Diskussion
Details
„Kinder kriegen die Leute immer.“
Konrad Adenauer, 1957
„Der Osten blutet aus.“
Der Spiegel, 2004
Innerhalb weniger Jahre ist die Diskussion über die demographische Entwicklung in der breiten Bevölkerung angekommen. Einbruch der Geburten nach der Friedlichen Revolution wird heute an Schulen, Universitäten und auf dem Arbeitsmarkt für alle wahrnehmbar. Es werden nicht nur weniger Kinder geboren – auch wandern immer noch viele mögliche Mütter und Väter aus Sachsen ab. Während die sächsischen Großstädte ein Wachstum verbuchen können, sind in ländlichen Regionen Vergreisung oder Männerüberhang längst keine abstrakten Begriffe mehr. Jährlich verlässt umgerechnet eine mittelgroße Stadt an jungen Menschen die Neuen Bundesländer. Der Trend wird sich kurzfristig nicht umkehren lassen.
In Zukunft wird es nötig sein, sowohl profundes Wissen als auch aktive Konzepte für den Umgang mit dem demographischen Wandel zu finden. Denn die demographische Entwicklung wirkt sich auf viele Lebensbereiche einer Gesellschaft aus. Welchen Weg wird die Wirtschaft nehmen, wenn junge und hochqualifizierte Arbeitskräfte ausbleiben? Wie reagiert die Stadt Chemnitz auf die sich verändernde Bevölkerungsstruktur? Welche neuen Bildungskonzepte müssen Schulen und Universitäten entwickeln? Und welche Rolle wird in Sachsen eine verbesserte Integration und erhöhte Zuwanderung spielen?
Wir laden herzlich ein, diese Fragen in der Veranstaltungsreihe „Demographie im Blickpunkt: Regional den Wandel gestalten“ intensiv zu beleuchten.
Die nächsten Termine der Veranstaltungsreihe in Chemnitz:
- 10.03.,
- 17.03. und
- 24.03.2010.
Peter Naujokat (Jg. 1941) absolvierte nach der Schule zunächst eine Ausbildung zum Postassistenten. Anschließend studierte er Wirtschaftswissenschaften an der Hochschule für Wirtschaft und Politik in Hamburg. In Bremen arbeitete Naujokat bei dem Wohnungsbaukonzern „Neue Heimat“ und kümmerte sich dort u. a. um die Stadtsanierungsmaßnahmen der Städte Bremen, Osnabrück und Hameln. Danach war er Sprecher bei der Bremerhavener Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft. Später wirkte Naujokat als Vorstand der Stadtwerke AG Bremerhaven, der Verkehrsbetriebe AG in Bremerhaven und als Unternehmensberater. Er sanierte die Gesellschaft für öffentliche Bäder in Bremen und war Geschäftsführer und Gründungsgeschäftsführer der Weserstadion GmbH. Ab Januar 1993 wirkte Naujokat als Alleingeschäftsführer der Grundstücks- und Gebäudewirtschafts-Gesellschaft m.b.H. in Chemnitz. Durch seine Erfahrungen war er Mitglied der Expertenkommission des Bundes zum Wohnungswirtschaftlichen Strukturwandels in Ostdeutschland. Naujokat war außerdem stellvertretender Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft großer Wohnungsunternehmen, Mitglied des Vorstandes des Bundesverbands der Wohnungswirtschaft. Im Juni 2005 ging Naujokat in den Ruhestand und wirkt noch als Vorsitzender des Aufsichtsrates der Volksbank eG, Chemnitz.