Die Macht der Westlichkeit? - Politisches Bildungsforum Sachsen
Vortrag
Details
Ich könnte in eine Nussschale eingesperrt sein und mich für einen König von unermesslichem Gebiete halten, wenn nur meine bösen Träume nicht wären.
William Shakespeare, „Hamlet“, 2. Akt, 2. Szene
Seit Auflösung der beiden großen Lager nach dem Ende des Kalten Krieges offenbart sich geopolitisch ein unübersichtliches Spannungsfeld: Eine Vielzahl international agierender staatlicher und nichtstaatlicher Akteure ringt um die Verteilung der Macht! Ob die USA, Russland, China, die EU oder die mit enormer Dynamik ausgestatteten, angehenden „Global Player“ Brasilien und Indien - sie alle nutzen die Mittel und Möglichkeiten der neuen Geopolitik. Sichtbar wurde der Kampf um Macht zum Beispiel im Georgienkonflikt, in ausbleibenden Gaslieferungen oder in Kriegshandlungen im Nahen Osten. Die Bedrohungsszenarien von Ressourcenknappheit, der transnationale Terrorismus und nukleare Machtspiele schüren Auseinandersetzungen.
Mit welchen Mitteln sichern die Akteure ihren Einfluss? Wie reagieren sie, wenn ihre Macht zu schwinden droht? Erleben wir die Renaissance einiger weniger Machtzentren oder steuern wir in eine multipolare Weltordnung? Können internationale Organisationen einen vermittelnden Einfluss ausüben? Welche Politik, welche Ideologien, welche Werte setzen sich in der veränderten Welt durch?
Wir laden Sie herzlich ein, mit uns in der Vortragsreihe „Wer macht Macht?“ die ebenso interessanten wie komplexen Zusammenhänge der aktuellen Geopolitik zu erkunden.
Prof. Dr. Beate Neuss studierte Politikwissenschaft, Mittlere und Neuere Geschichte sowie Soziologie in Münster und München. Nach dem Promotionsstipendium der Konrad-Adenauer-Stiftung folgten Lehraufträge, Gastprofessuren und Forschungsaufenthalte in Deutschland und in den USA. Neben verschiedenen außeruniversitären Engagements wie zum Beispiel der Mitgliedschaft im Präsidium des Arbeitskreises Europäische Integration oder der Tätigkeit im wissenschaftlichen Beirat der Bundeszentrale für politische Bildung von 1998 bis 2006 ist sie seit 1994 Professorin für Internationale Politik an der TU Chemnitz. Sie ist zugleich Vertrauensdozentin der Konrad-Adenauer-Stitung, wo sie 2007 im Amt als stellvertretende Vorsitzende bestätigt wurde.
Prof. Dr. Manfred Mols studierte Politikwissenschaft, Philosophie, Geschichte und Öffentliches Recht in Freiburg, München und Glasgow. Neben zahlreichen Gastprofessuren im Ausland zum Beispiel in den USA, Mexiko oder Israel war er von 1973 bis 2001 Professor am Institut für Politikwissenschaft der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Zudem war er an zahlreichen deutschen und internationalen Forschungsprojekten beteiligt, zuletzt in dem von Prof. Helio Jaguaribe de Mattos geleiteten UNESCO-Projekt „A Critical Study of History“, bei dem 17 Weltzivilisationen untersucht wurden.