Asset-Herausgeber

Veranstaltungsberichte

Studien- und Dialogprogramm für Persönlichkeiten aus Politik, Kirche und Zivilgesellschaft aus Kolumbien

Auf Einladung der Konrad-Adenauer-Stiftung hält sich diese Woche eine Delegation aus Kolumbien in Deutschland auf. Begleitet wird die Gruppe vom Leiter unseres Auslandsbüros in Kolumbien, Dr. Hubert Gehring. Organisiert wurde das Besucherprogramm vom Team Inlandsprogramme.

Asset-Herausgeber

/documents/252038/253252/131024-Delegation-Kolumbien.JPG/b946d755-818c-f51a-30a1-910fab2207e1
Die Delegation mit Dr. Gehring (5. v. r.) traf in der Akademie der KAS Herrn Priess (4. v. l.) und Frau Elsner (5. v. l.) zum Gespräch.

Seit Ende 2012 verhandelt die kolumbianische Regierung mit der Guerillagruppe FARC über ein Ende des bewaffneten Konflikts in Kolumbien. Ziel ist es, bis November 2013 eine Einigung zu erzielen. Vor diesem Hintergrund haben die Intensität und die Geschwindigkeit der Verhandlungen mittlerweile zugenommen. Dabei gibt es sowohl Zustimmung als auch kritische und ablehnende Stimmen. Mehrheitlich wird aber ein Übereinkommen der Regierung mit der FARC befürwortet und als realistisch eingeschätzt.

Wiewohl die Unterschriften unter ein Übereinkommen schon ein großer Erfolg wären, werden jedoch die Schritte danach zeigen müssen, ob die politischen Absichtserklärungen tatsächlich in die Praxis umgesetzt werden können. Soziale Gerechtigkeit, eine bessere Förderung der ländlichen Gebiete, eine wie auch immer geartete Entschädigung der Opfer, Entwaffnung sowie ein Ende des Drogenhandels – all dies sind wahrlich große Aufgaben.

Ein ebenfalls wichtiger Themenschwerpunkt und quasi eine Querschnittsaufgabe wird die Aufarbeitung der Vergangenheit sein. Dabei wird der Begriff der Wahrheitsfindung eine große Rolle spielen, unabhängig davon, ob es sich um Greueltaten der FARC, Menschenrechtsverletzungen der Streitkräfte oder Vergehen anderer Gruppen handelt. Eine solche Aufarbeitung der Vergangenheit kann nur dann gelingen, wenn sie gesellschaftsübergreifend in Angriff genommen wird und unabhängig von einer Regierung und/oder Parteien geschieht.

Im Rahmen des Studien- und Dialogprogramms sind sechs gesellschaftspolitisch relevante, bekannte kolumbianische Multiplikatoren und Persönlichkeiten nach Deutschland eingeladen worden, um vor Ort die deutschen Erfahrungen im Rahmen der Aufarbeitung des Nationalsozialismus und des Kommunismus kennenzulernen. Alle Teilnehmer des Studien- und Dialogprogramms werden eine wichtige Rolle bei der Aufarbeitung des kolumbianischen Konflikts spielen.

So unterschiedlich die Gruppe zusammengesetzt ist (Militär, Politiker, Journalist, Bischof, Beamter, NGO-Vorsitzender), so divers ist auch die Gruppe der Gesprächspartner.

Damit soll den Teilnehmern des Studienprogramms unter anderem verdeutlicht werden, wie wichtig ein gesellschaftsübergreifender Konsens im Rahmen der Aufarbeitung ist und der pluralistische Ansatz geradezu als eine Voraussetzung für den Erfolg eines Aufarbeitungsprozesses betrachtet werden kann.

Asset-Herausgeber

Kontakt

Katja Christina Plate

Katja Christina Plate

Leiterin des Auslandsbüros Rumänien

katja.plate@kas.de + 40 21 302 02 61

comment-portlet

Asset-Herausgeber