Dezentralisierung, der Schlüssel zum Frieden in Kolumbien: Vorschläge zur territorialen Ordnung in einem Postkonflikt - Auslandsbüro Kolumbien
Buchpräsentation
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Die Dezentralisierung war in Kolumbien immer ein zentrales Element für alle Fortschritte und Rückschläge bei der Suche nach Frieden. Seit in den 80er-Jahren des vorigen Jahrhunderts zum ersten Mal Verhandlungen mit Guerilla-Gruppen geführt wurden, waren regionale Themen und politische Partizipation immer Teil der Verhandlungsagenda.
Heute, 26 Jahre nach Einsetzung der Dezentralisierung in Kolumbien, ist sie erneut ein Schlüsselthema für die Postkonflikt-Phase. Wenn auch die aktuellen Verhandlungen über die Beendigung des bewaffneten Konflikts zwischen der nationalen Regierung und den illegalen Gruppen geführt werden, so muss der Übergang zu einem Postkonflikt größtenteils von den Regionalverwaltungen unterstützt werden.
Vor diesem Hintergrund und angesichts der Tatsache, dass die Konstruktion eines dauerhaften Friedens von den Regionen ausgehen muss sowie unter Berücksichtigung der Besonderheiten der einzelnen Gebiete, hat die Konrad-Adenauer-Stiftung –KAS– gemeinsam mit dem Netzwerk von Initiativen für Regierbarkeit, Demokratie und Territoriale Entwicklung – Red RINDE – diese Studie durchgeführt, in der die Herausforderungen für lokale und regionale Institutionen in der Übergangsphase zu einem dauerhaften Frieden sowie konkrete Lösungsvorschläge aus der Sicht der Regionen behandelt werden.
Über die rein akademische Sicht und die Diagnose der Problematik hinaus, will die Publikation mit dem Titel “Dezentralisierung, der Schlüssel zum Frieden” Aktionslinien und konkrete Vorschläge für Entscheidungsträger auf verschiedenen Verwaltungsebenen anbieten: Was können sie tun? Welche regionalen Institutionen sollten gefördert werden? Welche politischen Möglichkeiten gibt es auf regionaler Ebene, um dies zu erreichen? Wie kann die soziale Gerechtigkeit und Inklusion in den Regionen gefördert werden? Und, mit welchen Maßnahmen können die strukturellen Gründe des bewaffneten Konflikts auf regionaler Ebene überwunden werden?
Dieses Buch, das vom Repräsentanten der KAS in Kolumbien, Dr. Hubert Gehring, gemeinsam mit der Koordinatorin von Red RINDE, Viviana Barberena und Darío Indalecio Restrepo herausgegeben wurde, besteht aus mehreren Artikeln verschiedener Autoren: Carlos Moreno schreibt über Möglichkeiten zur Stärkung der Institutionen in den Departements, dasselbe Thema behandelt Augusto Trujillo hinsichtlich der Gemeinden. Carlos Rondón untersucht die Problematik der territorialen Entwicklung mit Schwerpunkt auf landwirtschaftlichen Fragen, während Fabio Velásquez sich in seinem Artikel mit dem Bergbau beschäftigt. Letztendlich schlägt Carlos Garzón in seinem Beitrag eine Stärkung der Partizipationsmechanismen vor, die bereits in den Gesprächen mit der Guerilla in Havanna besprochen wurden.
Die Buchvorstellung findet am Donnerstag, dem 8. Mai um 18 Uhr im Gun Club statt.