellschaft unterschiedliche Sichtweisen auf das Verhältnis von Staat und Religionsgemeinschaften in Deutschland abbilden und mögliche Konsensfindungswege aufzeigen.
Programm
18.00 – 18.15 Uhr: Einführung
Dr. Ellen Ueberschär
Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung
18.15 – 19.45 Uhr: Paneldiskussion
Diskussion
Dr. Franz-Josef Overbeck
Vorsitzender der Kommission für gesellschaftliche und soziale
Fragen der Deutschen Bischofskonferenz und Bischof von Essen
Katrin Göring-Eckardt, MdB
Vorsitzende der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen
Prof. Dr. Christine Langenfeld
Richterin des Bundesverfassungsgerichts
Dr. Thomas de Maizière, MdB
Bundesminister a.D.
Moderation
Raoul Löbbert
Redaktionseiter Die ZEIT Christ & Welt
19.45 Uhr: Schlussbemerkungen
Prof. Dr. Norbert Lammert
Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung