Leaders for Justice 2023 – Zweite Woche

Nach der ersten Woche in Berlin setzte sich die zweite Woche des Leaders of Justice Programms unter der Leitung von Paul Saadeh in ähnlicher Umgebung fort und die 11 jungen Juristen setzten ihre Reise zur Führung fort!

Während der zweiten Woche wurden rechtliche und soziale Kompetenzen verbessert und ausgebaut. Darüber hinaus lag der Schwerpunkt auf Führungsqualitäten, die auf ethischen Grundsätzen und Tugenden beruhen und Werte wie Integrität, Verantwortung, Empathie und Gerechtigkeit anerkennen und fördern.

1) Schulungsveranstaltungen:

• "Einführung in die Rechtsstaatlichkeit", diese Veranstaltung wurde von Herrn Philipp Bremer, dem Direktor des Rechtsstaatsprogramms für den Nahen Osten und Nordafrika, gehalten. Er machte die 11 motivierten Juristen anhand von Fallbeispielen mit dem deutschen Strafrecht und dem deutschen Grundgesetz, insbesondere der Meinungsfreiheit aus Art. 5 GG, anhand von Fallbeispielen. Es wurde eine Diskussion über die genauen Bestandteile des Rechtsstaates angestoßen, bei der die Teilnehmer die Möglichkeit hatten, ihre eigenen Perspektiven darzustellen. Auch die Notwendigkeit einer funktionierenden Gewaltenteilung, um einen gewissen Machtmissbrauch zu vermeiden, war ein zentrales Thema.

• "Verbale Kampfkunst", ein Vortrag von Frau Raya Boustani, einer erfahrenen Kommunikationstrainerin, Coach und zertifizierten Mediatorin. In dieser Schulung ging es um Konfliktmanagement und darum, wie eine Deeskalation in einer Situation durch Körpersprache, Tonfall und Wortwahl erreicht werden kann. Der Schwerpunkt lag darauf, wie die Worte der anderen Partei geschickt eingesetzt werden können, um eine positive Wirkung zu erzielen. Drei Kampfsportler führten diese Konzepte praktisch vor, so dass die 11 Juristen dies bei Kampfsportübungen aus erster Hand erfahren konnten. Die Teilnehmer waren begeistert von Raya Boustanis innovativem Ansatz und der Interaktivität des Trainings. Die Diskussionsrunden förderten auch die Kameradschaft unter den Teilnehmern und boten eine ausgezeichnete Gelegenheit, das erworbene Wissen durch Rollenspiele anzuwenden.

• "tugendhafte Führung", die von Anthony Tayah, einem Berater, Lehrer und Ausbilder am Havard Virtuous Leadership Institute (HVLI), begleitet wurde. In dieser Sitzung wurde die Bedeutung des persönlichen Wissens hervorgehoben, das zur Selbstverbesserung und Selbstverwirklichung führen kann. Jeder Teilnehmer hatte die Möglichkeit, sein eigenes Temperament zu entdecken, das die Grundlage für den Aufbau unseres Charakters bildet, der sich aus Tugenden zusammensetzt. Das Hauptmotto dieser Sitzung war 'Igniting Hearts for Greatness' (Herzen für Großes entfachen).

• "Überlegungen zur Führung", eine Sitzung unter der Leitung von Dr. Amin Nehme, Gründer und Präsident des Lebanese Development Network (LDN) und Beiratsmitglied der International Education Partners (IEP), Italien. In dieser Sitzung mussten die Teilnehmer selbst herausfinden, was die Eigenschaften einer Führungspersönlichkeit sind. Es wurden verschiedene historische und aktuelle Persönlichkeiten vorgestellt, die anschließend gründlich analysiert und diskutiert wurden.

• "Nonverbale Kommunikation", eine Sitzung unter der Leitung von Dr. Dominik Hamm, Assistenzprofessor und Leiter der Abteilung für Politik- und Verwaltungswissenschaften an der Universität des Heiligen Geistes in Kaslik (USEK). Diese Sitzung war eine Mischung aus Theorie und Praxis der nonverbalen Kommunikation. Es war wichtig zu sehen, dass jede einzelne Bewegung oder Positionierung, sei es der Hände oder anderer Körperteile, viel über unseren Geisteszustand aussagt. Einmal beobachtet und wahrgenommen, können diese Bewegungen, die verschlüsselte Botschaften darstellen, enthüllt werden.

2) Offizielle Besuche:

• Treffen mit dem Abgeordneten Herrn Georges Adwan, Vorsitzender des Ausschusses für Verwaltung und Justiz im libanesischen Parlament. Die Teilnehmer hatten Gelegenheit, Fragen zur Rolle des Ausschusses innerhalb des Parlaments und zu seinem Verhältnis zur Exekutive sowie zur Justiz zu stellen. Unter anderem wurde die Unabhängigkeit des Gesetzentwurfs für die Justiz eingehend erörtert.

• Treffen mit dem ersten Vorsitzenden Richter Souheil Abboud, dem Leiter des Obersten Justizrates des Libanon. Das Treffen fand in einem freundschaftlichen Rahmen statt. Es wurde eine Vielzahl von Themen erörtert: die Effizienz des Justiz- und Gerichtssystems im Libanon, die Unabhängigkeit der Justiz von politischer Einflussnahme und die Rolle qualifizierter junger Richter bei der Gestaltung der Zukunft der Justiz im Libanon.

• Treffen mit Herrn Rany Sader, Präsident der Youssef SADER-Stiftung für Rechtskultur. Dieses Treffen vermittelte eine starke Botschaft der Motivation, insbesondere nachdem die Teilnehmer mit der Geschichte der SADER-Stiftung vertraut gemacht wurden. Darüber hinaus wurde ein wichtiger Fahrplan aufgezeigt, wie man vom "Ich entscheide, du tust" zum "Du entscheidest, du tust" übergehen kann, wobei die Bedeutung von Delegation, Vertrauen und Wachstum hervorgehoben wurde.

Die Teilnehmer schlossen die zweite Woche mit einer gemeinsamen Bergwanderung ab, bei der sie zur Erinnerung an die Erfahrung den "Leaders for Justice"  Baum pflanzten. Der Baum symbolisiert den Beginn einer hoffentlich starken und blühenden Zukunft.

Der zweiwöchige Workshop in Deutschland und im Libanon hat die Teilnehmer weiter zusammengeschweißt. Nach diesem Erfolg freuen wir uns, ankündigen zu können, dass das Programm "Leaders of Justice" im nächsten Jahr fortgesetzt wird. Wir hoffen, einen Beitrag zur Zukunft des Libanon zu leisten und die neue Generation nicht nur zusammenzubringen, sondern ihr auch die Möglichkeit zu geben, zu wachsen und sich zu entwickeln.

PS: Bleiben Sie dran für das nächste Jahr und verpassen Sie nicht, sich zu bewerben, sobald der Aufruf zur Bewerbung veröffentlicht ist ⚖️