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IMAGO / Manfred Segerer

Eskalation im Roten Meer

Die militärische Dimension, der Bundeswehreinsatz und das Kalkül regionaler Akteure

Die Entsendung der Fregatte Hessen ins Rote Meer wurde im Vorfeld als der gefährlichste Einsatz der deutschen Marine seit Bestehen der Bundeswehr bezeichnet und zielt auf den Schutz elementarer nationaler Interessen ab. Dabei zeigt sich, dass gerade diese Marinemission zentrale Annahmen und Planungen deutscher Verteidigungspolitik der vergangenen zwei Dekaden ad absurdum führt. Eine Rückkehr der Bundeswehr nach Ostafrika galt lange als genauso unwahrscheinlich, wie ein Luftverteidigungsszenario gegen eine nicht-staatliche bewaffnete Gruppierung. Nun konfrontiert die jemenitische Huthi-Miliz die Seestreitkräfte der USA mit einem vornehmlich iranischen Waffenarsenal, das dem vieler anderer nicht-staatlicher Gewaltakteure an Qualität deutlich überlegen ist. Während Europa verteidigungspolitisch fast vollständig an der NATO-Ostflanke gebunden ist, zeichnet sich ab, dass die konfliktbehaftete Region um das Rote Meer als zusätzliche sicherheitspolitische Herausforderung längerfristig Engagement und Ressourcen erfordern könnte. Schließlich sind die maritime Handelsroute zwischen Suezkanal und Bab al-Mandab und der Zugang zum indopazifischen Raum von zentraler wirtschafts- und sicherheitspolitischer Bedeutung für Deutschland und Europa.

Adobe Stock / Ricochet64

COP28: Too big to fail?

Die Weltklimakonferenz als Lackmustest für das Pariser Klimaabkommen und Richtungsgeber für die künftige Klimapolitik.

Hohe Erwartungen und tiefe Gräben prägten die diesjährige Weltklimakonferenz COP28 in Dubai. Dennoch gelang den 198 Verhandlungsparteien eine Einigung im zentralen Streitpunkt, der Abkehr von fossilen Brennstoffen, sowie die Operationalisierung des Fonds für Verluste und Schäden. Andere Themen wie Klimafinanzierung und Anpassung an den Klimawandel erhielten weniger Aufmerksamkeit. Die diesjährige Conference of the Parties offenbarte außerdem neue Dynamiken bei den Verhandlungen zwischen beteiligten Staaten sowie neue Allianzen und Gruppierungen.

IMAGO / Xinhua

Kuwait vor Generationenwechsel

Nach dem Tod von Emir Nawaf könnte eine neue Ära dämmern

Nach dem Ableben des Emirs von Kuwait tritt ein beinahe gleichaltriger neuer Herrscher die Macht im Golf-Emirat an. Der verstorbene Scheich Nawaf regierte nur kurz und wird für seine Aussöhnung mit Oppositionellen in die Geschichte eingehen. Die Amtszeit seines Nachfolgers Mischal dürfte jedoch nur den Übergang markieren zu einem Umbruch, der auch den jahrelangen politischen Stillstand in Kuwait überwinden könnte: der Wechsel zu einer neuen, jüngeren Herrschergeneration, der anderswo am Golf bereits vollzogen wurde. Somit richten sich jetzt bereits alle Augen auf die offene Wahl des Kronprinzen. Mit den Söhnen des ehemaligen und neuen Emirs stehen zwei aussichtsreiche Kandidaten in den Startlöchern – oder macht ein Dritter am Ende das Rennen?

Author: Kalashae, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Sheikh-Mohamed-bin-Zayed.jpg

Annähern oder auf Abstand halten?

Ein Artikel im Syrien-Dossier der Konrad-Adenauer-Stiftung im zenith Magazin.

Die Normalisierung mit dem Assad-Regime passt zum Ansatz der Golfstaaten, Konflikte in der Region zu managen. In ihrer Syrien-Politik sind sie sich aber uneins.

Junge Perspektiven zur gemeinsamen Zusammenarbeit

Ein akademischer Austausch zwischen Deutschland und Saudi-Arabien

In Zusammenarbeit mit dem Gulf Research Center lud die Konrad-Adenauer-Stiftung zehn junge Wissenschaftler, fünf aus Deutschland und fünf aus Saudi-Arabien, ein, um an einem Ideenaustausch über Politikfelder, die für die Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern relevant sind, teilzunehmen. Das Ergebnis war eine aufschlussreiche Diskussion, die unterstrich, wie wichtig es ist, Vertreter der nächsten Generation von Führungskräften aus Politik, Wissenschaft und Kultur zusammenzubringen, um ihre Ideen zu Themen, die die internationalen Beziehungen in den kommenden Jahren prägen werden, miteinander zu teilen.

Domestic and Foreign Affairs Intertwined

German Foreign Policy in the Middle East and Implications for the Gulf States

In coordination with the King Faisal Center for Research and Islamic Studies, the Regional Programme Gulf States of the Konrad-Adenauer-Stiftung organised a workshop on the foreign policy of the Federal Republic of Germany and its implications on the Gulf States. The expert insights delivered throughout the workshop provoked intense exchanges over differences between Saudi and German official viewpoints toward important issues and challenges facing Europe and the Middle East and North Africa. Participants from Saudi Arabia and Germany agreed on the fruitfulness of the dialogue’s frank nature, in addition to the need for the conversation to serve as a blueprint for future interactions between the two countries.

Cover page image: Yemen Saudi Aid ©picture alliance/AP Photo / Jon Gambrell Design and typesetting: KALUZA+SCHMID Studio GmbH

Gulf Humanitarianism in Flux

Arab Gulf Development Actors and their Development Policy Engagement – Backgrounds, Interests, Strategies and Potential for Cooperation

The Gulf Monarchies, including Saudi Arabia, the UAE, Qatar, and Kuwait, have emerged as significant players in humanitarian assistance and development cooperation, driven by their strategic interests. They employ grants, loans, and budget support to wield influence across regions like the Middle East, North Africa, Sub-Saharan Africa, and South Asia, often extending support to governments loyal to them. Their involvement in development cooperation dates back to the 1960s and 1970s, resulting in well-established networks and expertise.

Adobe Stock / UPI Photo

The Gulf goes BRICS

Golf-Staaten bilden den Kern der jüngsten BRICS-Erweiterung

Im Zuge einer überraschenden Erweiterung sind nunmehr drei Staaten aus der Golf-Region Teil der BRICS-Staatengruppe. Die Aufnahme Irans, Saudi-Arabiens und der VAE ist keine Zäsur, sondern folgt einem bereits bekannten Muster: Mittelmächte am Golf und anderswo stärken ihre internationale Position im Kontext von globalen Großmachtrivalitäten. Während Riad und Abu Dhabi ihre außenpolitischen Beziehungen diversifizieren möchten, versucht das Regime in Teheran ein weiteres Mal seine internationale Isolation zu durchbrechen. Alle drei Staaten vom Golf erhoffen sich neben einem Machtgewinn auch Wirtschaftsimpulse. Die traditionelle BRICS-Agenda, ein alternatives globales Finanz- und Währungssystem zu etablieren, könnte mit drei wichtigen Rohstoffexporteuren zudem eine neue Dynamik bekommen.

Dimitris Vetsikas from Pixabay

Binding the Ties that Bind

Commercial Banks and Political-Economic Links between Saudi Arabia and Jordan

The policy report examines the economic ties between Saudi Arabia and Jordan, focusing on the role of commercial banks as crucial intermediaries. It discusses how Saudi investments, ownership stakes, and loans through Jordanian banks facilitate the flow of Saudi capital into various sectors in Jordan, including real estate. The report emphasises that these financial connections extend beyond governments, involving businesses and citizens, and strengthen the political relationship between the two countries. This intricate web of financial interactions demonstrates the significance of Saudi Arabia's influence on Jordan's economy and society, reaching into everyday life.

Adobe Stock / Vitalii Vodolazskyi

Saudi-Arabien: Nach Iran nun Israel?

Neue Rahmenbedingungen für eine saudisch-israelische Annäherung

Es wäre ein Jahrhundertdeal – der bislang aber noch in weiter Ferne liegt. Ein Abkommen zwischen Israel, Saudi-Arabien und den USA über die Anerkennung des jüdischen Staates durch den Hüter der heiligsten Stätten des Islam käme einem politischen Erdbeben gleich. Es könnte nicht nur die bereits bestehende, inoffizielle Kooperation zwischen Israel und Saudi-Arabien in eine neue regionalpolitische Allianz überführen und die jüngste Annäherung zwischen Saudi-Arabien und dem Iran verkomplizieren. Auch würde das jahrzehntelange Bündnis zwischen Riad und Washington zementiert und gegenwärtigen Trends der internationalen Geopolitik, insbesondere der strategischen Orientierung der Golf-Staaten in Richtung China, entgegengesteuert. Doch während US-Politiker schon von einem außenpolitischen Coup träumen, bleiben große Hürden für eine Annäherung: Riad will von den USA fortschrittliche Waffen, ein ziviles Nuklearprogramm sowie Sicherheitsgarantien. Und nicht zuletzt Zugeständnisse Israels im Konflikt mit den Palästinensern.