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Veranstaltungsberichte

Eine Übergangsstrategie für Afghanistan

Workshop

Vom 31.1.-1.2.2011 diskutierten mehr als 50 Experten aus Ministerien und Think Tanks aus Großbritannien und Deutschland sowie aus internationalen Organisationen wie den VN und der NATO zu dem Thema „Eine Übergangsstrategie für Afghanistan – Regierungsführung, Korruptionsbekämpfung und Entwicklung“. Es war der zweite von drei Workshops, den die Konrad-Adenauer-Stiftung in Kooperation mit dem Royal United Services Institute und Transparency International United Kingdom organisierte.

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2014 soll das Jahr sein, in dem „die Afghanen auf dem Fahrersitz sind“, wie man es in England mit einer Redewendung ausdrückt. 2014 ist die Frist für die Übergangsstrategie (Transition strategy), auf die sich die internationale Gemeinschaft geeinigt und die sich Präsident Hamid Karzai gewünscht hat.

Angesichts der Versäumnisse, die die internationale Gemeinschaft während der fast zehn Jahre ihres Engagements am Hindukush angehäuft hat, ist das ein ehrgeiziges Ziel - darin waren sich alle Teilnehmer der Konferenz einig. Im Index der Korruptionswahrnehmung (corruption perception index) von Transparency International belegt Afghanistan den zweitschlechtesten Rang, zusammen mit Myanmar; nur Somalia schneidet schlechter ab. Korruption scheint zum Alltag in Politik, Wirtschaft und selbst unter den dortigen internationalen Organisationen und Truppen geworden zu sein.

Auf der anderen Seite sprechen die früheren Traditionen gegen Korruption. Zudem ist Afghanistan mit einer Bevölkerung von etwa dreißig Millionen Menschen, von denen die Hälfte jünger als 17 Jahre ist, ein Land mit Potential. Mit langfristigen Bildungsmaßnahmen ließe sich viel erreichen.

Die Workshopreihe, vor allem der zweite und größte Workshop, dient der Erarbeitung konkreter Empfehlungen für die verschiedenen Handlungsverantwortlichen in Afghanistan und der internationalen Gemeinschaft durch die drei Organisatoren zu den Themen Korruptionsbekämpfung, Aufbau staatlicher Institutionen und Entwicklung.

Bei der Diskussion wurde schnell deutlich, wie sehr die Themen miteinander vernetzt sind: Um Korruption wirksam bekämpfen zu können, bedarf es des politischen Willens, eines unabhängigen Justizsystems und funktionierender staatlicher Strukturen. In gleicher Weise hindert vorhandene Korruption die Entwicklung solcher Institutionen und darüber hinaus die wirtschaftliche Entwicklung, die Grundlage dafür ist, dass sich die Lebensverhältnisse der Bevölkerung spürbar verbessern. Dies ist aber entscheidend, damit die noch jungen demokratischen Strukturen Akzeptanz und Vertrauen bei den Afghanen gewinnen. Deshalb muss Korruption auf best mögliche Weise bekämpft werden, obwohl die notwendigen Strukturen noch nicht in effizienter Weise vorhanden sind.

Auf der Basis der Diskussionen an diesen beiden Tagen werden die Organisatoren Empfehlungen zusammenfassen, um diese auf dem dritten Workshop am 11. April 2011 zur nochmals zu diskutieren. Ziel ist es, den endgültigen Bericht mit den Empfehlungen in den drei Hauptstädten Berlin, London und Kabul im Mai und Juni vorzustellen.

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