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Veranstaltungsberichte

Workshop Mobile Journalism – Neue Trends und Perspektiven

von Ivanina Georgieva
Das Medienprogramm Südosteuropa der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) in Kooperation mit der Deutschen Welle (DW) veranstaltete vom 13. bis 17. Juli zum zweiten Mal einen Workshop zum Thema Mobile Journalism (MoJo) in Zadar, Kroatien.

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Nachdem sich der Workshop 2019 in Sarajevo als großer Erfolg herausstellte und das Interesse an MoJo weiterhin groß ist, hatten nun auch 2021 nach langer Workshop-Pause, bedingt durch COVID-19, elf Teilnehmer aus 5 unterschiedlichen Ländern Südosteuropas die Möglichkeit, an der wunderschönen Adriaküste in die MoJo Thematik tiefer einzutauchen, mit Kollegen aus unterschiedlichen Bereichen der Medien Erfahrungen sowie Best-Practice-Beispiele auszutauschen, aber auch theoretisches Wissen direkt in einem eigenen MoJo-Projekt einzubringen.

Durch die immer weiter und schneller fortschreitende Digitalisierung sowie neuen Trends im Medienbereich und veränderten Nutzergewohnheiten sind die Medien, Redaktionen und Journalisten dem Druck ausgesetzt ständig auf neuestem Stand zu sein und all diesen Trends nachzukommen. Besonders im Krisenjahr 2020 wurde klar, dass die Medien auf digitale Kommunikationswege mehr denn je angewiesen sind. Eine steigende Anzahl an Kommunikationskanäle setzen jedoch voraus, dass auch mehr qualitativ hochwertige Inhalte produziert werden. Besonders in Südosteuropa stoßen Redaktionen dabei an ihre Grenzen, da starre Strukturen und ein begrenztes Budget den digitalen Wandel innerhalb der Medien ausbremsen und somit oft neue Formen des Journalismus schwer zugänglich machen. Hinzu kommen auch die steigenden Zugriffszahlen auf Online-Angebote und der Kampf um alte und neue Nutzergruppen.

Mobile Journalism hat sich in diesem Kontext bereits als eine sehr nützliche Praxis für Journalisten erwiesen, diesem Druck standzuhalten. Das Smartphone vereint in sich alle nötigen Tools, die für die Aufnahme, Bearbeitung und Erstellung eines journalistischen Beitrags – unabhängig seiner Art – nötig sind. Es kann für Online-Medien, Social Media, für (Live-) Sendungen, aber auch für Radiobeiträge und Podcasts genutzt werden. Mobile Journalism ist viel mehr als eine kostengünstige Variante unterwegs Inhalte zu produzieren. MoJo ermöglicht crossmediales Arbeiten und einen einzigartigen Zugang zu Themen und Menschen. Hendrik Sittig, Leiter des KAS-Medienprogramms Südosteuropa, eröffnete den Workshop und betonte ebenfalls all diese Vorteile des Mobile Journalism in seiner Begrüßung: „Jeder von uns hat ein solches Smartphone. Es ist ein Zauberkasten für jeden Journalisten. Die Werkzeuge, die man für seine journalistische Arbeit braucht, findet man in diesem kleinen Ding. Man kann alles selbst machen. Und als Multimedia-Journalist können Sie - schnell und einfach - unabhängige Geschichten mit manchmal sehr coolen Perspektiven produzieren.“

Trainer des Workshops waren Antje Pfeiffer vom Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) und der DW-Korrespondent in Thessaloniki, Florian Schmitz. Beide MoJo Verfechter appellierten an einen professionellen Umgang mit dem Smartphone als journalistisches Tool, da, obwohl das Smartphone einen alltäglichen Nutzen habe, die Produktion von journalistischen MoJo-Inhalten durchaus gelernt sein sollte. Damit Mobile Journalism in Redaktionen Fuß fassen kann und als seriöse journalistische Praxis anerkannt wird, sei Professionalität und Qualität entscheidend.

Die Teilnehmer des diesjährigen Workshops waren junge Journalisten und Reporter aus Albanien, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Kroatien und Nordmazedonien, die sowohl aus dem Bereich der Online-Medien als auch vom Fernsehen und Radio kamen. Alle Teilnehmer hatten die Möglichkeit, während des Workshops Gelerntes direkt in die Praxis umzusetzen und an einem eigenen kurzen MoJo-Beitrag zum Thema „Corona und Tourismus“ zu arbeiten. Während ihrer Recherchen und Aufnahmen an der Adriaküste, erhielten die Teilnehmer Einblicke in die erschwerte Lebenslage vieler lokaler Tourismusbetreiber und schafften es in kürzester Zeit emotionale, aber auch spannende Beiträge zum Thema zu produzieren. Die Praxis-Einheiten stellten sich auch als Inspiration für weitere Beiträge innerhalb der Redaktionen der Teilnehmer heraus.

Das KAS-Medienprogramm Südosteuropa wird weiterhin neue Formen des Qualitätsjournalismus mit Weiterbildungsangeboten unterstützen, da sich solche Formate besonderer Beliebtheit erfreuen und zur Förderung überregionaler Kooperationen beitragen.

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