Die Belter-Gruppe - Politisches Bildungsforum Sachsen
Vortrag
Details
Es war vor allem die geistige Unfreiheit der beiden totalitären Regime in Deutschland, die Studenten zum politischen Widerstand brachte. In der Zeit des Nationalsozialismus war es die Gruppe um die Geschwister Scholl, die sich in München dem System entgegen stellte. In der sowjetischen Besatzungszone und in der DDR sahen viele Studenten in ihnen ein Vorbild und wandten sich aktiv gegen den Totalitarismus des SED-Regimes. Ihr Ziel war die Schaffung eines demokratischen Deutschland. Auch sie wurden mit aller Härte verfolgt, auf Jahre ins Gefängnis geworfen, in die UdSSR deportiert oder erschossen. So wurden allein in den Jahren 1945 bis 1955 neun Studenten der Universität Leipzig zum Tode verurteilt und hingerichtet, 95 wurden zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Ähnlich war auch die Lage an den anderen ostdeutschen Universitäten. Auch nach 1955 wurden Andersdenkende verfolgt.
Die Belter-Gruppe wurde nach dem Leipziger Studenten Herbert Belter benannt. Der Name steht symbolisch auch für die mit ihm verurteilten Studenten und die anderen in jener an Hochschulen tätigen Widerstandsgruppen. Herbert Belter wurde im Januar 1951 von einem sowjetischen Militärtribunal zum Tode verurteilt und in Moskau erschossen. Die anderen zur Gruppe gehörigen Mitglieder wurden zu 25 Jahren Freiheitsentzug verurteilt und nach Workuta, jenseits des Polarkreises, gebracht - wo sie jahrelang Zwangsarbeit zu verrichten hatten.
Durch Interdisziplinarität will die Veranstaltungsreihe die verschiedenen Aspekte des Terrors an ostdeutschen Bildungseinrichtungen zur Geltung bringen und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen. Sie sollen Mahnung sein, sich für die Demokratie zu engagieren, damit Diktaturen sich in unserem Land nicht wiederholen können.
Programm
19:00 Uhr
Begrüßung
Referent: Magnifizienz Prof. Dr. Franz Häuser, Universität Leipzig
19:15 Uhr
Grußwort
Referent: Oberbürgermeister Burkhard Jung, Stadt Leipzig
19:30 Uhr
Vortrag
Referent: Staatsminister Dr. Geert Mackenroth, Sächsisches Staatsministerium für Justiz
Anschließend Diskussion
Moderation: Dr. Joachim Klose, Konrad-Adenauer-Stiftung Sachen
Anschließend Empfang