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Veranstaltungsberichte

Bessere Kommunikation in Europa

von Christian Spahr

Regierungssprecher trefen sich in Sofia zur 4. SEECOM-Konferenz

Im Zeichen der Flüchtlingskrise und dem Wunsch nach einer besseren Wahrnehmung der Balkanregion stand die Regierungssprecher-Konferenz SEECOM, die 2015 auf Einladung des KAS-Medienprogramms Südosteuropa erstmals in Sofia stattfand. Am 18. und 19. September diskutierten mehr als 60 PR-Experten von Regierungen, Behörden und EU-Institutionen, wie der Dialog mit Bürgern und der internationale Austausch verbessert werden können. Die Teilnehmer kamen aus 15 europäischen Ländern.

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Der vom KAS-Medienprogramm mitgegründete Berufsverband SEECOM bringt Kommunikationsexperten aus dem öffentlichen Bereich zusammen, die sich für ein modernes Verständnis politischer Kommunikation einsetzen – vor allem Transparenz und Bürgerdialog. "Eine wesentliche Verantwortung von Regierungen ist es, die Bürger aktiv in die Politik einzubeziehen", ließ der bulgarische Präsident Rosen Plevneliev anlässlich der Konferenz mitteilen. "Bürger haben ein Anrecht darauf, dass Spitzenpolitiker transparenter und effizienter in ihrer Arbeit werden". Plevneliev brachte damit seine Unterstützung für die Ziele von SEECOM zum Ausdruck und betonte, eine stärkere regionale Zusammenarbeit in Südosteuropa sei angesichts von Herausforderungen wie der Flüchtlingskrise immer entscheidender.

Der deutsche Botschafter in Bulgarien, Detlef Lingemann, brachte in einem Grußwort zum Ausdruck, dass Bürger heute wesentlich höhere Anforderungen an den Dialog mit Politikern haben als früher. Der Arbeit von Kommunikationsexperten in der Politik komme daher eine wachsende Bedeutung zu. Ognian Zlatev, Leiter der Vertretung der EU-Kommission in Bulgarien und SEECOM-Vorsitzender, unterstrich in seinen Eröffnungsworten, dass "der öffentliche Dialog in der turbulenten Balkanregion ein Instrument zur Beilegung von Differenzen ist".

Christian Spahr, Leiter des KAS-Medienprogramms Südosteuropa, verwies auf repräsentative Umfragen der Stiftung in Bulgarien und Rumänien, wonach rund zwei Drittel der Bürger mit der Kommunikation von Politikern unzufrieden sind. "Gerade in Krisensituationen müssen Regierungen ihre Kommunikation ausbauen." Deshalb sei es wichtig, gute Arbeitsbedingungen für Sprecher und PR-Fachleute zu schaffen und den Austausch über erfolgreiche Beispiele des Bürgerdialogs zu stärken.

Britischer Kommunikationschef Alex Aiken erklärt PR-Erfolgsmessung für Regierungen

Ein in Europa führendes Modell im Bereich der Regierungskommunikation stellte Alex Aiken vor, Leiter der Kommunikationsabteilung der britischen Regierung. "Die Aufgabe von Kommunikation ist es, das Leben der Bürger zu verbessern, und Kommunikation ist ein strategischer Beitrag zur Arbeit einer Regierung", erklärte Aiken. In einem interaktiven Workshop mit den Teilnehmern erklärte er, wie der Erfolg von Kommunikation gemessen und verbessert werden kann. Kommunikation sei mehr und mehr eine wissenschaftliche Frage.

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