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Veranstaltungsberichte

"Großbritannien und Deutschland: Internationle Angelegenheiten und die Suche nach einer globalen Rolle"

von James Hannah

Zweites Seminar der Reihe "Großbritannien und Deutschland: Unterschiede und Gemeinsamkeiten"

Im Laufe dieses Jahres veranstalten Federal Trust, die Konrad-Adenauer-Stiftung in London und das Global Policy Institute gemeinsam eine Reihe von Diskussionsforen, in denen es um die unterschiedlichen Ansätze Großbritanniens und Deutschlands bei bestimmten politischen Fragen geht.

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Die zweite Veranstaltung dieser Reihe befasste sich mit den unterschiedlichen weltpolitischen Rollen, die Großbritannien und Deutschland innehaben beziehungsweise anstreben, und deren Einordnung in den europäischen Kontext. Für Großbritannien handelt es sich hierbei um eine bereits lang andauernde Debatte, die die Beziehungen zu Europa, das besondere Verhältnis zu den USA sowie die Suche nach einer postkolonialen Rolle einschließen. Für Deutschland hingegen ist dieses Thema vor allen Dingen durch die Rede von Bundespräsident Joachim Gauck im Februar 2014 auf die Tagesordnung gekommen, in der er sein Land zu "mehr Verantwortung" in internationalen Angelegenheiten aufrief.

Die Diskussion, die von rund 70 geladenen Gästen besucht wurde, eröffneten der Leiter des Londoner KAS-Büros Hans-Hartwig Blomeier und Federal Trust-Direktor Brendan Donnelly mit kurzen Grußworten. Erster Redner war Professor Richard Whitman, welcher die Entwicklung der Europäischen Union im Bereich der Außenpolitik hevorhob. Sein Beitrag enthielt darüber hinaus die Problematik der Kompromissfindung zwischen den 28 EU-Mitgliedsstaaten, einer europäischen Identität, den Herausforderungen durch den Arabischen Frühling und die Ereignisse in Libyen, Syrien und der Ukraine sowie der veränderte Fokus der Vereinigten Staaten weg von Europa zum pazifischen Raum.

Professor Stephen Haseler lieferte seiner Zuhörerschaft einen Überblick über die Suche Großbritanniens nach einer globalen Rolle nach dem Zweiten Weltkrieg und der Entkolonialisierung. Wichtigstes Element der britischen Außenpolitik sei das Bündnis mit den USA. Erst danach rangiere das Bekenntnis zu den europäischen Partnern. Im Zusammenhang mit einem möglichen EU-Austritt der Briten und einer gleichzeitigen Konzentration der USA auf Asien stellt sich die Frage nach der künftigen weltpolitischen Bedeutung Großbritanniens.

Die letzte Präsentation des Tages kam von Dr. Daniela Schwarzer. Darin erörterte sie die derzeitige Diskussion über eine stärkere deutsche Führungsrolle in Europa und der Welt. Bereits während der Euro-Krise und nun im Rahmen der Auseinandersetzungen in der Ukraine habe Deutschland innerhalb der EU eine führende und entscheidende Rolle gespielt. Ereignisse dieser Art würden zunehmen und Deutschland geradezu in mehr Verantowrtung auf europäischer und globaler Ebene drängen. Dazu gehöre auch ein deutlicheres militärisches Engagement, was allerdings mit innenpolitischen Kontroversen verbunden sein würde.

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