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Steffen Heitmann Steffen Heitmann © photothek.net/Süddeutsche Zeitung Photo

Steffen Heitmann

Theologe, Jurist, Minister 8. September 1944 Dresden
von Manfred Agethen

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Als Justizminister – anfangs der einzige gebürtige ostdeutsche und dazu parteilos – erwarb Heitmann sich unbestrittene Verdienste bei der Erarbeitung der Verfassung des Freistaats Sachsen und beim Aufbau der Justiz nach westlich-rechtsstaatlichem Muster. Er war gegen eine Amnestie von DDR-Unrecht und forderte eine Verschlankung des juristischen Instanzenweges. 1993 war Heitmann für einige Wochen Kandidat der CDU für das Amt des Bundespräsidenten. Nach öffentlicher und parteiinterner Schelte wegen unbedachter Äußerungen vor allem zur Ausländer- und Familienpolitik zog er seine Kandidatur Ende November zurück; vielen Kritikern missfiel seine ausgeprägt konservative Grundhaltung. Im September 2000 trat Heitmann wegen massiver öffentlicher Kritik an seiner Amtsführung – angeblich hatte er das Dienstgeheimnis verletzt und in die Unabhängigkeit der Justiz eingegriffen – zurück.

2015 trat Heitmann aus Protest gegen die Flüchtlingspolitik Angela Merkels aus der CDU aus.

 

Lebenslauf

  • 1963 Abitur in Dresden
  • 1964–1969 Studium der Theologie und Altphilologie in Leipzig (Staatsexamen), Tätigkeit in der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Sachsen, u. a. Studentenpfarrer in Dresden, daneben Ausbildung zum Kirchenjuristen
  • seit 1982 als Oberkirchenrat Leiter des Bezirkskirchenamtes Dresden
  • 1989–1990 Engagement in der DDR-Bürgerbewegung, u. a. als juristischer Berater der „Gruppe der 20“ in Dresden, als Mitglied der Basisdemokratischen Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung sowie als Mitarbeiter an der Stasi-Auflösung im Bezirk Dresden und beim ersten Verfassungsentwurf des Freistaats Sachsen („Gohrischer Entwurf“)
  • 08.11.1990–12.09.2000 Justizminister
  • 1991–2015 Mitglied der CDU
  • 1994–2009 Mitglied des Sächsischen Landtags

 

Veröffentlichungen

Die Revolution in der Spur des Rechts; Verdienst und Schwäche des Umbruchs in der früheren DDR (1996).

 

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