Wahrheit und Propaganda - Büro Bundesstadt Bonn
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Die politische Krise in der Ukraine hat sich von einem bewaffneten Konflikt zu einem Informationskrieg ausgeweitet, in dem eine Differenzierung zwischen wahrheitsgemäßer Berichterstattung und Propaganda zunehmend schwierig wird. Bei diesem Kampf um die öffentliche Meinung und die Deutungshoheit der Ereignisse spielen Medien eine zentrale Rolle.
Während Moskau sein internationales Medienangebot mit enormen finanziellen Mitteln ausbaut und unter der Dachmarke Sputnik Nachrichten in 30 Sprachen verbreitet, beschloss das ukrainische Parlament die Gründung eines Informationsministeriums, das die russische Propaganda in der Ukraine zurückdrängen soll. In beiden Ländern verschlechtern sich die Rahmenbedingungen für unabhängigen Journalismus zusehends.
Gleichzeitig wird in der Europäischen Union darüber diskutiert, einen unabhängigen russisch-sprachigen Fernsehsender zu gründen, um der russischsprachigen Bevölkerung in den EU-Staaten eine alternative Informationsquelle zu bieten und Russlands Informationspolitik etwas entgegenzusetzen. Kritiker warnen indes davor, Propaganda mit Gegenpropaganda zu beantworten.
In diesem Workshop diskutieren internationale Experten über den Umgang mit Propaganda in der gegenwärtigen Krisensituation. Zentral ist dabei die Frage, welche Strategien seitens der Politik und der Medien geeignet sind, um Propaganda zu begegnen und eine wahrheitsgemäße Berichterstattung zu gewährleisten.
Es diskutieren:
- Dr. Susanne Spahn, Freiberufliche Politologin und Journalistin
- Yevhen Fedchenko, Direktor der Mohyla School of Journalism an der Universität Kiev und Co-Founder der Fakt-Checking-Website "StopFake.org"
- Dr. Alexey Dolinsky, Kommunikationsexperte und Consultant bei Capstone Connections, Moskau