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Die Verfassung 20 Jahre danach: Visionen aus Theorie und Praxis des Verfassungsrechts

Buchvorstellung

Diese Sammlung von Artikeln bedeutender Autoren aus der Justiz, die von Hernado Yépes und Vanessa Suelt herausgegeben wurde, ist das Ergebnis der gemeinsamen Bemühungen der Universidad Javeriana und KAS, die Entwicklung der Verfassung in Kolumbien in Verlauf der letzten 20 Jahre zu analysieren. In diesem Zeitraum hat die Entwicklung dieser Verfassung und ihre Anwendung in der Praxis immer mehr Raum für wissenschaftliche Untersuchungen und Analysen des öffentlichen Lebens in Kolumbien geboten, was beweist, dass das Land sich in einem Reifeprozess befindet.

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Nach den Redebeiträgen der Vertreter der juristischen Fakultät der Universidad Javeriana sprach Prof. Dr. Stefan Jost, Repräsentant der KAS in Kolumbien. Er betonte, dass die Publikation das Produkt einer ausserordentlichen akademischen Anstrengung sei. Wie er bereits im IV. Strafrechtsforum bemerkt habe, das die Universidad Javeriana mit Unterstützung der KAS organisiert hat und aus dem dieses Buch hervorgegangen ist, sei es sein Wunsch, der Öffentlichkeit das Ergebnis einer jahrelangen Arbeit der KAS vorzustellen. Die Idee zu seiner Verwirklichung entspringe einem historischen Kontext, der seine Wurzeln in der Weimarer Republik habe. Diese sei seinerzeit durch die damals modernste Verfassung der Welt reguliert worden, aber dennoch fehlgeschlagen, da sie letztendlich im Nazi-Regime endete. Dies sei darauf zurückzuführen, dass es dieser Republik von Weimar an einer demokratischen Mentalität in der Bevölkerung gefehlt habe und obwohl die Verfassung eine demokratische Regierung garantiert habe, fehlte es an einer realistischen Verbindung zur Zivilgesellschaft. An diesem historischen Beispiel und der daraus resultierenden Reflektionen, enstand Jahrzehnte später die KAS.

Abschliessend versicherte Dr. Jost, dass die momentane Situation Kolumbiens glücklicherweise nicht mit der Deutschlands in den Dreissiger Jahren vergleichbar sei. Trotzdem könne die Trennung und die Isolierung der Verfassung von der Zivilgesellschaft als Ausgangspunkt genommen werden, um zu verdeutlichen, dass eine Verfassung, egal in welchem Land, immer auch “gelebt” werden müsse, man müsse sich mit ihr identifizieren und sie als Teil der aktuellen Geschichte verinnerlichen.

Im Anschluss sprach die Herausgeberin des Buches, Vannesa Suelt, über die verschiedenen Ansichten zum Thema Macht und im Fall Kolumbiens über sein Verhältnis zum bewaffneten Konflikt. Aus diesem Grund biete die Universidad Javeriana Möglichkeiten zur Reflektion über verfassungsrechtliche Themen, um dadurch eine gerechtere Gesellschaft zu formen. Im Hinblick auf die Publikation versicherte sie, dass damit die theoretischen Beiträge der Verfassung zur kolumbianischen Geschichte aus einer fiktiven Nachkriegsperspektive analysiert werden sollen. Sie kam zu dem Ergebnis, dass die Lehre von der Gewaltenteilung auch im modernen Verfassungrecht immer noch vorrangig sei, ganz so wie es Montesquieu und Locke formuliert hätten. Frau Suelt stellte auch Überlegungen dazu an, dass dieses Thema immer noch die Mehrheit der modernen Gesllschaften beschäftige, vor allem die Diskussion über die Rechte des Volkes, ob seine Bedürfnisse erfüllt seien und ob die Macht eingeschränkt werden solle oder nicht, damit jeder Einzelne die Chance bekomme eine herausragende Rolle in der Politik zu spielen.

Zum Abschluss der Veranstaltung wurde jedem Teilnehmer ein Exemplar des Buches überreicht und zu einem Glas Wein eingeladen.

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