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Veranstaltungsberichte

II Symposium zum Thema Stärkung der Institutionen und Empowerment der Bürger in Putumayo

Am 19. und 20. Juni fand das Symposium zum Thema Stärkung und Empowerment der Bürger in Mocoa statt.

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Die Veranstaltung wurde von der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS), der Universität Cervantes San Augustín (UNICERVANTES) und anderen kommunalen Frauen- und indigenen Organisationen durchgeführt.

Die Veranstaltung begann mit den Grußworten des stellvertretenden akademischen Rektors und Verantwortlichen für den Ausbau der Unicervantes, Mauricio Saavedra. Er hob hervor, dass die Universität zu einem regionalen Sprachrohr der bestehenden lokalen Organisationen werden möchte. Die Projektkoordinatorin der KAS, María Paula León, präsentierte ihrerseits die Ziele der Stiftung in Kolumbien und wies auf die Notwendigkeit hin, diese Art von Veranstaltungen auch in entlegenen Regionen des Landes zu fördern.

Das Symposium setzte sich aus drei Themenbereichen zusammen: Entwicklung, Empowerment und Engagement der Bürger sowie die Förderung staatlicher Institutionen und des Bildungssektors. Der Themenbereich Entwicklung begann mit der Präsentation des stellvertretenden Direktors für Stärkung staatlicher Institutionen der Nationalen Planungsbehörde, Roberto Nuñez Vega. Er betonte wie wichtig es sei, die Regierungsfähigkeit regionaler und lokaler Autoritäten sowie die Kapazität der Bürger zu verbessern. Daraufhin erklärte Alexander Mejía, Direktor von CORPOAMAZONÍA (Kooperation für die nachhaltige Entwicklung im südlichen Amazonasgebiet) den Stellenwert des Umweltschutzes für die Entwicklung der Region. Des Weiteren stellte er die Gründe für Fortschreiten der Rodung des Amazonas-Regenwaldes dar und wies auf die Regionen hin, in denen CORPOAMAZONÍA Präventionsprogramme zum Thema der genannten Abholzung durchführen konnte. Der stellvertretender Vorsitzender der Organización Zonal Indígena del Putumayo (OZIP) (Organisation der Indigenen in Putumayo), Álbaro Cruz, erklärte die indigene Weltanschauung in Hinblick auf die Entwicklung und die Bedeutung des Konzepts ″Sumak Kawsay″, das etwa mit ″Gutes Leben″ oder auch ″Erfülltes Leben″ übersetzt werden kann und die Harmonie zwischen dem Individuum, der Gemeinschaft und umliegenden Natur impliziert. Als letzte präsentierte die Direktorin für Publikationen der Universität Sergio Arboleda, Diana Patricia Niño, die Ergebnisse ihrer Forschung über die Bedeutung der legalen, politischen und sozialen Institutionen (sowohl formale als auch informale) für die menschliche Entwicklung. Dieser erste Teil des Symposiums schloss mit einer Diskussionsrunde der Konferenzteilnehmer, in der die Probleme und Chancen für Putumayo diskutiert wurden. Dabei ging man auch auf die Unfähigkeit der regionalen und lokalen Institutionen hinsichtlich der Befriedigung grundlegender Bedürfnisse der Bevölkerung ein und präsentierte einige positive Erfahrungen zur Verbesserungen der Lebensqualität der Bevölkerung.

Der zweite Themenbereich über das Empowerment und Engagement der Bürger begann mit dem Vortrag des  Gründer der Bank für nachhaltige Investitionen (Banca de Inversivón Sostenible, Camilo Santa, der das Konzept von ″Wald-Unternehmen″ erklärte. Dieses verbindet die nachhaltige Nutzung von Nebenprodukten aus dem Regenwald mit der Kommerzialisierung von Kohleprämien für die Konservierung des Amazonas–Regenwalds. Anschließend sprach Ezequiel Ortiz, örtliches Bindeglied für das Büro des Hohen Kommissariats für den Frieden über das Kulturprogramm zur Legalität, dessen Ziel es ist, der Normalisierung von Illegalität im Alltag der Kolumbianer ein Ende zu setzen. Außerdem soll dieses Programm dafür sorgen, dass sich die Bevölkerung an Regeln und Formalisierung gewöhnt sowie daran institutionelle Kanäle der Konfliktlösung und der bürgerlichen Teilhabe zu nutzen. Die Direktorin von FUNDAERESTU (Soziale Stiftung der Frauen von Putumayo), Mónica Andrea Muñoz, stellte die Mission und die Aktivitäten der Stiftung in den Bereichen der Förderung und der Qualifikation für die Entwicklung und Überwindung von geschlechtsbezogener Gewalt vor. Abschließend leitete die Professorin Eulalia Jaimes, Vorsitzende des Programms für soziale Arbeit der UNICERVANTES, die Gesprächsrunde zum Thema Weiterentwicklung und wirtschaftliches Engagement und Empowerment als Wegweiser für das bürgerliche Empowerment.

Der Themenbereich Stärkung der Institutionen und des Bildungssektors begann mit der Präsentation der regionalen Beraterin der nationalen Planungsabteilung für „Regalías“ (Subventionierung von Regionen, in denen Bodenschätze abgebaut werden), Mónica Jimena Pedraza. Sie erklärte die Abläufe der Kollegialorgane für Verwaltung und Entscheide (OCAD), sowohl im nationalen als auch im lokalen Bereich, ebenso wie in den verschiedenen Verwaltungsbezirken. Außerdem stellte sie die Rubriken für wissenschaftliche und technologische Investitionen vor sowie die Art und Weise wie der OCAD Projekte präsentiert werden müssen. Die Sekretärin des Bildungsbereichs der OZIP, Maria Agripina Garreta, stellte die Vorschläge der indigenen Organisationen für Lehrpläne vor, mit denen eine Standarisierung der Bildung sowie die Bewahrung und Respektierung ihrer Weltanschauung erreicht werden soll. Der Vorsitzender der Akademie für Geschichte von Putumayo, Norberto Samboní, gab eine kurze Zusammenfassung der Geschichte des Departments, indem er alle Geschehnisse und Elemente hervorhob, die seine Identität geprägt haben. Der Direktor der Zeitung El Putumay, Hugo Zambrano  vervollständigte die Präsentation von Samboní, indem er die Rolle der Kommunikationsmedien und insbesondere der Printmedien im Hinblick auf die Konstruktion einer historischen Erinnerung und der Identität der Gemeinschaften erklärte. Anschließend sprach der Direktor des Rechtsprogrammes der UNICERVANTES, Julian Ardilla, die Schwierigkeiten an mit denen sich die Institutionen der Weiterführenden Schulbildung auseinandersetzen müssen, um die Vorschläge für einen Lehrplan an die Notwendigkeiten der bestehenden Gemeinschaften in Regionen wie dem Department Putumayo anzupassen. Zum Ende der Veranstaltung fasste der stellvertretende Vorsitzende der Forschungsabteilung der UNICERVANTES, Alejandro Acevedo, das Symposium kurz zusammen und bedankte sich für die Teilnahme aller Organisationen sowie der externen Gäste.

 

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Kontakt

María Paula León

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Projektkoordinatorin

maria-paula.leon@kas.de +57 601 7430947-204

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