Während des Workshops wurden neue Aspekte in der Arbeit von digitalen Medienplattformen, einschließlich Vorgehensweise und Best Practice bei der Gewinnung von mehr Nutzern diskutiert. Diskutiert wurde ebenfalls die Frage der Handhabung von Urheberrechten bei Onlinemedien und digitalen Plattformen in Deutschland sowie zu anderen aktuellen Fragestellungen, mit denen sich Journalisten in diesem Bereich auseinandersetzen müssen.
Der Leiter des Auslandsbüros der Konrad-Adenauer-Stiftung, Daniel Braun, begrüßte die Teilnehmer im ersten Teil des Workshops und betonte in einer Videobotschaft seine Zufriedenheit über die gute Zusammenarbeit mit dem ZNM. In seinem Grußwort führte er u.a. aus: „Wenn wir über die Sicherheit der Medien sprechen, sprechen wir einerseits über die technische Sicherheit, über die Möglichkeiten, die wir haben, um sicherzustellen, dass die seriösen journalistischen Quellen auch tatsächlich seriöse Inhalte liefern und dass es sich bei diesen nicht um Falschinformationen handelt. Heute gibt es eine Vielzahl von technischen Möglichkeiten, um Falschinformationen zu verbreiten, weshalb wir wirklich zuverlässige Quellen haben müssen. Das zweite Thema betrifft das Urheberrecht, Vergütungen für Text und Fotografie. In Deutschland und in der EU werden große Debatten zu dieser Problematik geführt. Sie wissen, dass die großen Internetanbieter andere Vorstellungen haben als die kleineren Herausgeber. In diesem Kontext müssen wir klare Regeln für das Urheberrecht in den Medien schaffen. Themen, die wir sowohl in Deutschland als auch weltweit und auch hier unterstützen“, erklärte Daniel Braun.
Der ZNM-Vorsitzende, Mladen Chadikovski, hob den Teilnehmern gegenüber die Bedeutung und Aktualität dieses Themas hervor und äußerte, dass „Durch diese gemeinsame Zusammenarbeit mit der KAS versuchen wir, die Kapazitäten der Kollegen Journalisten und Medienschaffenden, die im online-Bereich tätig sind, zu entwickeln. Nur durch solche Workshops und Schulungen können wir die wesentlichen Fragen im Zusammenhang mit den neuen Trends der informativen online-Medien sowie der Instrumente, die in Bezug auf die Sicherheit und den Schutz in der digitalen Welt von großer Bedeutung sind, praktisch erkennen“.
Den Workshop leitete Boris Ristovski, Web- und Social-Media-Beauftragter beim Mazedonischen Zentrum für Internationale Zusammenarbeit (MCIC), und online schaltete sich am zweiten Arbeitstag auch Marion Sendker, Juristin und Journalistin, frühere Stipendiatin der Konrad-Adenauer-Stiftung, zu, die praktische Beispiele aus Deutschland anführte und zur Handhabung des Urheberrechts bei online-Medien und digitalen Plattformen sprach. Sendker betonte die Bedeutung von Veranstaltungen wie dieser und der aktuellen Themen, die wichtig sind sowohl für die Journalisten und Medien als auch für Juristen und Anwälte, die sich mit dem Urheberrecht und dem sich aus der Welt der online-Medien ergebenen verwandten Recht befassen. Ebenso wurden die Richtlinien über das Urheberrecht und verwandte Schutzrechte auf dem einheitlichen digitalen Markt erwähnt, die mehrere Fragen reguliert, darunter auch bestimmte Formen der digitalen Nutzung und Verteilung der Einnahmen aus der online-Zustellung von Inhalten, die durch das Urheberrecht und verwandte Rechte geschützt sind. Gleichzeitig wurde über die tägliche Berührung zu Fragen von Urheberrechten gesprochen, die rechtliche Lage in Bezug auf das Urheberrecht in Deutschland wurde vorgestellt, das Gesetz zum Urheberrecht, die Definition des Urheberrechts, der Unterschied zwischen Urheber- und Nutzungsrecht, das mehrmalige Nutzen eines Textes oder eines Bilds (online-Medien, Printmedien, entsprechende Vergütung) sowie der Vertrag mit einem Herausgeber und die Regulierung dessen. Auch Lizenzverträge (CC) waren Thema, verschiedene Arten solcher Verträge, die EU-Richtlinie zum Urheberrecht auf dem digitalen Binnenmarkt, das private Bildrecht (wenn Sie auf dem Bild zu sehen sind oder ein Ausschnitt von Ihnen) und in welchen Fällen es zur Anwendung kommt.
Dr. Christopher Nehring, Mitarbeiter der Konrad-Adenauer-Stiftung, Medienprogramm Südosteuropa an der Universität “Hl. Kliment Ohridski”-Sofia, führte zum Thema Medien und Geheimdienste aus. Er konzentrierte sich darauf, die komplexe Beziehung zwischen Medien, Geheimdiensten und Desinformation abzubilden. „In letzter Zeit hat sich eine Verbindung zwischen den beiden Konflikt- und Kooperationsparteien entwickelt. Es gibt mehr Kooperation und Ähnlichkeit zwischen beiden Seiten als allgemein angenommen. Nachrichtendienste werden heute – zumindest in den meisten westlichen Demokratien – offener und öffentlicher, wobei PR und Öffentlichkeitsarbeit gegenüber den Medien eine wichtige Rolle spielen. Entscheidend für das Verhältnis ist der nationale und normative Kontext: Je autoritärer das politische System und je schwächer die Rechtsstaatlichkeit, desto konfrontativer und konfliktträchtiger ist das Verhältnis zwischen Medien und Geheimdiensten; In Demokratien wird das Verhältnis zwischen Medien und Nachrichtendiensten durch normative Akte auf beiden Seiten geregelt. Geheimhaltung und Vertraulichkeit bilden die Trennlinie zwischen den beiden Institutionen und zwischen den beiden Parteien von Konfrontation/Konflikt und Kooperation und Ähnlichkeit“, sagte Nehring.
Die Schulung wurde entwickelt, um zwei Hauptthemen abzudecken: Neue Trends in den informativen online-Medien – was sind die Taktiken und Best Practices, um ein größeres Publikum anzuziehen, und Cybersicherheit: Digitale Anonymität, Datenschutz und Sicherheit.
Das von Boris Ristovski durchgeführte Training war in fünf Sitzungen unterteilt, zwei für das erste Thema und drei für das zweite Thema. Während der Sitzungen wurde eine Diskussion unter den Teilnehmern angeregt, die ihre Erfahrungen, Gedanken und Ansichten zu den Themen austauschten. Gleichzeitig teilten die Teilnehmer während der Schulung eine Reihe von konkreten Beispielen, die vom Alltag inspiriert waren. Ziel war es, ein Gleichgewicht zwischen der theoretischen Grundlage und der praktischen Anwendung der während der Schulung vorgeschlagenen Tools und Empfehlungen zu wahren. Beim ersten Thema lag der Fokus auf der Entwicklung einer Strategie, um die Reichweite von Informationen nicht nur auf Social Media, sondern auch auf die Nutzung anderer Kommunikationskanäle auszudehnen.
Das zweite Thema behandelte zwei Aspekte der Cybersicherheit: persönliche Sicherheit und Mediensicherheit. Viele kostenlose oder erschwingliche Tools wurden mit den Teilnehmern für die zukünftige Verwendung geteilt. Am Ende jeder Präsentation wurden Empfehlungen für zukünftiges Forschen und die Fortbildung gegeben. Einige der Unterthemen, die während des Workshops behandelt wurden, waren: Zielgruppenprofilierung (Traffic-Quellen, Demografie, Verhalten, Interessen), tugendhafte Inhalte vs. lasterhafte, Lesbarkeitsindex, Clickbait vs. attraktive Überschrift, UX/UI, SEO, Nutzerbindung/-loyalität, Nachrichtenaggregatoren , Social-Media-Inhalte, Recherchetools, Newsletter, zukünftige Nachrichten, Kanäle und Medien, aber auch gängige Arten von Cyberangriffen; Passwortsicherheit; Zwei-Faktor-Authentifizierung, sicherste Internetbrowser, E-Mail-Anbieter, Suchmaschinen, VPN, Messaging-Apps, Schutz der Geräte, Betriebssysteme und Websites.
Die Durchführung dieser Art von Schulungen ist von besonderem Nutzen für Medienschaffende, um praktisches Wissen zur Verbesserung der Sicherheit ihrer digitalen Plattformen zu erwerben. Solche Veranstaltungen eröffnen die Möglichkeit, aktuelle Herausforderungen zu diskutieren und Ideen zur Verbesserung der Situation in den online-Medien des Landes auszutauschen.
An dem dreitägigen Workshop, der vom 24. bis 26. März in Bitola stattfand, nahmen Journalisten mehrerer online-Nachrichtenredaktionen aus Skopje und aus den regionalen Zentren des ZNM teil. Während des Workshops wurden Erfahrungen für die Entwicklung des Journalismus in den online-Medien ausgetauscht, aber es wurde auch über die Probleme und Herausforderungen des journalistischen Berufs in diesem modernen digitalen Raum gesprochen.