Im Bildungszentrum Schloss Wendgräben präsentierte die Konrad-Adenauer-Stiftung die Ausstellung „MENSCH“. Gezeigt wurden Arbeiten des Göppinger Fotografs Wolfgang Roidl, die dieser anhand der Maslowschen Bedürfnispyramide erstellt hat. Der Psychologe Abraham Maslow postulierte in seinem Werk, dass es zur Persönlichkeitsfindung des Menschen fünf Stufen bedarf: Nahrung, Schutz, Kontakt, Anerkennung sowie Ich-Werdung.

Bei der Eröffnungsveranstaltung berichtete Roidl über die Entstehung der Bilder und wie er die Motive fand. Rüdiger Wolff nahm ein wissenschaftliches „Blitzlicht“ vor und erörterte die einzelnen Stufen der Pyramide am Beispiel konkreter Aufnahmen; Felicitas Nick las dazu Gedichte von Olly Komenda-Soentgerath, einer 2003 verstorbenen Autorin. Zudem sprach die Verlegerin Manuela Kinzel ein Grußwort; musikalische Begleitung erfolgte durch das Gitarrenquartett der Musikschule Bitterfeld (Foto).

Unter dem Stichwort „Nahrung“ fasst Maslow die physiologischen Bedürfisse jedes Menschen zusammen. Darunter fallen Hunger, Durst und Sexualität. Sicherheitsbedürfnisse (= Schutz) beinhalten Stabilität, Ordnung, Schutz, Freiheit von Angst und Chaos, Struktur, Ordnung, Gesetz. Die Zugehörigkeits- und Liebesbedürfnisse (= Kontakt) sieht Maslow in der Einordnung des Menschen in sein soziales Umfeld, wie Wolff in seinen Ausführungen und Roidl in seinen Bildern demonstrierte. Die nächsthöhere Stufe ist das Wertschätzungs- und Geltungsbedürfnis (= Anerkennung) – darunter fallen zum einen den Wunsch nach Stärke, Leistung und Kompetenz, zum anderen das Bedürfnis nach Prestige, Status, Ruhm und Macht. An oberster Stelle steht das Bedürfnis nach Selbstverwirklichung (= Ich-Werdung): das Streben nach der Entwicklung der eigenen Persönlichkeit, nach "vollem Sein": Heiterkeit, Freundlichkeit, Mut, Ehrlichkeit, Liebe, Güte.