Aleksandar Manasiev, Investigativ-Journalist aus Nordmazedonien und Chefredakteuer des Online-Mediums Vidi Vaka sowie Trainer für digitalen und investigativen Journalismus sprach über das Thema „Storytelling im Digitalen Zeitalter“. Er beleuchtete verschiedene Aspekte des professionellen, plattformübergreifenden Storytellings im Kontext der digitalen Transformation der Medien und stellte unterschiedliche Werkzeuge für visuelles Storytelling vor. Zunächst reflektierte er, was eine gute journalistische Arbeit ausmacht und welche Punkte als Kernelemente einer guten Story nicht wegzudenken sind.
„Sehen Sie sich als News-Maker oder Storyteller?“. Über die grundlegenden W-Fragen hinaus, die jeder journalistische Beitrag beantworten sollte, stellte der Trainer auch Storytelling-Elemente vor, mithilfe derer nicht nur ein Thema beleuchtet wird, sondern auch der Leser oder Zuschauer in die Geschichte miteinbezogen wird.
Im zweiten Teil des Trainings stellte Aleksandar Manasiev die „Multimediale-Story“ vor. Mithilfe einer Kombination aus Text, Videos, Fotos, Audio, Grafiken, Karten oder sogar eine sogenannte Gamifizierung (eine Übertragung von Spielelementen in einen spielfremden Kontext) können Geschichten erzählt werden. Der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt. Erlaubt ist alles, was die Geschichte zu einem einzigartigen Erlebnis für den Leser macht und somit auch zu einer überragenden journalistischen Arbeit.
„Geschichten über Menschen von Menschen erzählt“ oder auch bekannt als „Community-driven storytelling“ war der Schwerpunkt des dritten Teils des Trainings. „Heutzutage sind wir besessen von politischen und wirtschaftlichen Themen“, so Aleksandar Manasiev. „Journalistische Arbeiten konzentrieren sich dabei oft auf Geschichten aus den Großstädten. Die ländlicheren, kleineren Gegenden werden kaum beachtet.“
Abschließend präsentierte er Werkzeuge für visuelles Storytelling. Professionelles Storytelling sei eine großartige Art und Weise, um Geschichten zu erzählen, jedoch auch sehr zeitaufwendig, teuer und oft schwer umzusetzen. Deshalb hätten es kleinere Redaktionen, die nur über begrenzte Ressourcen verfügen, zum Teil schwer, mit den aktuellen Entwicklungen innerhalb des Multimedialen-Storytellings mitzuhalten. Aleksandar Manasiev sieht dies jedoch als Etwas, was mit ein wenig Flexibilität, gutem Willen und kostenlosen Tools umgangen werden kann: „Wir müssen flexibel sein, uns mehr zutrauen, uns auch mehr Zeit nehmen, offen für Innovationen sein und das Beste aus unseren vorhanden Ressourcen machen. Eine gute Story kann auch mit begrenzten Mitteln und Werkzeugen professionell erzählt werden!“
Das KAS-Medienprogramm Südosteuropa plant weitere Folgen der Seminar-Reihe im kommenden Monat.