Ethik der Arbeit: „Auf einmal habe ich begriffen, worum es geht!“ - Auslandsbüro Italien
Veranstaltungsberichte
Während Artikel 1 des deutschen Grundgesetzes die Unantastbarkeit der Würde des Menschen in den Mittelpunkt stellt, beginnt die italienische Verfassung mit dem Satz: „Italien ist eine demokratische, auf die Arbeit gegründete Republik“. Nach Ansichten des Philosophen Noberto Bobbio unterstreicht die italienische Verfassung damit, dass es nicht darum geht, was der Bürger hat, sondern darum, was der Bürger macht. Der Arbeit kommt damit eine zentrale Bedeutung zu. Doch was passiert, so fragte sich auch die Philosophin Hannah Arendt, wenn gerade eine auf Arbeit gegründete Republik, keine Arbeitsplätze mehr anzubieten hat? Wenn ihr buchstäblich die Arbeit ausgeht und damit ein zentraler Bezugspunkt verloren geht? Mit diesen und vielen anderen Fragen aus dem Bereich „Ethik der Arbeit“ beschäftigten sich zwanzig italienische Schüler in einem Video-Workshop der KAS.
Eine neue Methode
Vom 13.-14. Mai 2011 hat das Auslandsbüro Rom der KAS die Gewinner des nationalen Schülerwettbewerbs „Year of the volunteer“ zu einem Seminar nach Fiuggi eingeladen.
Zunächst gab Prof. Dr. Markus Krienke, Professor für christliche Sozialethik und katholische Soziallehre, eine kurze theoretische Einführung zum Thema „Ethik der Arbeit“. Anschließend identifizierten die Schüler in einem kurzen Brainstorming die für sie wichtigsten Begriffe zum Thema „Ethik der Arbeit“. Die Jugendlichen gaben ihren Clips das Thema „Würde, Verantwortung und Freude – das wünsch’ ich mir am Arbeitsplatz“. In Gruppen erarbeiteten sie dann zwei Storyboards für jeweils einen knapp vierminütigen Videoclip. Mit der Hilfe von zwei Kameramännern wurde das selbstgeschriebene Drehbuch dann schauspielerisch von den Schülern direkt vor Ort umgesetzt. Ein junger Teilnehmer dazu: „Und auf einmal habe ich begriffen, worum es geht!“
Im Rahmen der Arbeit mit den Schülern wurde deutlich, dass Werte wie Würde, Verantwortung und Freude an der Arbeit von großer Bedeutung für die junge Generation sind. In den Clips ging es dann auch darum, sich den Glauben an eine gerechte Arbeitswelt bewahren, Belohnung und Anerken-nung für gute Arbeit und Engagement zu erfahren, Erfüllung und Zufriedenheit im Job sowie die richtige Balance zwischen Arbeits- und Privatleben zu finden.
Das Ergebnis
Das Ergebnis unseres Videoworkshops kann sich sehen lassen! Schauen Sie sich die Videos der Schüler auf unserer Webseite an.