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Veranstaltungsberichte

Indien und seine Nachbarschaft: Ein Audit von Konflikt und Frieden

von Mark Alexander Friedrich
Am 10. Und 11. Juli veranstalteten das Institute of Peace and Conflict Studies (IPCS) und die Konrad-Adenauer-Stiftung Indien eine Konferenz unter dem Titel „India and ist Neighbourhood: An Audit of Conflict and Peace“. Bereits zum neunten mal erstellt das IPCS gemeinsam einen Audit zur Sicherheitslage in Indien und den umliegenden Ländern. Die Konferenz bot den Autoren der Studie und einer Vielzahl von Sicherheitsexperten eine Gelegenheit die bisherigen Erkenntnisse des Audits zu diskutieren.

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Im Anschluss an Grußworte durch den Direktor des IPCS, Dr. Suba Chandran, wurden in insgesamt sieben Sessions die sicherheitspolitischen Herausforderungen der Region, von Afghanistan über Nepal und Pakistan, bis hin zu den innerindischen Bedrohungen, etwa durch Naxaliten, diskutiert. Referenten waren unter anderem Mariam Safi, Gründungsdirektorin der Organization for Policy Research and Development, P. R. Chari, Mitbegründer und Gastprofessor des IPCS, und Bibhu Prasad Routray, Sicherheitsanalyst und –berater, sowie Direktor von Mantrata. Die Beiträge der Referenten wurden unter anderem durch Lt. General a.D. A. S. Lamba, ehemaliger stellvertretender Stabschef der Indischen Armee, Lt. General a.D. Prakash Menon, ehemaliger militärischer Berater des Nationalen Sicherheitsrates, und Maj. General a.D. Dipankar Banerjee, Mitbegründer und Mentor des IPCS, diskutiert.

Die Vorträge und Diskussionen zeigten die Komplexität der Sicherheitslage in Südasien, aber auch, dass Fortschritte möglich sind. In Afghanistan sei die Lage weiterhin und nach Ansicht der Diskussionsteilnehmer auch in absehbarer Zukunft als schwierig einzustufen. Mit Blick auf Myanmar zeige sich, dass viel vom Erfolg der für November 2015 angesetzten Parlamentswahlen und der Umsetzung von Reformen abhänge. Die Beziehungen zwischen Indien und Pakistan hätten sich nach Ansicht der Diskussionsteilnehmer zuletzt wieder deutlich verschlechtert. Gerade mit Blick auf Jammu und Kaschmir sei die Lage schwierig, auch wenn die hohe Wahlbeteiligung während der Parlamentswahlen 2014 – selbst in separatistischen Hochburgen – für ein Vertrauen der Menschen in die Demokratie sprechen.

Im Hinblick auf den Friedensprozess und die Verfassungsreform in Nepal müssten die Auswirkungen der schweren Erdbeben abgewartet werden, doch könnten diese durchaus auch für ein Zusammenrücken der Gesellschaft sorgen. Auf Sri Lanka sei vor allen Dingen die Rolle des Militärs innerhalb einer demokratischen Gesellschaft zu beobachten, während es innerhalb Indiens mit den Problemen im Nordosten des Landes und möglicherweise auch mit einer Bedrohung durch den IS zu rechnen sei. Insgesamt seien die Sicherheitspolitischen Herausforderungen für Indien weiterhin komplex, müssten aber von Fall zu Fall einzeln und genau betrachtet werden. Hierzu soll die neunte Ausgabe des Audits einen Beitrag leisten.

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Peter Rimmele

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