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Veranstaltungsberichte

Staatssekretär Dr. Ralf Brauksiepe zu Besuch in Maskat

von Dr. Gidon Windecker

Gespräche im Arbeitsministerium und mit Abgeordneten stärken deutsch-omanische Freundschaft

Dr. Ralf Brauksiepe, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Arbeit und Soziales, hat am vergangenen Wochenende auf Einladung der Konrad-Adenauer-Stiftung die omanische Hauptstadt besucht. Im Fokus standen dabei Gespräche im Arbeitsministerium sowie ein Vortrag und eine Gesprächsrunde mit Abgeordneten der beiden omanischen Kammern zu arbeitsmarktpolitischen Themen. Ebenso trug ein Austausch mit Vertretern der Zivilgesellschaft zur Festigung der deutsch-omanischen Beziehungen bei.

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Ziel des Besuchs war es, den Dialog zum Thema Arbeitsmarktpolitik zu fördern, wobei Herausforderungen und Lösungsansätze für beide Länder herausgearbeitet werden konnten. In seinem Vortrag ging Dr. Brauksiepe auf aktuelle Fragen auf dem deutschen Arbeitsmarkt ein. Dabei sprach er über mögliche Ansätze, vor allem junge Menschen mehr in den Arbeitsmarkt einzubinden – ein Thema, das auch im Oman auf der Tagesordnung steht. Zur Sprache kamen u.a. die Vorteile des dualen Bildungssystems sowie die staatliche Förderung von kleinen und mittleren Unternehmen (KMUs). Diese wurden im Kontext des kompetitiven Charakters der Sozialen Marktwirtschaft beleuchtet.

Auch die stärkere Einbindung von Frauen in den Arbeitsmarkt wurde lebhaft diskutiert. Die Frage nach der Balance zwischen Beruf und Familie stellt sowohl für Deutschland als auch Oman nach wie vor eine Herausforderung dar. Zudem stellen Frauen in Oman die überwältigende Mehrheit der Universitätsabsolventen und sind dazu - wie die omanischen Gesprächspartner einstimmig verlauten ließen - in der Regel „engagierter und produktiver“ als ihre männlichen Kollegen. Mit welcher Priorität die omanische Regierung sich der Ausbildung und Qualifizierung der einheimischen Bevölkerung angenommen hat, lässt sich am Bildungsbudget messen: Das Sultanat investiert jährlich rund 2,5 Mrd. Euro in sein Bildungswesen.

In diesem Zusammenhang wurde wiederholt angesprochen, dass das Berufsbildungssystem gestärkt werden müsse: Da Oman seine Wirtschaft diversifizieren will, sollen junge Leute vielfältig und praxisorientiert ausgebildet werden. Gerade in diesem Bereich wünschten sich die omanischen Gesprächspartner Unterstützung von Deutschland, da dessen Erfahrung sehr geschätzt werde und man sich für die Zukunft eine ausgeprägtere Zusammenarbeit erhoffe.

Als weitere Herausforderungen für die omanische Wirtschaft sprachen die Gastgeber neben der Nationalisierung („Omanisierung“) des Arbeitsmarktes auch über hohe Diskrepanz zwischen Gehältern im öffentlichen Dienst und in der Privatwirtschaft. Durch die wesentlich höheren Löhne im öffentlichen Dienst fehle jungen Menschen oft der Ansporn, sich in der Wirtschaft zu engagieren oder KMUs zu gründen. Somit bemüht sich das Sultanat, attraktive Arbeitsplätze im privaten Sektor zu schaffen und die junge Generation nachhaltig in den Arbeitsmarkt einzubinden. Im Gegensatz zu seinen Nachbarn, den VAE und Katar, wo die einheimische Bevölkerung lediglich einen geringen Prozentsatz der Gesamtbevölkerung ausmacht, sind ca. 70 - 80 Prozent der 3,1 Millionen Einwohner Omans Staatsbürger. Dazu sind etwa 30 Prozent der arbeitsfähigen Bevölkerung zwischen 15 und 24 Jahren alt.

Der Besuch von Dr. Brauksiepe wurde vom KAS Regionalprogramm Golf-Staaten in Zusammenarbeit mit der Deutschen Botschaft in Maskat organisiert und erfolgte im Rahmen eines regelmäßigen Austauschs zwischen Abgeordneten beider Länder: Im November 2012 war eine Delegation von fünf omanischen Parlamentariern auf Einladung der Konrad-Adenauer-Stiftung nach Berlin gereist, dazu wird Ende März Bundestagspräsident Prof. Dr. Nobert Lammert die omanische Hauptstadt besuchen.

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Kontakt

Philipp Dienstbier

Philipp Dienstbier

Leiter des Regionalprogramms Golf-Staaten

philipp.dienstbier@kas.de +962 6 59 24 150

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