Das Wirken von János Kádár und die Konsequenzen - Auslandsbüro Ungarn
Veranstaltungsberichte
Eröffnet wurde die Veranstaltung von Péter Eötvös, Vorsitzender der Stiftung Verbrechen des Kommunismus, Frank Spengler, Leiter des Auslandsbüros Ungarn der Konrad-Adenauer-Stiftung, und Dr. Bence Rétvári MdNV, stellv. Vorsitzender der KDNP und Parlamentarischer Staatssekretär des Ministeriums für Humanressourcen. Frank Spengler betonte hierbei, dass die Aufarbeitung der Verbrechen des Kommunismus für die Konrad-Adenauer-Stiftung ein wichtiges Anliegen sei, um vor allem der jüngeren Generation die Folgen von Extremismus von Rechts wie Links deutlich zu machen. Er verwies darauf, dass Kádár, obwohl oft verharmlost, an der Spitze einer autoritären Willkürherrschaft gestanden habe. Diese sei für die Inhaftierung 13.000 und die Exekution von knapp 300 Menschen verantwortlich.
Erster Referent war Dr. Attila Horváth von der Universität für den öffentlichen Dienst, der auf die Diskrepanz zwischen Mythos und Wirklichkeit des Lebenswerkes von János Kádár einging. Anschließend fasste der Historiker Dr. Tibor Zinner, Ungarisches Kriminologisches Institut und Veritas Institut, die Rolle Kádárs bei den politischen Prozessen in den knapp zwei Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg bis 1963 zusammen. Dr. Frigyes Kahler, Historiker und Richter a.D., referierte über Kádár und die Arbeiterräte rund um den Ungarischen Volksaufstand 1956.
Wie auch andere kommunistische Machthaber, bediente sich auch Kádár eines umfassenden Geheimdienstapparates. Auf dieses Thema ging die Historikerin Dr. Zsuzsa Hantó in ihrem Vortrag ein. Zum Abschluss der Veranstaltung referierte István Ötvös von der Katholischen Péter Pázmány Universität zum Thema „Kádár und die Konzeption.“