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Vortrag

Bluesfreaks, Tramps und Hippies in der DDR - Zwischen Aufbegehren und Resignation

Im Rahmen der Ringvorlesung „Wie schmeckte die DDR?“

Im Rahmen des zweiten Teils der Veranstaltungsreihe in Kooperation mit dem Freistaat Sachsen, der TU Dresden und dem Stadtmuseum Dresden

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Details

Nische oder Parallelwelt? Wie ließ es sich in der ehemaligen DDR leben? Drang die Staatsideologie in alle Lebensbereiche vor, sodass der Einzelne sich in Nischen zurückziehen musste, um den Angriffen des Staates zu entgehen? Oder bildeten sich nicht vielmehr Parallelwelten aus, die nebeneinander existierten und aus denen man sich mit der Ideologie auseinandersetzte, sie teilweise erdulden musste. Lebte nicht jemand, der in der DDR eine Offizierslaufbahn eingeschlagen hatte, in einer ganz anderen Welt, als jemand, der sich im kirchlichen Raum engagierte? Welchen Wert haben heute die Erfahrungen der Parallelwelten?

In der Veranstaltungsreihe werden die vier Parallelwelten Kirche, Natur & Sport, Sprache & Kultur, sowie Heimat zur Disposition gestellt und diskutiert. An diesem Abend wollen wir uns weiterhin mit der kulturellen Parallelwelt auseinandersetzten.

Sprache und Kultur - Der gesellschaftliche Umgang in der DDR war durch ein sehr differenziertes Sprachspiel, durch Anspielungen und Zwischen-den-Zeilen-Lesen geprägt. Wie formte sich diese rethorische Findigkeit aus? Welche Rolle kam der Sprache zur Kompensation der Ideologie zu?

Thomas Kochan (Jg. 1968) studierte bis 1993 Bibliothekwesen an der Freien Universität Berlin, woran sich ein Studium der Europäischen Ethnologie und Geschichte an der Humboldt-Universität anschloss. Von 2001 bis 2003 war Kochan wissenschaftlicher Mitarbeiter im Haus der Geschichte in Bonn. Mit der Übernahme eines Fachreferats an der Bibliothek der Humboldtuniversität 2003 wechselte er wieder nach Berlin. Seit 2004 ist Kochan Stipendiat der Stiftung Aufarbeitung. Der Schwerpunkte seiner Forschung ist unter anderem die ostdeutsche Jugendkultur. 2002 publizierte er seine Buch „Den Blues haben“. Zudem ist Kochan Mitherausgeber des 2004 erstmals veröffentlichten Buches „Bye bye, Lübben City. Bluesfreaks, Tramps und Hippies in der DDR“.

Christian „Kuno“ Kunert (Jg. 1952) war von 1661 bis 1965 Mitglied des Leipziger Thomanerchores. Schon in jungen Jahren wirkte er in verschiedenen Bands mit, bis er 1961 seine erste Band „The little Stars“ gründete. 1970 nahm er ein Studium der Musik in Leipzig auf. Ein Jahr später wurde Kunert Keyboarder in der Klaus Renft Combo, einer der beliebtesten Bands der DDR deren Auftritte die SED 1975 untersagte, welches am 26. August 1977, nach Protesten gegen die Ausbürgerung von Wolf Biermann, in der Ausweisung von ihm und dem Texter der Band, Gernulf Pannach, nach West-Berlin mündete. Das Duo Pannach & Kunert trat von nun an im Westen auf und produzierte mehrere Alben. Zugleich schrieb Kunert Musikstücke für Film, Fernsehen und Theater. 1993 zog sich Kunert vorerst aus dem Musikgeschäft zurück. Erst 1998 trat er wieder mit der Klaus Renft Combo auf, welches er 2005, mit dem beginnenden Verlust seines Hörvermögens, beendete.

Die Ringvorlesung findet bis zum 9. Juni 2009, immer Dienstag um 20.00 Uhr, im Festsaal des Stadtmuseums Dresden statt. Auf Wunsch senden wir Ihnen gern den Flyer zur Reihe mit allen Terminen und Themen in der Übersicht zu.

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Veranstaltungsort

Stadtmuseum Dresden, Wilsdruffer Straße 2, 01067 Dresden, Eingang: Landhausstraße

Referenten

  • Thomas Kochan
    • Berlin
      • Schriftsteller sowie Christian Kunert
        • Goslar
          • Musiker (ehemals Klaus-Renft-Combo)

            Publikation

            Bluesfreaks, Tramps und Hippies in der DDR: Zwischen Aufbegehren und Resignation
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            Kontakt

            Dr. Joachim Klose

            Dr. Joachim Klose

            Landesbeauftragter für die Bundeshauptstadt Berlin, Leiter des Politischen Bildungsforums Berlin und Leiter Grundlagenforum

            joachim.klose@kas.de 030/26996-3253 030/26996-53253
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            Stadtmuseum Dresden
            Freistaat Sachsen
            Technische Universität Dresden