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Vortrag

Almuerzo-Coloquio mit Herrn Mario Fernández Baeza, Mitglied des chil. Verfassungsgerichts

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Details

Zu einem Erfahrungsaustausch mit dem ehemaligen Botschafter Chiles in Berlin trafen sich im Hause der Konrad- Adenauer Stiftung die Mitglieder verschiedener chilenischer Institutionen bei einem gemeinsamen Dialog im Rahmen eines Mittagessens.

Zu Beginn begrüßte Herr Dr. Helmut Wittelsbürger die anwesenden Gäste, insbesondere als Gastredner den ehemaligen chilenischen Botschafter in Deutschland, Herrn Mario Fernandez Baeza, sowie seine Nachfolgerin, Frau Maria Adriana Hornkohl.

Der erst kürzlich aus dem Amt geschiedene chilenische Botschafter sprach über die während seiner zweieinhalbjährigen Amtszeit in Berlin gesammelten Erfahrungen. Fernandez war in den 70er Jahren Stipendiat der Konrad Adenauer Stiftung und ist der fünfte Stipendiat der Stiftung, der nach der Rückkehr Chiles zur Demokratie 1990 als Botschafter in Berlin eingesetzt wurde. Nach seinem Studium in Heidelberg arbeitete Herr Fernandez mehrere Jahre für die UNO. Zwischen 2000 und 2002 bekleidete er das Amt des Verteidigungsministers, bevor er als Generalsekretär des Präsidialamtes eingesetzt wurde. Im März 2003 ernannte ihn Präsident Lagos zum Botschafter in Deutschland.

Mit den Worten des Ex- Bundestagspräsidenten Thierse, der die durchweg guten chilenisch- deutschen Beziehungen als fast schon „langweilig“ bezeichnete, leitete Fernandez seinen Vortrag ein.

Zu den Aufgaben und Zielen seiner Amtszeit als Botschafter gehörten die Vertiefung der deutsch-chilenischen Wirtschaftsbeziehungen und die Begleitung des Ratifizierungsverfahrens im dt. Bundestag des europäisch- chilenischen Kooperationsvertrages. Darüber hinaus stand im Jahr 2005 ein Staatsbesuch vom Präsident Lagos in Deutschland an.

Auf wirtschaftlichem Gebiet bemühte sich Fernandez die bisher geringen deutschen Investitionen in Chile zu steigern, die sich seit der Wiedervereinigung Deutschlands hauptsächlich gen Osten richteten. Der Botschafter traf sich daher mit den Vertretern zahlreicher Industrie- und Handelskammern und konnte zu einer Verdopplung des gegenseitigen Investitionsvolumens seinen Beitrag leisten. Maßgeblich beteiligt an diesem Investitionsaufschwung ist der Freihandelsvertrag zwischen Chile und der Europäischen Union. Dessen Ratifikation erwies sich speziell in Deutschland als langwieriger Prozess, da dort nur Gesetzesentwürfe verabschiedet werden, die in ihrer Endfassung in deutscher Sprache vorliegen und in diesem Fall auch der Zustimmung des dt. Bundesrates bedurften.

Die Beziehungen zwischen Chile und Deutschland zeichneten sich auch im Hinblick auf die Außenpolitik durch Harmonie aus. So stimmten beide Länder im Bezug auf die Irak-Krise im UN-Sicherheitsrat gegen einen Alleingang der USA.

Auf kulturellem und wissenschaftlichem Gebiet wurde auf Initiative von Fernandez 2005 ein Partnerschaftsabkommen zwischen Chile und der Universität Leipzig geschlossen. Dies ist die erste Partnerschaft zwischen Chile und einer Universität aus den neuen Bundesländern. Im Zuge seines zweitägigen Staatsbesuches verlieh diese Hochschule Präsident Lagos einen Ehrendoktortitel. Im Gegenzug nahm der Rektor der Universität Leipzig, Franz Häuser, an der Amtseinführung von Michelle Bachelet teil.

Lobend sprach sich Fernandez über die Stadt Berlin aus, die er aufgrund ihrer jungen und multikulturellen Bevölkerung als eine moderne Metropole - vergleichbar mit Paris oder London - bezeichnete und in der er und seine Familie eine zweite Heimat gefunden hätten.

Der Referent dankte der Konrad Adenauer Stiftung für ihre langjährige persönliche und auch parteipolitische Loyalität und Solidarität. Seiner Nachfolgerin im Amt des chil. Botschafters, wünschte er eine glückliche Hand und riet zu einer engen Zusammenarbeit mit den deutschen politischen Stiftungen und insbesondere mit der ihm und ihr verbundenen Konrad Adenauer Stiftung.

Santiago, im April 2006

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Veranstaltungsort

KAS-Büro Chile

Referenten

  • mit Walter Howadt
    • Botschafter von Österreich
      • Evelyn Haas
        • Richterin des deutschen Bundesverfassungsgerichtes
          • Horst Wessel
            • Vorsitzender des deutsch- chilenischen Bundes
              • Stipendiaten
                • Diplomaten und Wissenschaftlern
                  Kontakt

                  Dr. Helmut Wittelsbürger

                  Former Resident Representative of the Konrad-Adenauer-Stiftung in Chile

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