Zwischen Beats und Worten: Demokratie erleben
Zum Auftakt der Veranstaltung im Maxhaus stimmte ein Video-Interview mit Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller die Teilnehmenden auf das Thema ein. Darin sprach er über die Bedeutung von Engagement, Mitbestimmung und Verantwortung junger Menschen für die Zukunft Europas. Besonders hob er hervor, dass Demokratie nicht abstrakt ist, sondern dort lebendig wird, wo Menschen sie aktiv mitgestalten: „Das Engagement junger Menschen für die Demokratie ist entscheidend für ein starkes, zukunftsfähiges Miteinander. Demokratie wird vor allem dann spannend, wenn man sie selbst mitgestalten kann. Mit dem DemokratieTag wollen wir zeigen, wie viel Gestaltungskraft in demokratischem Handeln steckt – und wie viel euer Einsatz bewirken kann.“
Danach trat die Düsseldorfer Musikerin und Slam-Poetin Aylin Celik auf. Mit ihrem Poetry Slam verband sie gesellschaftliche Themen mit einer klaren Botschaft für Offenheit und Zusammenhalt: „Wir leben Demokratie. Heißt, ich steh hier mit offenen Armen, offenen Ohren, offenen Herzen. Ich steh hier auf einem Platz, der groß genug ist für all unsere Sorgen, unser Sein und unsere Schmerzen.“ Ihre Worte zogen die Jugendlichen sofort in den Bann. Viele fühlten sich ermutigt, Demokratie nicht als abstraktes Konzept, sondern als etwas Lebendiges und Persönliches zu begreifen.
Von Ideen zu Aktionen: Europa gestalten
Im Anschluss konnten die Schülerinnen und Schüler in verschiedenen Workspaces selbst aktiv werden und Europa auf kreative und digitale Weise erkunden. Sie diskutierten in einer Schreibwerkstatt über die Frage „Wie soll die Zukunft der Europäischen Union aussehen?“ und testeten ihr Wissen beim Demokratie-Pong. Zusätzlich boten Europa-Memory und das Erstellen von Europa-Memes weitere Möglichkeiten, sich spielerisch mit europäischen Themen auseinanderzusetzen.
Vor Ort standen außerdem die Jungen Europäischen Föderalist:innen Nordrhein-Westfalen und das Deutsch-Französische Jugendwerk bereit, um über Engagementmöglichkeiten und Auslandsaufenthalte in Europa zu informieren.
Auch Nathanael Liminski, Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales sowie Medien des Landes Nordrhein-Westfalen, nahm sich Zeit, beim DemokratieTag vorbeizuschauen. Bei seinem Rundgang durch die Workspaces kam er mit den Schülerinnen und Schülern ins Gespräch und interessierte sich für ihre Ideen und Projekte. Anschließend wandte er sich mit einer persönlichen Botschaft an alle: „Das beste Mittel – gerade mit Blick auf die derzeit angespannte politische Situation – ist, sich selbst mit Europa zu beschäftigen. Sich zu fragen: Was bedeutet Europa für mich, und was kann ich dafür tun?“
Europa verstehen: Demokratie im Planspiel
Der Kern des DemokratieTages war ein Planspiel zum Thema „Wie entscheidet die Europäische Union? – Facetten der Demokratie“, das im Rathaus stattfand. Moderatorin Sandra Wahle teilte die Jugendlichen in Gruppen ein und erklärte die Abläufe.
In den Rollen von Mitgliedern des Europäischen Parlaments und des Rates der Europäischen Union erlebten die Jugendlichen hautnah, wie demokratische Prozesse innerhalb der EU ablaufen. In einem vereinfachten Gesetzgebungsverfahren verhandelten sie über ein mögliches Verbot von Kurzstreckenflügen innerhalb der EU. Dabei ging es nicht nur um das formale Verfahren, sondern auch um zentrale Zukunftsfragen: Welche Auswirkungen hätte ein solches Verbot auf Klimaschutz, Wirtschaft, Mobilität und Reisefreiheit in Europa? Und wie kann nachhaltige Mobilität innerhalb der EU attraktiv gestaltet und gefördert werden?
Durch lebhafte Diskussionen, Abstimmungen und Verhandlungen wurde den Jugendlichen deutlich, wie herausfordernd und spannend es ist, unterschiedliche Interessen in Einklang zu bringen und gemeinsam Lösungen zu entwickeln.
Musik, Gedanken, Learnings: Ein Tag voller Europa
Parallel arbeiteten Aylin Celik und eine kleine Gruppe von Jugendlichen den ganzen Tag über an einem Rap zum Thema Europa. Hier konnten die Teilnehmenden ihre eigenen Ideen, Wünsche und Träume einbringen und in Worte fassen. Unter Celiks Anleitung entstand ein gemeinsames Musikstück, das die unterschiedlichen Perspektiven der Jugendlichen widerspiegelte.
Am Ende des Tages präsentierte die Gruppe den Rap vor allen Teilnehmenden – ein kreativer Höhepunkt, der den Tag zusammenfasste. Im Anschluss rundete ein spielerisches 1‑2‑3-Spiel, bei dem die Jugendlichen die wichtigsten Erkenntnisse des Tages zu Europa teilten, den erfolgreichen DemokratieTag ab.
Über diese Reihe
Die Konrad-Adenauer-Stiftung, ihre Bildungsforen und Auslandsbüros bieten jährlich mehrere tausend Veranstaltungen zu wechselnden Themen an. Über ausgewählte Konferenzen, Events, Symposien etc. berichten wir aktuell und exklusiv für Sie unter www.kas.de. Hier finden Sie neben einer inhaltlichen Zusammenfassung auch Zusatzmaterialien wie Bilder, Redemanuskripte, Videos oder Audiomitschnitte.