ALTE HEIMAT - NEUE HEIMAT - Politisches Bildungsforum Sachsen
Symposium
Details
Der Grenzraum entlang des ehemaligen „Eisernen Vorhangs“ von der
Ostsee bis zum Mittelmeer ist ein geographischer, zeitlicher und fiktiver
Ort, der für Menschen, die dort leben oder lebten, Heimat bedeutet.
Der Zweite Weltkrieg verursachte hier Grenzziehungen und Grenzkonflikte,
verbunden mit Vertreibung und Neubesiedlung, die erst mit
Ende des Kalten Krieges definitiv abgeschlossen wurden.
Damit setzte eine Entwicklung ein, die 2004 in die EU-Osterweiterung
mündete und die auch unter dem Vorzeichen des Zusammenwachsens
der Regionen stand.
Doch können Grenzregionen, die so lange von nationaler und ideologischer
Abgrenzung geprägt waren, deren Narrative noch immer nachwirken,
zu einem transnationalen Identifikationsraum werden, zu „Heimat“?
Heimat wird oft aus der Retrospektive begriffen, beschrieben und definiert.
Erinnerung wird so zu einem Medium, in dem die Frage, was Heimat,
aber auch was Identität ist, implizit oder explizit verhandelt wird.
Wissenschaftler/innen aus den Ländern dieses Grenzraums sind eingeladen,
die wechselseitige Beeinflussung von kultureller Identität, gesellschaftlichen
Transformationsprozessen und nationaler Grenzziehung
auszuloten.