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Veranstaltungsberichte

Herausforderungen und Alternativen für die regionale Entwicklung

Vorlesung

In Zusammenarbeit mit der Universidad Sergio Arboleda in Bogotá wurde im September eine Veranstaltung zum Thema “Herausforderungen und Alternativen für die Regionale Entwicklung” durchgeführt. Den Vortrag hielt der ehemalige Ministerpräsident von Sachsen, Prof. Dr. Georg Milbradt.

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Die über 80 Studenten der Institute für Wirtschaft und Politik sowie Internationale Beziehungen dieser Universität, die an der Veranstaltung teilnahmen, zeigten sich sehr interessiert an den Ausführungen von Prof. Milbradt.

Milbradt referierte zunächst über die Bedeutung der Sozialen Marktwirtschaft und der politischen Dezentralisierung für den wirtschaftlichen Aufschwung Deutschlands. Dabei sprach er vom magischen Fünfeck oder den 5 Zielen der deutschen Wirtschaftspolitik: eine hohe Beschäftigungsrate, angemessenes Wirtschaftswachstum, Währungsstabilität, eine ausgeglichene Handelsbilanz und eine gerechte Einkommensverteilung. Die Soziale Marktwirtschaft beschrieb er als ein Modell der „Sozial- und Wirtschaftspolitik mit dem Ziel auf der Grundlage des wirtschaftlichen Wettbewerbs, die freie unternehmerische Initiative mit sozialem Fortschritt zu verbinden und damit wirtschaftlichen Erfolg zu garantieren”. Er betonte, dass durch dieses Modell der Markt zu einem Instrument für die Erlangung sozialer Ziele werde. Obwohl die Soziale Marktwirtschaft auf den Prinzipien Recht auf Privateigentum, Freiheit und Autonomie beruhe, habe der Staat doch eine aktive Rolle bei der Kontrolle von Monopolen, Korrekturen starker Marktabweichungen sowie gerechter Einkommensverteilung und sozialer Sicherheit.

Weiterhin bezog sich Prof. Dr. Milbradt auf die wirtschaftliche Struktur Deutschlands und das relative Gleichgewicht zwischen den einzelnen Regionen, zumindest in wirtschaftlicher Hinsicht. Dadurch konnten sich einige „Entwicklungszentren“ herausbilden, die eine bessere Dezentralisierung erlauben. Weitere Erfolge der Sozialen Marktwirtschaft seien eine gestärkte Mittelklasse, höhere Löhne, ein besserer Anschluss an die Weltwirtschaft und ein gut strukturiertes Berufsbildungssystem. Milbradt sprach auch einige Konsequenzen der Mitgliedschaft Deutschlands in der Europäischen Union an; z.B. dass der Staat einige wirtschaftliche Kompetenzen an überregionale Instanzen abgeben müsse.

Anschließend gab Prof. Dr. Milbradt einen kurzen Überblick über den Aufbau der Verwaltung in Deutschland nach der Wiedervereinigung und erklärte die Aufgabeverteilung zwischen Bund und Ländern. Er schloss seinen Vortrag mit einem Ausblick auf künftige Herausforderungen für die Euro-Zone und den deutschen Staat in einer immer mehr globalisierten Welt.

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