Das Schöne und das Erhabene - Politisches Bildungsforum Sachsen
Diskussion
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Was ist Heimat? Sind es nicht Kultur, Landschaft und Menschen, die uns prägen und die wir prägen? Dazu zählen Gebäude, Pflanzen- und Tierwelt, aber auch Sprache, Sozialverhalten, Gerüche und Speisen. Sie bilden den vertrauten Ort, den wir Heimat nennen.
Das Wechselverhältnis von Prägung und Geprägtwerden kommt in Kulturgärten besonders zum Ausdruck. An ihnen lässt sich das Weltbild der Menschen ablesen. So fand das absolutistische Selbstverständnis der sächsischen Kurfürsten seine Entsprechung in den unendlich lang erscheinenden Achsen, streng geometrisch verzierten Rabatten, Hecken und Wasserspielen der für den Freistaat typischen Barockgärten. Die Seele des Menschen spiegelt sich in ihrer äußeren Umwelt wider.
Was geschieht, wenn der Mensch sich von der Welt entfremdet, wenn Heimatverlust und Sinnkrise zu Burn-out und Depression führen? Lassen sich noch grundlegende Zusammenhänge erkennen, wenn es nur um ökonomische Verwertbarkeit geht?
Ausgehend vom Beispiel des Gartens wird in der Vortragsreihe »Gestörte Ordnung?« das Weltverhältnis der gegenwärtigen Gesellschaft analysiert. Gesucht werden Prinzipien der Nachhaltigkeit, die verantwortliches Handeln für Kultur und Umwelt ermöglichen.
Referent
Prof. Dr. Elmar Treptow (*1937 in Hohenseeden) studierte Philosophie und klassische Philologie in Münster, Hamburg und München. Er promovierte und habilitierte an der LMU München und hatte bis zum Jahre 2002 einen Lehrstuhl für Philosophie an selbiger Universität inne. Treptow ist Mitbegründer der Zeitschrift „Widerspruch/Münchner Zeitschrift für Philosophie“. Auch nach seinem Eintritt in den Ruhestand setzt er Lehre und Forschung fort.