Asset-Herausgeber

Der Sieg der Freiheit


Die Oktoberausgabe der Politischen Meinung blickt in ihrem Schwerpunkt auf den Mauerfall vor zwanzig Jahren und die Wiedervereinigung Deutschlands zurück. Der damalige Bundeskanzler Helmut Kohl, der die historische Chance ergriff und zum Erfolg führte, beschreibt in seinem einführenden Beitrag die Ereignisse in ihren innen-, außen- und weltpolitischen Dimensionen. Ehrhart Neubert, Rainer Eppelmann und Konrad Weiß, die auf Seiten der Kirchen und Bürgerbewegungen an dem dynamischen Prozess beteiligt waren, äußern sich als führende Zeitzeugen zur Rolle der Kirchen, zur Gefahr verklärender Erinnerung an einen Unrechtsstaat und zum heilsgeschichtlichen Zusammenhang, den der 9. November 1989 als deutsches Schicksalsdatum aufspannt. Die Mythen der DDR-Geschichte werden ebenso beleuchtet wie die weltgeschichtlichen Aufgaben und Herausforderungen an Europa, die der Fall des Eisernen Vorhanges hervorgebracht hat (Wolfgang Schuller und Marianne Kneuer). Der ungarische Schriftsteller György Dalos und Wolfgang Bergsdorf stellen die Vorgänge in Deutschland in den Kontext der Bewegungen in Osteuropa.Die Rubrik „Nach der Bundestagswahl“ setzt sich in zwei kontroversen Wahlanalysen mit der Frage auseinander, ob das Wahlergebnis die Existenz der Volksparteien in Frage zu stellen droht (Michael Borchard, Georg Fahrenschon).Die Rubrik „Retrospektive“ würdigt Dorothee Wilms anlässlich ihres 80. Geburtstages mit einem Beitrag von Annette Schavan und Manfred Funke erinnert an die Gründung der Weimarer Republik vor neunzig Jahren.

Inhaltsverzeichnis anzeigen

Inhalt

  • Mauerfall und Wiedervereinigung

    Gestaltung und Geschenk

    Vor 20 Jahren ist die Mauer in Berlin gefallen. Der friedliche Protest der Menschen in der DDR hatte sich über Monate aufgebaut und war schließlich nicht mehr aufzuhalten. Nach dem Fall der Mauer sollte nicht einmal ein Jahr vergehen, bis wir die Wiedervereinigung unseres Landes in Frieden und Freiheit und mit Zustimmung unserer Partner und Verbündeten in der Welt erreichten. Es war der Triumph der Freiheit.

    von Helmut Kohl

  • Die Mythen der DDR-Geschichte

    Fiktionen sollten fehlende Legitimation ersetzen

    Da die kommunistischen Machthaber der DDR weder demokratisch noch durch eine proletarische Revolution legitimiert waren, propagierten sie Fiktionen. Diese entfalteten sowohl im Westen als auch im Osten eine bisweilen starke Wirkung.

    von Wolfgang Schuller

  • Die erste Nacht des Friedens

    Zur Heilung der deutschen Geschichte durch den Mauerfall

    Wer die Maueröffnung am 9. November 1989 aus nächster Nähe erlebte, war Teil eines Freudenfestes. Auch im Rückblick scheint der heilsgeschichtliche Zusammenhang,den das deutsche Schicksalsdatum aufspannt, evident. Eine persönliche Schilderung.

    von Konrad Weiß

  • Die Kraft der Freiheit

    Zur Rolle der Kirchen bei der friedlichen Revolution in der DDR

    Die Formel „Kirche im Sozialismus“ hatte für die christliche Existenz der Kirchenmitglieder kaum eine Bedeutung; im September 1989 wurde sie ausdrücklich aufgekündigt. Die Kirchen wurden zu Orten, an denen die Menschen zu ihrer eigenen Sprache, zu ihrem eigenen Wollen und Denken zurückfanden.

    von Ehrhart Neubert

  • "Du sollst nicht vergessen"

    Im Gespräch mit Rainer Eppelmann

    Die DDR war im drastischsten Sinne des Wortes ein Unrechtsstaat. Das wichtigste Thema der politischen Bildung muss deshalb das Erinnern an die Diktatur sein. Ein Gespräch über die Gefahr, Erinnerungen zu verwässern.

    von Rainer Eppelmann, Jürgen Reuter

  • Editorial

    von Wolfgang Bergsdorf

  • Befreiung aus der eisernen Umklammerung

    Die europäische und internationale Dimension des Mauerfalls

    Der Fall des Eisernen Vorhangs begründete die Entwicklung einer neuen europäischen Identitätals demokratischer und solidarischer Wertegemeinschaft. Dieses Profil ist nach dem Verschwinden einer weltweiten ideologischen Trennlinie bislang zu wenig sichtbar geworden.

    von Marianne Kneuer

  • "Niemand ahnte die Kraft des Nationalen"

    Im Gespräch mit dem ungarischen Schriftsteller György Dalos über die Wende von 1989 und ihre Folgen

    Die ostdeutschen Intellektuellen hatten verdrängt, dass es bei ihrer friedlichen Revolution im Grunde um die nationale Unabhängigkeit der DDR ging – so der ungarische Schriftsteller György Dalos im Interview mit der "Politischen Meinung". Ein Gespräch über das komplexe Mosaik der Freiheitsbewegungen in Ostmitteleuropa.

    von György Dalos, Helmut L. Müller

  • Tor im Eisernen Vorhang

    Der Dank der Deutschen gebührt den östlichen Nachbarn

    Die Machthaber der östlichen Nachbarn Deutschlands haben mit ihrer Einsicht in die Unreformierbarkeit des kommunistischen Systems und ihrem Mut gegenüber Ost-Berlin den Weg für die ausreisewilligen DDR-Bürger frei gemacht. Ihre Menschlichkeit unterlief die harte Linie der DDR.

    von Wolfgang Bergsdorf

  • Schmiede der Einheit

    Erinnerung an das Gymnasium der Insel Hermannswerder

    Ausgerechnet russisches Protektorat schützte das Potsdamer Gymnasium auf der Insel Hermannswerder vor dem Zugriff des DDR-Regimes. Die evangelische Schule wurde so zu einem Ort geistiger Freiheit, der viele Aktivisten vom Herbst 1989 hervorgebracht hat.

    von Jochen Thies

  • Schmerzensland und Terrorstaat

    Die Literatur der DDR im Rückblick

    Die repressiven Arbeitsbedingungen der Schriftsteller in der DDR ließen kaum eine aufrechte Auseinandersetzung mit den realen Verhältnissen zu. Allein die wenigen Ausnahmen, die in ihren Werken innere Konfliktsituationen oder transzendente Momente erkennen lassen, haben Bestand.

    von Wolf Scheller

  • Bleibt alles anders?

    Das deutsche Parteiensystem und das "Superwahljahr" 2009

    Die These vom Sterben der Volksparteien hat sich in Hinsicht auf die Union nicht bewahrheitet. Auch bei genauerer Betrachtung des Wählerverhaltens und seiner Motiveist das Fazit aufgrund der programmatischen Tiefe von CDU und CSU optimistisch.

    von Michael Borchard

  • Vertrauensverlust der Volksparteien?

    Die Ergebnisse der Bundestagswahl sind trotz des Sieges der Union eine Warnung

    Das Ergebnis der Bundestagswahl ist kein Grund zur Selbstzufriedenheit der Unionsparteien.Auch sie haben weniger Wähler mobilisiert und müssen sich nun um junge Menschen und Stammwähler besonders bemühen. Ein Blick auf Ursachen und Perspektiven.

    von Georg Fahrenschon

  • Politische Pionierin

    Zum 80. Geburtstag von Dorothee Wilms

    Als politische Pionierin wirkte Dorothee Wilms seit 1968 in zahlreichen Ämtern aus christlicher Verantwortung heraus. Ein Glückwunsch zum 80. Geburtstag einer vorbildlichen Politikerin.

    von Annette Schavan

  • Verfassung, Staat, Volk

    Vor neunzig Jahren wurde die Weimarer Republik gegründet

    „Weimar“ misslang, weil man die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen politisch nicht in den Griff bekam, und nicht etwa weil die Verfassung Es fehlte die Bereitschaft der politischen Funktionsträger, ihr Zur Gründung der Weimarer Republik vor neunzig Jahren.

    von Manfred Funke

  • Vom Traum zur Wirklichkeit

    - gelesen -

    Andreas Rödder: Deutschland einig Vaterland

    von Robert Mühle

  • Mehr als ein Mauer-Buch

    - gelesen -

    Frederick Taylor: Die Mauer

    von Hubertus Knabe

  • Aktuelles intern

    Aktionen, Programme und Publikationen der Konrad-Adenauer-Stiftung

Asset-Herausgeber