Demographische Entwicklung und Zukunftsszenarien - Politisches Bildungsforum Sachsen
Diskussion
Details
„Kinder kriegen die Leute immer.“
Konrad Adenauer, 1957
„Der Osten blutet aus.“
Der Spiegel, 2004
Innerhalb weniger Jahre ist die Diskussion über die demographische Entwicklung in der breiten Bevölkerung angekommen. Einbruch der Geburten nach der Friedlichen Revolution wird heute an Schulen, Universitäten und auf dem Arbeitsmarkt für alle wahrnehmbar. Es werden nicht nur weniger Kinder geboren – auch wandern immer noch viele mögliche Mütter und Väter aus Sachsen ab. Während die sächsischen Großstädte ein Wachstum verbuchen können, sind in ländlichen Regionen Vergreisung oder Männerüberhang längst keine abstrakten Begriffe mehr. Jährlich verlässt umgerechnet eine mittelgroße Stadt an jungen Menschen die Neuen Bundesländer. Der Trend wird sich kurzfristig nicht umkehren lassen.
In Zukunft wird es nötig sein, sowohl profundes Wissen als auch aktive Konzepte für den Umgang mit dem demographischen Wandel zu finden. Denn die demographische Entwicklung wirkt sich auf viele Lebensbereiche einer Gesellschaft aus. Welchen Weg wird die Wirtschaft nehmen, wenn junge und hochqualifizierte Arbeitskräfte ausbleiben? Wie reagiert die Stadt Dresden auf die sich verändernde Bevölkerungsstruktur? Welche neuen Bildungskonzepte müssen Schulen und Universitäten entwickeln? Und welche Rolle wird in Sachsen eine verbesserte Integration und erhöhte Zuwanderung spielen?
Wir laden herzlich ein, diese Fragen in der Veranstaltungsreihe „Demographie im Blickpunkt: Regional den Wandel gestalten“ intensiv zu beleuchten.
Die nächsten Termine der Veranstaltungsreihe in Dresden:
- 04.02.
- 25.02.
- 04.03. und
- 08.03.2010
Prof. Dr. Marcel Thum (Jg. 1965) wurde in München geboren. Er erhielt 1990 seinen Diplom-Volkswirt und erwarb 1995 die Promotion sowie 2001 die Habilitation. Zunächst war Thum wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Nationalökonomie und Finanzwissenschaft der Universität München. Für ein Jahr ging er als Gastdozent an die Princeton University (USA). Seit 2002 ist Thum Geschäftsführer des Instituts für Wirtschaftsforschung in Dresden. Außerdem unterhält er den Lehrstuhl für Finanzwissenschaft an der Technischen Universität Dresden. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Finanzwissenschaft, Politische Ökonomie, Arbeitsmarkttheorie und -politik sowie Industrieökonomik. Thum betreute mehrere Projekte, wie die „Altersarmut in Ostdeutschland“ oder der „Arbeitsmarkt Dresden im demographischen Wandel“ und veröffentlichte in mehreren international anerkannten Fachzeitschriften (z.B. International Economic Review).