Das Lied ist aus - Ein jüdisches Schicksal in Dresden - Politisches Bildungsforum Sachsen
Gespräch
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Dresden, 13. Februar 1945: Nach dem gewaltigen Bombenangriff steht die Stadt in Flammen. Für die wenigen Dresdner Juden, die noch nicht von den Nationalsozialisten deportiert und ermordet wurden, bedeutet dies die Rettung. Den Deportationsbefehl mit der Anweisung, sich bei der Gestapodienststelle einzufinden, noch in der Hand, rennen Henny Brenner und ihre Eltern um ihr Leben. Sie verstecken sich in einem verlassenen Haus und warten auf das Ende des Krieges. Die Angst hört nicht auf, denn auch jetzt noch versucht die Gestapo, die letzten Juden aufzuspüren. Alle drei Familienmitglieder überleben, aber sie haben alles verloren.
Doch statt der ersehnten Entschädigung warten neue Repressalien auf Henny Brenner. Ein Studium wird ihr verwehrt, da sie nicht Mitglied der KPD ist. Auch unter den kommunistischen Machthabern ist es für die jüdische Bevölkerung nicht möglich, ein normales Leben zu führen. Schweren Herzens entschließt sich die Familie, unter großer Gefahr und mit Hilfe vieler Freunde, in den Westen zu fliehen.
Henny Brenner wurde 1924 in Dresden geboren und verbrachte dort die gesamte Kriegszeit. 1952 flüchtete die Familie nach West-Berlin. 1953 heiratete sie und zog mit ihrem Mann nach Weiden/Oberpfalz, wo sie bis heute lebt.