Vortrag
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Als Reaktion auf die völkerrechtswidrige Invasion der Ukraine durch Russland setzte unter dem Begriff der „Zeitenwende“ ein bemerkenswertes Umdenken in der deutschen Sicherheits- und Verteidigungspolitik ein. Kontrovers gestaltet sich seither die gesellschaftliche Debatte in der Frage der konkreten Unterstützung der Ukraine. Insbesondere in der Frage der Waffenlieferungen stehen sich Befürworter und Ablehnende scheinbar unversöhnlich gegenüber. Welche Haltung sollte Deutschland auf internationaler Ebene einnehmen? Wie gestaltet sich die Abstimmung mit den europäischen Partnern? Welche Entwicklungen gilt es im Kriegsverlauf zu antizipieren? Gemeinsam mit unseren Gästen diskutieren wir die Rolle der Bundesrepublik.
Allgemeines zur Themenreihe:
Nicht erst seit der Präsidentschaft Donald Trumps erfreut sich das Ziel nationaler Isolierung großer Beliebtheit. Kaum ein anderes Narrativ verleiht populistischen Kräften im Westen derart Aufwind wie die Romantik des Rückzuges auf sich selbst. Unter dem Deckmantel der „Rückgewinnung nationaler Souveränität“ steckt jedoch allzu oft die Vorstellung, jeder Nationalstaat sei nur sich selbst der Nächste.
Gegensätzlich hierzu stehen die geopolitischen Veränderungen des letzten Jahrzehnts. Denn mit der globalen Gewichtsverschiebung vom Atlantik in den Indo-Pazifik geht ein relativer Machtverlust des Westens einher, darunter auch Deutschlands. Will dieser in Zukunft noch globale Standards setzen, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und die regelbasierte internationale Ordnung verteidigen, dann ist er mehr denn je auf den Abschluss von Bündnissen angewiesen. Wie soll eine solche Bündnispolitik aussehen? Und welche Kompromisse ist der Westen dabei bereit, einzugehen?
Diesen und weiteren Fragen möchten wir uns in einer neuen Themenreihe widmen. Hierbei sollen Perspektiven und Kontroversen auf dem Gebiet der Entwicklungszusammenarbeit, der Sicherheitspolitik und der technologischen Forschung in den Mittelpunkt gestellt und anhand praktischer Beispiele debattiert werden.