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Veranstaltungsberichte

INTERNATIONALER WORKSHOP

von Giovanni Burga

2. Workshop zum Thema Energiesicherheit

Am 28. und 29. Oktober fand im Hotel Windsor Plaza in Rio de Janeiro der 2. Workshop über Energiesicherheit in Lateinamerika statt, dieses Mal mit Beteiligung von fünf deutschen Experten aus dem Altstipendiaten- Energienetzwerk der Konrad-Adenauer-Stiftung. Auf lateinamerikanischer Seite nahmen Vertreter aus Politik und Wissenschaft aus Brasilien, Mexiko und Venezuela teil. Im Fokus der Debatte stand ein transatlantischer Blickwinkel auf das Thema „Energiesicherheit“.

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Der Workshop lief sehr dynamisch ab, Vorträge wechselten sich ab mit Möglichkeiten zum Meinungsaustausch, und das Thema Energiesicherheit wurde aus dem Blickwinkel der Geopolitik und der Technologie und sowohl aus lateinamerikanischer als auch aus deutscher Sicht beleuchtet.

In der Region Lateinamerika konnte sich eine ausgeprägte und strategisch langfristig angelegte Energiesicherheitspolitik bisher nicht entwickeln, wie der ehemalige Botschafter von Venezuela, Emilio Figueredo, in einem Vortrag darstellte. Er zeigte am Beispiel Venezuela die historischen Gemeinsamkeiten mit vielen Ländern der Region auf, wo der ständige Wechsel zwischen Militär- und Zivilregierungen, ideologische Konfrontationen und die Nutzung der Energieressourcen als politisches Kontrollinstrument viele Jahrzehnte lang die Geschichte geprägt haben. Dennoch rechnet er mit einer Tendenz zu Stabilität und Demokratie in der Region, durch die ein neuer Schwerpunkt auf die Debatte über eine regionale Energiesicherheitspolitik gelegt werden würde.

Eine Debatte über Energiesicherheit bedeutet gleichzeitig eine Debatte über Energieintegration, und in Lateinamerika muss diese aus drei Faktoren bestehen: Energie (der wichtigste Faktor), Verkehr und Kommunikation. Im Zusammenhang mit Energie ist es unabdingbar, Verbindungsprobleme zu lösen und eine klassische Verbindung durch eine „intelligente Netzwerkverbindung“ zu ersetzen, erklärte Rafael Nogueira.

Um die Ziele Sicherheit und Integration zu erreichen, ist es wiederum von grundlegender Bedeutung, dass Absicht, politischer Wille, Institutionalisierung und Technologie auf dem Weg der Demokratie Hand in Hand gehen. Die Demokratie muss die langfristige Route dieser Länder vorgeben, und hierzu gehört soziale Verantwortung, ökologische Nachhaltigkeit und moralische Verpflichtung, unabhängig von der jeweiligen Regierung in jedem Land. Deshalb ist es dringend notwendig, dass es eine Behörde gibt, die die Erreichung dieser regionalen Ziele über Einzelpersonen hinaus reguliert und überwacht, wie der Botschafter von Brasilien, Marcel Biato, bekräftigte.

Philipp Niessen legte dar, dass die Probleme, die eine Energieintegration verhindern, jedoch nicht nur in Lateinamerika bestehen. Auch in Europa wird über die Abhängigkeit von Gaslieferungen und Vertriebsrouten debattiert, die sowohl von politischen Entscheidungen als auch von klimatischen Problemen betroffen sein können. Wie Stefan Saatmann erklärte, ist einer der Gründe dafür, warum die Nutzung erneuerbarer Energien gefördert wird, genau die Verringerung dieser Abhängigkeit von Energieimporten. Er warnte aber auch gleichzeitig, dass eine solche Förderung über Ausschreibungen und nicht über Subventionen erfolgen müsse, so dass der Markt den Erfolg reguliert. Trotz aller Schwierigkeiten schreitet die Idee einer langfristigen Energieintegration in Europa voran, und Europa kommt außerdem seiner ökologischen Verpflichtung zur Reduzierung der Treibhausgase über Umsetzungspläne bis zum Jahr 2050 nach, wie Pia Molitor darlegte. Aus all dem kann man den Schluss ziehen, dass das europäische Integrationsmodell Lateinamerika als Beispiel dienen kann, aber an die politischen, gesellschaftlichen und ökologischen Besonderheiten angepasst werden muss. Eine direkte Kopie des europäischen Modells, welches diese Variablen nicht in Betracht zieht, muss dabei vermieden werden.

Wie bereits erwähnt, bilden Technologie und Infrastruktur eine der Säulen der Energiesicherheit und –integration. Julia Badeda sprach über Energiespeicherung, wofür Systeme und Methoden zur Verfügung stehen, die aufgrund von Faktoren wie wirtschaftlicher Rentabilität, Marktnachfrage und Ergebniseffizienz ausgewählt werden müssen. Diese Effizienz kann laut bei der Energienutzung und –versorgung auch mit Unterstützung digitaler “Smart”-Technologien erreicht werden.

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