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Veranstaltungsberichte

Zusammenarbeit zwischen Universitäten und Medien zur Förderung der Versöhnung: Workshop zur Reflektion in Duitama

Unter Teilnahme von 85 Personen fand vom 5. bis 6. Oktober in der „Universidad Nacional Abierta y a Distancia UNAD“ in Duitama (Boyacá) der regionale Workshop zum Thema „Kommunikation für Versöhnung und Frieden“ statt. Teilnehmer waren Professoren, leitende Angestellte und Studenten der Universität sowie Journalisten und Opfer des bewaffneten Konflikts aus der Region.

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Ziel war es, ihnen praktische Instrumente an die Hand zu geben, damit sie im Rahmen ihrer Arbeit als Multiplikatoren fungieren und so eine Sprache zur Verständigung, Vergebung und Versöhnung verbreiten können. Während der Veranstaltung fanden eine Reihe von Vorträgen, Analysen und praktische Gruppenarbeit statt

Der Dozent Wilson Morales, Journalist und Organisator der Veranstaltung begrüßte zunächst die Anwesenden und die Workshopleiter und Berater des CCN, Lida Losada, Mauricio Herrera und Damian Raiser.

Die Direktorin der Zweigstelle Duitama der Universität UNAD, María Teresa Melo, eröffnete den theoretischen Teil und betonte die Bedeutung einer guten Schulbildung für die Friedenskonstruktion. Sie gab einen Überblick über die bisher vom CCN veranstalteten Workshops in verschiedenen Regionen des Landes. Das Treffen diene auch zur Vorbereitung des 8. Internationalen Symposiums über Sozialpsychologie, das am 16. und 17. November in Girardot stattfinden wird.

Eduardo Vargas, Dozent und Experte für Menschenrechte, präsentierte eine Analyse der momentanen Situation in den Regionen des Landes. Zunächst beschreib er die politischen Rahmenbedingungen nach der offiziellen Anerkennung der Existenz eines bewaffneten Konflikts und zeigte an mehreren konkreten Beispielen, dass der bewaffnete Konflikt im Department Boyacá immer präsent war. Dies beweise beispielsweise die Präsenz der Front “Domingo Laín” der ELN an der Grenze zu Arauca, das Massaker auf dem Páramo La Sarna im Jahr 2001 oder der Fall von Puerto Boyacá, der traurige Berühmtheit erlangte, nachdem die Paramilitärs ihm den Namen “Antisubversive Hauptstadt” gegeben hatten.

Anschließend begann der Dozent und Experte für Versöhnung und Frieden, Vargas seine Ausführungen mit der Feststellung, dass der Frieden von jeder einzelnen Regionen ausgehen müsse. Dabei schlug er eine konkrete Form dieser Friedenskonstruktion im täglichen Leben vor:“ Wir konstruieren Frieden wenn wir aufhören, die Korruption als etwas Normales anzusehen“.

Für die Versöhnungskommission stellte der Journalist und Politologe, Damian Raiser, eine Reihe von praktischen Instrumenten vor, wie den Medien wichtige Informationen präsentiert werden können. Da das Publikum größtenteils aus Akademikern bestand, vertiefte er seine Ausführungen zum Umgang mit Informationsquellen in Journalismus und Sozialforschung. Er zeigte auch Methoden zur Datenerhebung für Zeitungsartikel und Reportagen.

Lida Losada, Expertin für Organisatorische Kommunikation sowie Beraterin des CCN, führte mit den Teilnehmern eine Analyse der Rolle der Medien bei der Konstruktion eines versöhnten Landes im Frieden durch. Nach einer Gruppendiskussion gab sie praktische Ratschläge für verschiedene journalistische Produkte, die vom Publikum mit großem Interesse aufgenommen wurden.

Am Nachmittag wurden die Teilnehmer für einen praktischen Workshop in drei Arbeitsgruppen aufgeteilt. Unter Leitung des Experten für soziale Kommunikation und Produktion audiovisueller Werke, Mauricio Herrera, erstellte eine der Gruppen einen Werbespot, der mit persönlichen Erfahrungsberichten zur Versöhnung aufruft. Die beiden anderen Gruppen behandelten das gleiche Thema indem sie Beiträgen für soziale Netzwerke und Radio erstellten. Dabei verwandten sie ihre eigenen Worte und setzten selbst die Schwerpunkte.

Am späten Nachmittag wurden die mit viel Kreativität und Professionalismus erstellten Produkte den anderen Gruppen vorgestellt. Sie verblieben in der Region als Erinnerung an diesen harten Arbeitstag und als Einladung, weiter für die Versöhnung im Lande zu arbeiten.

Die abschließenden Reaktionen der Teilnehmer waren sehr positiv. “Das Thema muss in die Schulen getragen werden, denn Versöhnung und Frieden bauen auf der Kenntnis der Geschehnisse auf”, meinte eine Teilnehmerin. Eine andere Stimme aus dem Publikum Schlug vor, mehr solcher Aktivitäten zu organisieren; außerdem sei es wichtig, nicht nur Experten sondern auch Hausfrauen miteinzubeziehen. Wie sich aus der Zusammensetzung der Gruppe erkennen lässt, hat man diesen Rat bei der Einladung zu dem Workshop berücksichtigt,

Der Workshop zum Thema Kommunikation für Versöhnung und Frieden war der zweite von insgesamt zwölf Veranstaltungen, die von der Bischofskonferenz mit Hilfe des CCN und in Zusammenarbeit mit verschiedenen Organisationen im ganzen Land durchgeführt und von der KAS und der AGEH unterstützt werden.

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