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Veranstaltungsberichte

FICCI Roundtable - Outlook for Global Economy in 2020 - Interplay of Geo-economics and Geo-politics

von Alina Moser
Am 4. Dezember fand eine Diskussionsrunde über das Zusammenspiel von Geoökonomie und Geopolitik und dessen Auswirkungen auf die Weltwirtschaft organisiert von der Federation of Indian Chambers of Commerce & Industry (FICCI) und dem Auslandsbüro Indien der Konrad-Adenauer-Stiftung statt. Mehrere Experten aus Indien und Deutschland trugen zu einer lebhaften und interessanten Diskussion bei.

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Das Panel bestand aus namhaften indischen und deutschen Experten, die sich insbesondere auf die Auswirkungen der Globalisierung auf die Weltwirtschaft und das internationale System fokussierten. Es wurde hervorgehoben, dass die sich ständig verändernde, globalisierte Welt die Weltwirtschaft kontinuierlich vor neue Herausforderungen stellt. Insbesondere für die OECD-Länder stellt Globalisierung eine Herausforderung dar. Die immer weiter voranschreitende globale Vernetzung hat zu Vorbehalten gegen eine weitere Vertiefung der regionalen Integration geführt. Vielen Menschen betrachten Globalisierung misstrauisch. Es wird zunehmend hinterfragt, welchen Nutzen Globalisierung tatsächlich mit sich bringt und vor allem wer von ihr profitiert. Die Panelisten argumentierten, dass Globalisierung, so wie sie sich in den letzten Jahrzehnten entwickelt hat, nicht im Widerspruch zu Nationalstaaten stehe und diese nicht nur unterstützt, sondern auch gebraucht habe. Deshalb sei die naive Auffassung von Globalisierung der 90er Jahre, dass die Welt eins werde und Nationalstaaten verschwinden würden, nicht mehr gültig. Es bestehe jedoch kein Zweifel daran, dass Globalisierung den Aufstieg vieler Staaten gefördert habe.

Vor allem China konnte Globalisierung zu seinem Vorteil nutzen. Die Panelisten argumentierten, dass das Land zu einer Supermacht geworden sei, weil es in der Lage gewesen sei, aus den bestehenden internationalen Organisationen und Institutionen auszuwählen und auf diese Weise selektiv zu globalisieren. Gleichzeitig hat China eigene alternative Institutionen gegründet und etabliert. Diese Erfolgsgeschichte hat dazu beigetragen, dass Globalisierung bei Schwellenländern und Ländern des Globalen Südens zunehmend an Popularität gewinnt. Laut einer aktuellen Studie befürworten 83 Prozent der indischen Bevölkerung Globalisierung, weil sie glauben, dass diese zum Wohlstand des Landes beitragen wird. Auch wenn China nicht zwangsläufig anstrebt, sein eigenes System zu exportieren, wirkt es dennoch darauf hin, die Welt von der Rechtschaffenheit seines Handelns überzeugen. Die Europäische Union (EU) muss in enger Zusammenarbeit mit anderen multilateralen Organisationen und Ländern wie Indien analysieren, welche Aspekte der chinesischen Globalisierung zur Aufrechterhaltung einer internationalen regelbasierten Ordnung und einer stabilen Weltwirtschaft beitragen und daher unterstützenswert sind und welche Aspekte diese Ordnung gefährden.

Die Panlisten argumentierten zudem, dass Wachstum und Vernetzung Indiens außenpolitischem Denken als zentrale Aspekte zugrunde liegen. In dieser Hinsicht befinden sich Indien und die EU auf einer gemeinsamen Ebene. Es wurde dargelegt, dass Indien und die EU ihre Partnerschaft in dieser Hinsicht verstärken sollten und dass der Fokus auf die mit Globalisierung verbundene Konnektivität dazu beitragen wird, dass die EU als Akteur und in Zusammenarbeit mit anderen Staaten immer mehr an Bedeutung gewinnen wird. Dies gilt insbesondere vor dem Hintergrund, dass derzeit ein Wandel von harter zu weicher Konnektivität zu beobachten ist. Während die chinesische Belt and Road Initiative eine zunehmende regionale Integration im Indo-Pazifik gefährden könnte, können die Konnektivitätsstrategien anderer Länder zur Verstärkung dieser beitragen, insbesondere, wenn diese ihre Kräfte bündeln.

Sowohl FICCI als auch das Auslandsbüro Indien der Konrad-Adenauer-Stiftung waren dankbar für den wertvollen Austausch und die Beiträge der renommierten Panelisten sowie der im Publikum anwesenden Branchenvertreter.

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Peter Rimmele

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