Forum
Details
Die marxistisch-leninistische Ideologie, die vom Absterben
der Religion überzeugt ist, bestimmte das Verhältnis zu den
Kirchen in der ehemaligen DDR: Christsein und das neue,
sozialistische Menschenbild passten nicht zusammen. So
mussten häufig junge Christen, die zu ihrem Glauben
standen, Nachteile bei ihrem Bildungsweg in Kauf nehmen.
Im Allgemeinen wurden sie trotz guter Leistungen erst gar
nicht zur Oberschule zugelassen, so dass ihnen ein Studium
häufig versagt blieb. An den Universitäten waren sie
einem besonderen ideologischen Druck ausgesetzt. Von
den zukünftigen „Sozialistischen Leitern“ erwartete man
letztlich eine besondere Systemtreue. Das führte zu vielen
Konflikten, wie z. B. bei der Reserveoffiziersbereitschaftserklärung,
in den Reservistenlagern oder vor Wahlen.
Christliche Studentinnen und Studenten fanden oft in den
Katholischen und Evangelischen Studentengemeinden ihr
Zuhause. Hier konnten sie ihren Glauben leben, sich über
ihre Lebenssituationen austauschen und in Vorträgen die
Deformationen der Ideologie kompensieren. Die Studentenpfarrer
waren Persönlichkeiten, an denen sich viele
Studenten aufrichteten. Automatisch sammelte sich ein
Potential, das mit dem gesellschaftlichen System nicht
konform lief und das auch die Kirchen herausforderte. Der
SED waren die Studentengemeinden ständig ein Dorn im
Auge. Trotz intensiver Beobachtung ist es der Stasi kaum
gelungen, in den Kern der Studentengemeinden vorzudringen.
Die dritten Belter-Dialoge widmen sich dem christlichen
Widerstand an den ostdeutschen Universitäten. Welche
Herausforderungen hatten der Einzelne und die Studentengemeinden
zu bestehen? Was heißt es heute, an der
Universität Christ zu sein? Sind die Studentengemeinden
noch Stachel im Fleisch oder ein Studentenclub wie andere
auch?
Mit herzlicher Einladung
Dr. Joachim Klose
Landesbeauftragter der Konrad-Adenauer-Stiftung
für den Freistaat Sachsen
Anmeldung
Der Besuch der Veranstaltung ist kostenfrei. Es wird um schriftliche Anmeldung bis zum 10. April 2011 gebeten.
Das vollständige Programm der 3. Belter-Dialoge finden Sie hier.