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Veranstaltungsberichte

"Die Kenntnis unserer gemeinsamen Geschichte ist das Fundament unserer gemeinsamen Geschichte”

von Patricia Liberatore

Studientag über die deutsch-italienische Geschichte nach dem Zweiten Weltkrieg

Ein von der Konrad-Adenauer-Stiftung in Italien organisierten Studientag am 22. März 2015 zur deutsch-italienischen Geschichte und zum Umgang mit der gemeinsamen Vergangenheit des Zweiten Weltkriegs. An die Diskussion hat sich MdB Marian Wendt (CDU) zusammen mit italienischen Studierenden beteiligt. Anschließend wurde die Ausstellung "Überleben in Freiheit" von OGI durch Marian Wendt eröffnet.

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Anlässlich eines von der Konrad-Adenauer-Stiftung Rom organisierten Studientages am 22. März 2015 zur deutsch-italienischen Geschichte, besuchte der Bundestagsabgeordnete Marian Wendt (CDU) in Begleitung von italienischen Studierenden das „Museum der Befreiung Italiens vom Nationalsozialismus“ in der Via Tasso in Rom. Gemeinsam mit den Studierenden diskutierte Wendt die Geschichtswahrnehmung der jüngeren Generation. Anschließend wurde die vom Observatorium der deutsch-italienischen Beziehungen (OGI) realisierte Ausstellung „Überleben in Freiheit“, mit einem Werk des Künstlers Massimo Campi, im Auslandsbüro der Konrad-Adenauer-Stiftung Italien durch Marian Wendt eröffnet.

„Der Besuch eines solchen Ortes lehrt uns, dass nach der Dunkelheit immer das Licht auf uns wartet: Diese Darstellung der Via Tasso ist hell, eine Botschaft der Hoffnung“, so Marian Wendt in seiner Beschreibung des Werkes „Via Tasso“ von Massimo Campi. Das Bild zeigt die Straßenansicht des „Museums der Befreiung“, wo sich während der NS-Besatzung Italiens (1943-1945) die SS-Dienststelle befand. Der römische Künstler hatte das Werk eigens für die Ausstellung des Observatoriums der deutsch-italienischen Beziehungen, eine Kooperation der Konrad-Adenauer-Stiftung in Italien und der Universität LUMSA, angefertigt.

Während in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg und insbesondere ab den 1970er Jahren eine intensive Aufarbeitung des Nationalsozialismus stattgefunden hat, bedauern viele italienische Historiker eine fehlende systematische Auseinandersetzung mit dem Faschismus in Italien. Gerade die junge Generation zeigt nun ein reges Interesse, sich über die gemeinsame deutsch-italienische Vergangenheit auszutauschen.

Die Ausstellung „Überleben in Freiheit“ zeigt Fotografien und Geschichten ausgewählter Erinnerungsorte in Rom, mit denen sich die Studierenden des Observatoriums heute auseinandergesetzt haben und dem Betrachter ihren Blick auf die Geschichte eröffnen: Die „Stolpersteine“ im römischen „Ghetto“; die Via del Corso 18, der heutigen „Casa di Goethe“, wo eine jüdische Familie versteckt wurde, oder aber die „Fosse Ardeatine“, der Gedenkstätte für unschuldige NS-Opfer in Rom. Gleichzeitig präsentieren die Studierenden in der Ausstellung ihre Überlegungen zum Thema Widerstand in der Gegenwart. “Die Kenntnis unserer gemeinsamen Geschichte ist das Fundament unserer gemeinsamen Geschichte“, so Marian Wendt zum Abschluss der Diskussion.

OGI beschäftigt sich mit den deutsch-italienischen Beziehungen in all ihren Facetten: Angefangen bei Geschichte und Kultur, über Alltagsleben und aktuelle Ereignisse, steht eine kontinuierliche Analyse deutsch-italienischer Themen im Mittelpunkt. Die Mitglieder des Observatoriums sind junge Bürger Europas, die in die Richtung eines vereinten Europas denken: Die Geschichte mit ihren vielschichtigen Aspekten im Blick, aber möglichst frei von Vorurteilen.

Die Ausstellung „Überleben in Freiheit“ können Sie bis zum 30. April 2015 nach Voranmeldung (Info.Italien@kas.de) im Büro der Konrad-Adenauer-Stiftung in Italien, Corso del Rinascimento 52, Rom, besichtigen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

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