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IMAGO / Anadolu

Präsidentschaftswahl in Irland setzt politische Tradition fort

Klarer Wahlerfolg für Catherine Connolly

Die linksgerichtete Politikerin Catherine Connolly wird zehnte Präsidentin der Republik Irland. Bei der Präsidentschaftswahl 2025 setzte sich die unabhängige Parlamentsabgeordnete, deren Kandidatur jedoch von einem breiten Bündnis linker Parteien und Bewegungen unterstützt worden war, mit 63,4 Prozent der Stimmen klar gegen Heather Humphreys, ehemalige Ministerin und Kandidatin der liberal-konservativen Partei Fine Gael (FG/EVP), durch. Sie kam an einem enttäuschenden Wahltag lediglich auf 29,5 Prozent der Stimmen. Jim Gavin, Kandidat der rechtsliberalen Partei Fianna Fáil (FF/ALDE), der als dritter Kandidat bereits einige Wochen vor dem Urnengang aus dem Rennen ausgestiegen war, erhielt 7,2 Prozent der Stimmen. Auffällig war die hohe Anzahl ungültiger Stimmen, welche sich im Vergleich zu den letzten Präsidentschaftswahlen verzehnfacht hat und als Ausdruck von Unzufriedenheit mit dem Wahlsystem sowie den beiden verbliebenen Kandidatinnen gewertet werden kann.

China and Europe:

Can the EU and the UK find a shared strategy?

The EU, the UK, and several European countries have developed strategies to deal with China, yet Beijing’s rise, its support for Russia’s war effort in Ukraine, and the growing unreliability of Donald Trump’s United States as an economic and security partner have sharpened the dilemmas facing European policymakers. Trade between China and Europe—including the UK—now accounts for more than one-third of global trade, with the balance heavily in China’s favour and its surplus widening. Despite repeated expressions of concern from Brussels and London, these imbalances remain unaddressed. The challenge for Europe lies not only in the sheer size of its trade deficit, but also in its dependence on China for a wide range of critical goods. China’s industrial overproduction continues to undercut European manufacturers both in their domestic markets and abroad.

IMAGO / Bestimage

Keir Starmers erstes Jahr

Regierungsbilanz und deutsch-britischer Freundschaftsvertrag

Ein Jahr nach seinem Amtsantritt überrascht Premierminister Keir Starmer mit einer außenpolitischen Bilanz, die selbst Skeptiker anerkennen. Es ist ihm gelungen, Großbritannien als globalen und europäischen Akteur neu zu positionieren – mit Initiativen zur Unterstützung der Ukraine, zum Auf- und Ausbau der europäischen Verteidigungsfähigkeit sowie durch internationale Handelsverträge. Zu seinen wichtigsten Erfolgen zählt zweifelsohne die Annäherung an Europa. Bereits zu Beginn seiner Amtszeit kündigte Starmer einen „Brexit-Reset“, um die Zusammenarbeit mit den europäischen Partnern voranzutreiben. Besonders das Verhältnis zu Deutschland genießt hohe Priorität. Beim ersten offiziellen Besuch von Bundeskanzler Friedrich Merz am 17. Juli wird ein umfassendes bilaterales Abkommen mit Deutschland unterzeichnet – das weitreichendste, das das Vereinigte Königreich je mit einem einzelnen europäischen Staat geschlossen hat. Starmer selbst spricht von einem „Generationenvertrag“. Innenpolitisch hingegen fällt die Bilanz gemischt aus. Der Premierminister steht unter Druck – aus der eigenen Partei, von der Opposition, insbesondere durch das rechtspopulistische Reform UK, sowie von einer zunehmend unzufriedenen Wählerschaft. Seine Regierungspolitik wirkt mitunter widersprüchlich: pragmatisch in der Umsetzung, aber oft ohne klar erkennbaren Kompass. Seit seinem Amtsantritt hat Starmer erhebliche ideologische Flexibilität gezeigt – ein Kurs, der innerhalb der Partei für Reibung sorgt. Bereits vor der Wahl hatte er Labour deutlich in die politische Mitte geführt; in vielen Bereichen knüpft seine Regierung heute an die Agenda der konservativen Vorgänger an. Besonders deutlich wird dieser Kurswechsel in der Migrationspolitik, spiegelt sich jedoch auch in anderen Feldern wider: stellenweise Deregulierung beim Umweltschutz, Kürzungen im Sozialstaat, und ein deutlich erhöhter Verteidigungsetat zulasten der internationalen Entwicklungszusammenarbeit. Anlässlich des einjährigen Bestehens der Starmer-Regierung könnte man provokativ fragen, ob Labour die besseren Konservativen sind.

Publication Update

Towards British-German leadership for a new era of European geopolitics!

• In the worsening geopolitical environment in Europe, the United Kingdom (UK) and Germany are pivotal. There is no other option than for the continent’s two largest economies to combine forces in the face of Russia’s unrelenting aggression. • The Trinity House Agreement is the starting point, but the two allies can do much more to strengthen the North Atlantic Treaty Organisation (NATO), particularly as the United States (US) prioritises meeting the growth of Chinese power in the Indo-Pacific. • Britain and Germany should redouble their efforts in amplifying support for Ukraine, cooperating on European nuclear deterrence, and challenging the growing alignment between authoritarian states.

Einfluss Neu Definieren

Die strategische Rolle des Vereinigten Königreichs in einer sich wandelnden Weltordnung

Dieses kurze Papier untersucht, wie Entwicklungen in den Bereichen Wirtschaft, Sicherheit und Strategie das geopolitische Umfeld für fortgeschrittene Demokratien grundlegend verändern und ihre Fähigkeit beeinflussen, darauf wirksam zu reagieren. Es skizziert Chancen für britische Führungsrolle bei der Bewältigung dieser Herausforderungen – unter anderem im Zuge der Neuausrichtung der internationalen Rolle der USA – und zeigt auf, wie das Vereinigte Königreich seine einzigartigen nationalen Stärken, Instrumente und Beziehungen nutzen kann.

The right road: The future of the European centre-right

For much of the postwar era, centre-right political parties dominated European parliaments. European centre-right parties in the time since the Second World War benefited from and presided over strong economic growth, rising living standards and relatively generous social security systems. But today they are struggling, facing challenges to their political survival and the national interest. It is time to reboot and reunify the centre-right across Europe to defeat both the populist left and the statist centre-left. This report seeks to better define and shape the centre-right across Europe. It details the philosophy, principles and history of the European centre-right before providing distinctive priorities – the ten Cs – and effective policies so the centre-right can return again to be the engine of peace and prosperity across Europe.

IMAGO / Avalon.red

The Art of the Deal: Der Brexit Reset nimmt Gestalt an

Ein neues Kapitel in der europäisch-britischen Partnerschaft

Vor knapp zehn Jahren rief Premierminister David Cameron das Brexit-Referendum aus. Im Juni 2016 stimmte eine knappe Mehrheit (51,9%) der britischen Bevölkerung für den EU-Austritt. Auf Camerons Rücktritt folgten fünf Premierminister, die sich mit den Folgen dieses historischen Votums auseinandersetzen mussten. Am Montag, den 19. Mai 2025, konnte Premierminister Keir Starmer schließlich als Gastgeber des ersten offiziellen EU-UK-Gipfels nach dem Brexit gemeinsam mit Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Ratspräsident Antonio Costa eine neue strategische Partnerschaft zwischen dem Vereinigten Königreich und der EU verkünden.

Maximising UK-German Defence and Security

With a new German government taking office in May 2025, this Policy Brief examines how the UK and Germany can maximise their new relationship to ensure that it delivers the most value to each of them and to European security.

Will EU enlargement create new models for the EU-UK relationship?

Russia’s full-scale invasion of Ukraine is reshaping European politics. One consequence is the new momentum behind EU enlargement. Three years after Russia’s invasion, Ukraine and Moldova have joined Albania, Montenegro, North Macedonia, Serbia and Türkiye in the process of negotiating accession to the EU. Another effect of Russia’s invasion is greater pressure for closer EU-UK cooperation, particularly in defence.

Länderbericht

Kann Großbritannien den Westen retten?

Der britische Premierminister Keir Starmer verfolgt eine zweigleisige Strategie: Er will eine Führungsrolle bei der sicherheits- und verteidigungspolitischen Neupositionierung Europas übernehmen und zugleich die Trump-Administration davon überzeugen, militärisch weiter in Europa engagiert zu bleiben. Das Vereinigte Königreich soll die Brücke zwischen dem inzwischen unberechenbaren Weißen Haus und einem durch Trumps Annäherung an Russland verunsicherten Europa bilden. Unter diesem Vorzeichen stand sein Besuch in Washington Ende Februar ebenso wie die der von ihm einberufene Gipfel mit führenden Staats- und Regierungschefs in London unter dem Titel „Securing our Future“.