Diskussion
Details
„Kinder kriegen die Leute immer.“
Konrad Adenauer, 1957
„Der Osten blutet aus.“
Der Spiegel, 2004
Innerhalb weniger Jahre ist die Diskussion über die demographische Entwicklung in der breiten Bevölkerung angekommen. Einbruch der Geburten nach der Friedlichen Revolution wird heute an Schulen, Universitäten und auf dem Arbeitsmarkt für alle wahrnehmbar. Es werden nicht nur weniger Kinder geboren – auch wandern immer noch viele mögliche Mütter und Väter aus Sachsen ab. Während die sächsischen Großstädte ein Wachstum verbuchen können, sind in ländlichen Regionen Vergreisung oder Männerüberhang längst keine abstrakten Begriffe mehr. Jährlich verlässt umgerechnet eine mittelgroße Stadt an jungen Menschen die Neuen Bundesländer. Der Trend wird sich kurzfristig nicht umkehren lassen.
In Zukunft wird es nötig sein, sowohl profundes Wissen als auch aktive Konzepte für den Umgang mit dem demographischen Wandel zu finden. Denn die demographische Entwicklung wirkt sich auf viele Lebensbereiche einer Gesellschaft aus. Welchen Weg wird die Wirtschaft nehmen, wenn junge und hochqualifizierte Arbeitskräfte ausbleiben? Wie reagiert die Stadt Chemnitz auf die sich verändernde Bevölkerungsstruktur? Welche neuen Bildungskonzepte müssen Schulen und Universitäten entwickeln? Und welche Rolle wird in Sachsen eine verbesserte Integration und erhöhte Zuwanderung spielen?
Wir laden herzlich ein, diese Fragen in der Veranstaltungsreihe „Demographie im Blickpunkt: Regional den Wandel gestalten“ intensiv zu beleuchten.
Die nächsten Termine der Veranstaltungsreihe in Chemnitz:
- 03.03.
- 10.03.
- 17.03. und
- 24.03.2010
Prof. Dr. Irene Schneider-Böttcher (Jg. 1948) studierte bis 1972 Ökotrophologie an der TU München-Weihenstephan. Im Jahre 1975 promovierte sie zu einem volkswirtschaftlichen Thema. Anschließend war Irene Schneider-Böttcher im Referendariat für den höheren Lehr- und Beratungsdienst des Freistaates Bayern tätig. Von 1976 bis 1981 war sie Dozentin für Ökonomie an der Staatlichen Führungsakademie für die Fortbildung von Lehr- und Beratungskräften. In der Landesanstalt für Ernährung in München war Frau Schneider-Böttcher zunächst Abteilungsleiterin, später Behördenleiterin. Danach arbeitete sie im Bayrischen Staatsministerium für Ernäherung, Landwirtschaft und Forsten im Bereich EU, Bundesrat, Agrar- und Strukturpolitik. Von 1991 bis 1995 war Schneider-Böttcher Oberbürgermeisterin (parteilos) der Großen Kreisstadt Neustadt bei Coburg. Von 1995 bis 2004 hatte sie das Amt der Präsidentin des Sächsischen Landesanstalt für Landwirtschaft inne. Seit Juli 2004 ist Frau Schneider-Böttcher Präsidentin des Statistischen Landesamtes des Freistaates Sachsen sowie Landeswahlleiterin.