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Veranstaltungsberichte

Seminarreihe für potentielle Führungspersönlichkeiten der Zukunft - 2013

Vierte Sitzung

Am Mittwoch, dem 2. Oktober fand in der Konrad-Adenauer-Stiftung Kolumbien eine weitere Veranstaltung im Rahmen der "Seminarreihe für potentielle Führungspersönlichkeiten der Zukunft" statt. Dieses Mal ging es um „Politische Kommunikation und Öffentliche Meinung“. Referent war der Kommunikationsexperte Juan Fernando Giraldo.

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Zunächst definierte Juan Fernando Giraldo die öffentliche Meinung als “Prozess, bei dem der Bürger sich eine Meinung zu politischen Ereignissen bildet und diese auch ausdrückt.“ Er betonte, dass sich dieser Prozess nicht bei allen Personen in gleicher Weise vollziehe, sondern dass vielmehr zwei Typen unterschieden werden könnten: der Normalbürger und der Meinungsbildner.

Dabei versuche der “Normalbürger” nicht, den politischen Prozess in seiner Gesamtheit zu verstehen und wolle auch keine komplizierten Ausführungen über die einzelnen politischen Phänomene. Er bevorzuge im Gegenteil eher einfache Erklärungen, die ihm eine eigene Interpretation der Politik erlauben. Dazu dienen die Veröffentlichungen der sogenannten “Meinungsführer”, die dann meist zu einer populären Meinung werden.

Weiterhin existieren die „Meinungsbildner“, die gezielt Information verarbeiten und produzieren, um dadurch Einfluss auf das politische Panorama zu gewinnen. Obwohl Giraldo betonte, dass es nicht diese Personen seien, die die Themen auf die Tagesordnung setzen, bestimmten sie doch in gewisser Weise das Ambiente für die Debatte.

Nach dem Vortrag von Giraldo kam es zu einer lebhaften Diskussion mit den anwesenden Studenten. Dabei wurden Themen angesprochen wie die Rolle der “politischen Kommunikation der Regierung” als Instrument zur Beeinflussung und die Beteiligung der Bürger an der Demokratie. Bezüglich dieses Themas meinten einige Teilnehmer, dass es eine Verpflichtung des Bürgers sei, sich über die Politik der Regierung zu informieren, während andere es mehr als freie Entscheidung ansahen, ob man sich informieren wolle oder nicht.

Abschließend zeigte Giraldo aufgrund von Statistiken die eher kritische Einstellung der kolumbianischen Medien gegenüber der Politik. Dabei kam er zu dem Schluss, dass die Medien lediglich ein Produkt der jeweiligen Gesellschaft seien und daher das Thema viel umfassender betrachtet werden müsse, d.h. es müsse untersucht werden, inwieweit es die kolumbianische Gesellschaft sei, die der Politik sehr kritisch gegenüberstehe.

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